Hausschwein
„Schwein oder nicht Schwein, das ist hier die Frage.“
- ~
William Shakespeare über Schweine
Beim gemeinen Hausschwein (Porcus domesticus) handelt es sich um die sesshaft gewordene Form des nicht minder gemeinen Wildschweins (Porcus ferox).
Historie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Vor über 6000 Jahren gelang es einem besonders intelligenten Wildschwein, sich mit den Menschen anzufreunden. Insbesondere den Kindern gefiel der munter grunzende Geselle mit dem Ringelschwänzchen und sie baten, diesen mit ins Haus nehmen zu dürfen (daher der Name). Auch hofften sie insgeheim, aber leider vergeblich, aufgrund des steckdosenähnlichen Rüssels eine gleichsam günstige wie regenerative Stromquelle für ihre neue Playstation gefunden zu haben. Doch schon bald gab es Ärger. Eines Morgens waren sämtliche tiefgefrorenen Trüffel aus der Truhe verschwunden. Das Schwein war ein armes, denn es hatte die schlechtesten Argumente um sich zu verteidigen und so verwies man es schließlich der Wohnung. Doch die Kinder protestierten, worauf man ihm nebenan einen Stall baute. Auch damit war das Schwein zufrieden. Es wurde bei Regen nicht nass und mußte bei Kälte nicht frieren. Außerdem gab es dreimal täglich eine ausgewogene Mahlzeit, um die es sich selbst nicht zu kümmern brauchte. Damit das eine Schwein nicht so alleine war, brachten die Kinder eines Tages ein zweites Wildschwein mit nach Hause. Die beiden verstanden sich gut, erzählten einander laufend schweinische Witze und so war nicht zu vermeiden, dass sich bald einmal Nachwuchs einstellte. So verbreitete sich nach und nach das zum Hausschwein gewordene Wildschwein fast um die ganze Welt.
Verwandte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Hausschwein hat eine vielschichtige Verwandtschaft. Neben dem bereits erwähnten Wildschwein, mit dem das gutsituierte Hausschwein aber nur noch sehr ungern verkehrt, ist vor allem das Meerschwein(chen) zu erwähnen. Es lebt, wie der Name schon sagt, im Meer. Damit es schwimmen kann, hat es besonders große Ohren, mit denen es rudert und einen kräftig ausgefallenen Ringelschwanz zum steuern. Außerdem gibt es das Spanferkel, eine extra kleine und possierliche Schweinegattung, das zu seinem Leidwesen häufig mit dem Spank-ferkel verwechselt wird. Zu erwähnen ist auch das Sparschwein, das selbst in kleineren Wohnung gut gehalten werden kann. Es benötigt keinerlei herkömmliche Nahrung und ernährt sich ausschließlich von Münzen, wobei es sich bereits mit 1- oder 2-Cent-Stücken zufrieden gibt. Physiologisch am verwandtesten ist das Hausschwein mit dem Igel. Wenn beide sich paaren, redet man von einer Schweinigelei.
Hobbys[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Als bevorzugtes Hobby des Hausschweins gilt das Fressen. Hierbei ist es nicht sonderlich wählerisch, wobei Trüffel von ihm als besondere Delikatesse angesehen werden. Ihre ausgiebige Freizeit vertreiben sich die Schweine gerne mit einer Eisenkette, auf der sie genüsslich herumkauen, einem leeren Benzinkanister oder auch einem Ball. Besonders beim Fußball erweisen sie sich als recht geschickt und ein aus Funk und Fernsehen bekannter Artgenosse soll es sogar zum aktuellen Nationalspieler gebracht haben. Auch das Lesen macht den Schweinen großen Spaß. So manche dicke Schwarte braucht Monate, bis sie endlich durch ist. Im Seniorenalter lieben es die Schweine dann zu verreisen. In großen angemieteten Transportern legen sie auf der Autobahn an einem Tag oft mehrere hundert Kilometer zurück. Auf Raststätten sieht man sie allerdings überraschend selten. Es scheint ihnen großen Spaß zu machen, lange Strecken ohne Unterbrechung zu bewältigen. Auch ist es nicht mehr als ein Gerücht, dass das bevorzugte Reiseziel Schweinfurt wäre. Tatsächlich fahren sie viel häufiger nach Polen oder in die Tschechei. Leider passiert es ihnen immer wieder, dass sie aus Sparsamkeitsgründen nur eine Hinfahrkarte lösen.
