Kampfansage

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Die Kampfansage bezeichnet die Androhung eines Kampfes, der sowohl physischer, als auch ideeller Natur sein kann. Nicht immer folgt einer Kampfansage auch tatsächlich ein Kampf, da die alleinige Androhung ihre Wirkung zeigt und die streitenden Parteien sich ohne Kampf behelfen, indem sie miteinander verhandeln und diskutieren. Insgesamt betrachtet ist die Kampfansage ein probates Mittel, Diskussionen zu polarisieren und den gesunden Menschenverstand auszuschalten.

Typologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gesellschaft und Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kampfansage wird gerne als populistisches Mittel eingesetzt und z.B. von der Bildzeitung fast täglich in irgendeiner Form auf ihrem Klopapier veröffentlicht („Rentenschock - Jetzt reichts!“). Auch Gewerkschaftsbosse greifen gerne zum Mittel der Kampfansage, wenn sie die Interessen ihrer Schutzbefohlenen in Gefahr sehen oder die mediale Präsenz ihrer Organisationen befördern möchten. Politiker sind ganz generell auf die Kampfansage angewiesen, um gesellschaftlichen Missständen zu begegnen oder verquere politische Ideen durchzusetzen. Kampfansagen gegen stereotype Allgemeinplätze eignen sich besonders gut („Kampf gegen die Arbeitslosigkeit“ / „Kampf gegen die Achse des Bösen“), um politischen Aktionismus zu entfachen, der aber meistens ohne positive Auswirkungen bleibt.

Kriegserklärung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kriegserklärung stellt die logische Konsequenz der Kampfansage dar und wird immer dann angewandt, wenn - oberflächlich betrachtet - sämtliche diplomatische Mittel im Konflikt zweier oder mehrerer Staaten ausgeschöpft wurden und nicht zu dem erwünschten Resultat führten. Leider folgt der Kriegserklärung auch immer die blutige Realität des Krieges und wenn alle in der Kampfansage gemachten Ankündigungen sich aus der Abstraktion der Sprache in die Realität des Todes verwandeln, reibt sich auch so manch ein Staatslenker verwundert die Augen, ob der Grausamkeiten, die er durch das Aussprechen der Kriegserklärung herbeigeführt hat.

Korruption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In jüngerer Zeit versuchen gewisse gesellschaftliche Kräfte weltweit, der weitverbreiteten Korruption den Kampf anzusagen. Dieses führte unlängst sogar zur Verhaftung des Siemens-Zentralvorstands Johannes Feldmayer und der Korruption innerhalb des Industriegiganten wurde medienwirksam der Kampf angekündigt. Dabei wurde leider unterschlagen, dass die Praxis der Bestechung bei der Auftragsvergabe jahrzehntelang von den politischen Entscheidungsträgern mit getragen wurde und die gezahlten Schmiergelder sogar steuerlich absetzbar waren. Die jetzt zur Schau gestellte Entrüstung der politischen Kaste zollt eher der gesellschaftlichen Sensibilisierung gegenüber diesem Thema Tribut, als das sie eine Umkehr im moralischen Empfinden der herrschenden Klasse ausdrücken würde.

Insofern ist die Kampfansage oftmals nur ein Einschüchterungsmittel; man lässt die Muskeln spielen und hofft darauf, dass pathetische Aussagen allein eine Veränderung in die gewünschte Richtung bewirken.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bill Gates hatte in seinem Leben schon mit einigen Kampfansagen zu kämpfen.

Im Bereich der Wirtschaft ist die Kampfansage z.B. die Ankündigung einer feindlichen Übernahme oder der Angriff auf die Monopolstellung eines Konzerns. So kündigte die Firma Google unlängst an, die Firma „ werde sich auf die drei großen Säulen Internetsuche, Anzeigen und Anwendungen konzentrieren,“ was beim unbestrittenen Marktführer Microsoft, deren „Anwendungen“ seit Jahren für Frustration unter den Milliarden von Windows-Sklaven sorgen, für Unruhe sorgte. Die unausgesprochene Kampfansage Steve Ballmers an Google hingegen, dem Marktführer im Bereich der Suchdienste und Online-Werbung sein Monopol streitig machen zu wollen, brachte bisher, trotz riesiger Investitionen, nur klägliche Resultate und Google in keinerlei Bedrängnis.

Wissenschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mediziner, Biologen und Virologen sagen ihr ganzes Leben lang diversen Viren und Krankheiten den Kampf an und widmen ihre Existenz der Seuchenbekämpfung und forschen nach Impfstoffen gegen die weltweit grassierenden Epidemien wie AIDS, Selbstüberschätzung und Allergien. Leider werden diese Kämpfe von der Pharmaindustrie nicht angemessen unterstützt, die dieser Kampfansage ihr eigenes wirtschaftliches Wachstum vorausstellen und die benötigten Kampfmittel in Form von Medizin nur zu überhöhten, nicht finanzierbaren Preisen bereitstellen.

Werbung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Werbebranche gehört die Kampfansage zur effektivsten Methode, Konsumenten zu manipulieren und für Produkte und Dienstleistungen zu begeistern. Hausfrauen wie Hausmänner bekommen leuchtende Augen, wenn ihnen in der Webung versprochen wird, mit dem Scheuermittel XY würde den Viren in ihrer Kloschüssel der Kampf angesagt. Auch die Kampfansage gegen überhöhte Preise wirkt nachhaltig auf die geizige Kundschaft und treibt diese in Scharen in die Lebensmittel-Discounter und Mediamärkte.

Doping[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit Jahren vernimmt man die Kampfansagen aus den Mündern der Funktionäre gegen das weltweite Doping im Bereich des Sports und tatsächlich sind auch einige unzureichende Methoden entwickelt worden, um der unmoralischen Praxis des Dopings entgegenzuwirken. Doch trotz der millionenfach gesammelten Urindöschen mit dem nandrolonverseuchten Urin unserer Spitzensportler blieb diese Kampfansage bisher ohne Auswirkungen und führte eher zu einer rapiden Weiterentwicklung der Dopingmittel, um die Nachweismöglichkeiten der Dopingpolizei zu umgehen und das Anti-Doping-System auszuhebeln. Des Dopings verdächtigte Sportler wie etwa Jan „ich habe nie gedopt“ Ullrich machen ihrerseits Kampfansagen gegen die sie verdächtigenden Personen und Medien und nutzen die ganze verworrene Finesse des Rechtswesens aus, um ihren Kopf aus der Schlinge zu ziehen.

Beispiele und hohle Phrasen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • „Wie sagen der Arbeitslosigkeit den Kampf an“
  • „Wir sagen der Ausbeutung den Kampf an“
  • „Wir sagen dem Mindestlohn den Kampf an“
  • „Wir sagen dem Anachronismus des Kündigungsschutzes den Kampf an“
  • „Wir sagen der Korruption den Kampf an“
  • „Wir sagen der Achse des Bösen den Kampf an“
  • „Wir sagen der Überfremdung den Kampf an“
  • „Wir sagen dem Aidsvirus den Kampf an“
  • „Wir sagen dem Terrorismus den Kampf an“
  • „Wir sagen dem Imperialismus den Kampf an“
  • „Wir sagen dem Analphabetismus den Kampf an“
  • „Wir sagen dem kollektiven Alkoholismus den Kampf an“
  • „Wir sagen der Abtreibung den Kampf an“
  • „Ran an den Speck“
  • „Isch mach Disch platt, Alter“
  • „Nie wieder 2. Liga!“