Narrenfreiheit

Aus Uncyclopedia
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Narrenfreiheit bezeichnet das Privileg geistig minderbemittelter oder verwirrter Menschen, gewisse - den gesellschaftlichen Verhaltensregeln nicht entsprechende - Verhaltensweisen auszuüben und zu kultivieren. Dieser Personengruppe wird in der Regel ein sogenannter Freifahrtsschein ausgestellt, den sie immer gut sichtbar am Revers ihres Jacketts bzw. ihrer Zwangsjacke tragen müssen.

Ursprung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Früher, zur Zeit der Kaiser, Könige, Fürsten und Feudalherren gab es an den Höfen die sogenannten Hofnarren. Diesen Berufsnarren wurde die Narrenfreiheit zugebilligt und sie waren die einzigen am Hofe, die den Monarchen kritisieren durften. Sie nutzten dieses Privileg dazu, Missstände bei der Amtsführung oder übertriebene Eitelkeiten des Monarchen auf humorvolle Weise schonungslos offenzulegen und zu kritisieren. Übertrieben sie es aber mit ihrer Kritik, wurden sie, wie alle anderen Untertanen auch, in Kerker gesperrt oder gleich enthauptet, je nach Laune und Tagesform des Herrschers.

Freie Narren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gruppe der narrenfreien Menschen gehören heute Personen aller Gesellschaftsschichten an.

  • An erster Stelle stehen hier sicherlich die Berufspolitiker, die von Berufs wegen jegliche Realitäts­bezogenheit aufgeben müssen und ihrem Narrentum freien Lauf lassen dürfen. Politiker dürfen gewisse Regeln der zwischenmenschlichen Kommunikation außer Kraft setzen und sind in ihrem Narrentum so frei, wie keine andere Bevölkerungsgruppe auf der Erde. Besonders privilegiert sind hierbei die Hinterbänkler, die mit besonders abstrusen Lösungsansätzen für politische Probleme auftrumpfen können und auch bei der Beschimpfung anderer Politiker kein Blatt vor den Mund nehmen müssen, wohingegen die politischen Entscheidungsträger (Minister, Kanzler, Präsidenten) immer noch eine gewisse Form des Anstands untereinander wahren müssen, um ihr staatsmännisches Gehabe nicht als bloße Maskerade zu entlarven. Eine besondere Form der Narrenfreiheit genießen Diktatoren, die aufgrund ihrer zementierten Unfehlbarkeit vollkommen frei in ihrem Narrentum sind.
  • An zweiter Stelle in der Hierarchie der Narrenfreien stehen die Personen mit Abhängigkeitserkrankungen. Diese Menschen müssen sich nicht an gesellschaftliche Verhaltenskodizes halten und dürfen hemmungslos ihre durch die Abhängigkeitserkrankungen hervorgerufenen psychischen Störungen in der Öffentlichkeit ausleben. Auch alkoholisierte Personen ohne Abhängigkeitserkrankung dürfen ihr enthemmtes Narrentum in der Öffentlichkeit ausleben, was immer wieder in Fußballstadien, Fernzügen und auf Volksfesten beobachtet werden kann.
  • An dritter Stelle stehen die pseudoprominenten Stars und Sternchen aus Funk und Fernsehen, denen man aufgrund ihrer Prominenz gewisse Verhaltensboni einräumt. Diese Narren können vor laufenden Fernsehkameras immer wieder ihre geistige Verwirrheit zur Schau stellen, andere Prominente freiherzig denunzieren und werden dafür großzügig entlohnt und aufrichtig bewundert.
  • An vierter Stelle stehen die Künstler, die zur Profilierung ihrer künstlerischen Identität geradezu dazu aufgefordert sind, ihr Narrentum auszuleben. Diese Personen dürfen kontroverse, politisch inkorrekte Meinungen in der Öffentlichkeit vertreten und unter dem Deckmantel der künstlerischen Freiheit futuristische, menschenverachtende Meinungen vertreten. Auch asoziale Verhaltensweisen werden dieser Personengruppe zugestanden und es ist eher imagefördernd für einen Künstler, wenn er mit zehn Nutten und 20 g Kokain in einem Hotelzimmer aufgefunden wird, das er vorher komplett verwüstet hat.
  • An letzer Stelle stehen die psychisch kranken Narren, denen man nur wenig Narrenfreiheit einräumt. Damit sie die Gesellschaft nicht unnötig belasten, sperrt mann diese Personengruppe lieber in geschlossene Psychatrien und schützt die Öffentlichkeit vor ihren nicht gesellschaftskonformen Verhaltensweisen. Als gesellschaftliche Belastung wird dabei insbesondere die peinliche Konfrontation mit absonderlichen Gemütszuständen empfunden, da sie einen daran erinnert, dass auch die eigenen Hypothesen über die Wirklichkeit zum größten Teil auf ganz dünnem Eis stehen.