Natur und Umwelt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Speziell in der Landschaftspflege leistet das Schwein hervorragende Dienste. Dank seines ausgeprägten Geruchssinns ist es beispielsweise dem Wildschwein möglich, Felder mit genmanipuliertem Pflanzenanbau zuverlässig aufzuspüren und selbständig mit seinem Rüssel nachhaltig umzupflügen. Aber auch das Hausschwein ist nicht untätig. Bei längeren Hitzeperioden sorgt es auf bisher nicht geklärte Weise dafür, dass die Pflanzenwelt auf natürliche Art von oben mit Wasser im Überfluß gespeist wird und dadurch dem Gärtner mühselige Gießarbeit erspart bleibt. Der Volksmund, dem die Zusammenhänge bewußt sind, spricht dann von einem "Sauwetter" (Sau = weibliches Schwein).
Politik und Zeitgeschehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Trotz ihrer anerkannt überdurchschnittlichen Intelligenz leben Hausschweine eher zurückgezogen und verlassen nur selten mal ihre Ställe. Einigen Vertretern gelang es allerdings trotzdem, sich öffentlich hervorzutun und in beachtenswerter Weise ins politische Geschehen einzugreifen. Friedrich Ebert (Eber = männliches Schwein) war beispielsweise in der Weimarer Republik Reichspräsident und bestimmte über Jahre hinweg maßgeblich die Geschicke des deutschen Volkes. Circa 40 Jahre später war es keine Einzelperson sondern eine ganze Ansammlung von Schweinen, die in das Weltgeschehen eingriff. In Kuba pflegte Anfang der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts eine Gruppe wildlebender Schweine in einer abgelegenen Bucht zu baden und sich im Sande zu suhlen. Sie waren lustig und fidel, bis plötzlich eines Tages wilde Horden von Männern übers Meer kamen, in die Bucht eindrangen und dort das friedliche Leben nachhaltig störten. So entschlossen sich die Schweine, sich zu wehren. Mit Hilfe der einheimischen Bevölkerung gelang es, die Eindringlinge entweder gefangen zu nehmen oder in die Flucht zu schlagen. Die "Schweinebucht", wie man sie nannte, war gerettet.
Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Um ihrer Zuneigung zum Menschen Ausdruck zu geben, tragen domestizierte Schweine in der Regel Organspenderausweise. Sind sie durch ihr Lieblingshobby ausreichend gemästet, werden sie mit Bolzenschussgeräten sanft aus dem Leben befördert. Die Lebensmittelindustrie verarbeitet dann ihre Organe, ihr Fleisch und sogar ihre Knochen zu Kochschinken, Kotletts, Spare Ribs, Hackwurst, Saumagen und anderen Köstlichkeiten.
Berühmte Artgenossen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einige Schweine gelangten per Film und Fernsehen zu weltweiter Berühmtheit. Allen voran Miss Piggy, die unsterblich in einen Frosch verliebt ist, der sie aber unverständlicherweise immer wieder zurückweist. Aber auch Rudi Rüssel machte Furore, als er zeigte, zu welch sportlichen Leistungen Hausschweine in der Lage sind.
Zu guter Letzt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Dem hervorragenden Verhältnis zwischen Mensch und Hausschwein sowie dessen Vorbildfunktion widmeten "Die Prinzen" ihre musikalische Hommage: „Du mußt ein Schwein sein...“, während eine deutsche Sangeskünstlerin sehr treffend bemerkte: „Männer sind Schweine...“
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Prof. Dr. rer. pol. oec. Zeke „Eggwin“ Wolf: Da holt man sich ja 'nen Wolf – Obdachlosigkeit als characterliche Bewährungsprobe für Hausschweine. Leerer & Hausz, ISBN 0-1949-5222-8
- Baldur von Speck: Die Begrenzung schweinischer Häuslichkeit in Schwellenländern am Exempel von Onkel Toms Hütte. Zar & Zimmermann, ISBN 3-4391-1948-0
- Napoleone Buonaschwarte: Die fragwürdige Überlegenheit eines häuslichen Lebens gegenüber der Feldarbeit. Liebknecht & Mäuser, ISBN 6-6557-2873-3
- James T. Sully, Swinegeyer et al.: Leichenbeschau und Überlebendensuche nach Bombenangriffen. Canal Books of Camden, ISBN 5-3899-8982-4
- Frank-Walter Steinmeier: Über die Tauglichkeit des Hausbaus zur durchdachten Überlebensstrategie. Sinti & Fluter, ISBN 2-0495-1668-8