Proband

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Als Proband wird eine Person bezeichnet, die ihren Körper für die Erprobung neuer Produkte zur Verfügung stellt. Probanden kommen in allen gängigen Industriezweigen zum Einsatz.

Motivation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Motivation zum Einsatz des Probanden muss zwischen industrieller und persönlicher Seite unterschieden werden.

Industrie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Industrie ist daran gelegen, die Lethalitätsrate neuer Hautcremes oder Convenienceprodukte möglichst gering zu halten. Zur ungefähren Einschätzung der Bedrohungslage werden zwar grundsätzlich umfangreiche Tierversuche durchgeführt, jedoch ergeben diese nicht immer genauen Aufschluss über die Auswirkungen auf den menschlichen Organismus. In diesem Fall müssen die potentiellen Kassenschlager zuerst an Probanden getestet werden um mögliche Imageschäden und Regressforderungen seitens geschädigter Konsumenten oder deren Hinterbliebener zu vermeiden.

Probanden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auffällig bei den Probanden, die sich nur allzu gern den neuesten Errungenschaften unterschiedlichster Industrieprodukte aussetzen ist, dass sie fast immer der Unterschicht entstammen, selten der Mittelschicht, fast nie der Oberschicht. Die Beweggründe liegen somit auf der Hand: Probanden handeln aus reiner Geltungssucht. Der Unterschichtler, der neidisch auf den Wohlstand und Überfluss der Oberschicht ist geht mit dem Gedanken in die Testreihe „Bin ich auch nicht der, der sich das neue Produkt leisten kann, so bin ich doch der erste, der weiß, wie toll es ist“.
Gelegentlich soll - bei als besonders zweifelhaft ein zu stufenden Entwicklungen - auch der finanzielle Aspekt eine Rolle spielen. Dies ist häufig der Fall, wenn Studenten lieber einen schnellen Euro ohne körperliche Anstrengung machen wollen, anstatt sich die Aufwendungen für ihr Studium mit ehrlicher Arbeit zu verdienen.

Probandenauswahl[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mal abgesehen davon, dass die potentiellen Probanden einige Grundvoraussetzungen, wie etwa das Lügen gut genug zu beherrschen, um sich in jede noch so abwegige Testreihe zu schummeln, erfüllen müssen, sind für einen gelungenen Test am lebenden Subjekt noch einige andere Punkte zu beachten:

Bei diesem Probanden hat auch der Psychologe nicht mehr helfen können.

Psychologische Aspekte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Testreihen, denen Probanden ausgesetzt werden, finden grundsätzlich unter psychologischer Betreuung statt. Die psychische Belastung, der ein Proband während einem Test ausgesetzt ist, entspricht in etwa der eines Space Shuttle Piloten beim Wiedereintritt in die Atmosphäre. Dies ist der Anspannung geschuldet, die das Warten auf das Testergebnis hervorruft. Es wäre ohne konsequente Betreuung für den Großteil der Probandenschaft nicht auszuhalten, hätten sie statt des seitens des Herstellers versprochenen Hochgefühls nach Auftragen des neuen Anti-Aging- Gels nur eitrige Pusteln im Gesicht. Das völlige Ausbleiben eines wie auch immer gearteten Effekts wäre für den Probanden eine totale Katastrophe, fühlte er sich doch um sein Erfolgserlebnis betrogen und verfiele in Depressionen und Alkoholismus ob der Gram über die verlorene Zeit. Man hätte der erste sein können, der den Daumen hoch zeigt, weil der Erfolg so unglaublich ist oder - hat man den Vorher-Nachher-Unterschied nicht als erster bemerkt, hätte man doch wenigstens der erste sein können, der die brandheiße News auf Facebook postet. Oder eine eindringliche Warnung vor dem Teufelszeug, je nachdem, ob die Knittervisage jetzt glatt ist wie ein Babyarsch oder aussieht, wie ein Schlachtfeld nach stundenlangem Stahlgewitter.
Um Folgekosten für eine langwierige Psychotherapie zu vermeiden, wird bei der Probandenauswahl also stets derjenige bevorzugt, der einen möglichst ausgeglichenen Eindruck macht.

Testablauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um die Testergebnisse, die aus einem Probanden gewonnen werden, möglichst genau beurteilen zu können haben alle Tests einen festen Ablauf, der unter allen Umständen einzuhalten ist und niemals variiert werden darf:

Testschema.png

Wird dieses Schema sklavisch eingehalten, steht einer erfolgreichen Testreihe nichts im Wege. Wichtig ist hierbei allerdings, dass der Proband vorher medizinisch untersucht worden ist, damit beurteilt werden kann, ob eventuell eintretende Nebeneffekte auch wirklich Wechselwirkungen mit zuvor eingenommenen Medikamenten sind.

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seitens Verbraucherschützern wird immer wieder vorgebracht, dass die Probandenauswahl sowie der Testablauf der breiten Öffentlichkeit nicht transparent genug dargelegt wird. Durch die Veröffentlichung dieses Artikels ist diese Kritik gegenstandslos geworden.
Zuweilen wird auch die Vivisektion der Opf... Probanden, bzw deren Notwendigkeit in Frage gestellt. Erfahrene Probanden haben aber immer wieder versichert, dass diese in Verbindung mit einer leichten Lobotomie völlig schmerzfrei ist. Zudem befähigt beides zusammengenommen zu einer steilen Karriere in der Fremdenlegion. Besonders dann, wenn die Lobotomiefräse das Sprachzentrum streift.
Ein dritter immer wieder geäußerter Kritikpunkt ist die psychologische Betreuung der Probanden selbst. Diese wird immer wieder als zu einseitig moniert, da sie nur darauf ausgerichtet ist, Probanden nach erfolglosen Testreihen aufzubauen, jedoch nicht zu verhindern versucht wird, Probanden nach erfolgreichen Testreihen davon abzuhalten, ihren Höhenflug in geordnete Bahnen zu kanalisieren. Ein „We are the Champions“ in schlechtem Englisch skandierender Mob Unterschichtler ist weder visuell noch akustisch eine bereichernde Erfahrung.

Probleme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es kommt immer wieder vor, dass bestimmte Industriezweige einfach keine Probanden finden. So ist die Microsoft Inc. immer wieder gezwungen, ihre Testreihen (sog. Beta-Tests) direkt an den Endverbraucher abzugeben. Aus nicht näher bekannten Gründen findet sich um's Verrecken niemand, der Produkte aus dem Hause Microsoft, insbesondere deren Betriebssysteme als erster ausprobieren möchte.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • M. Üller, E. Imer: Darf's ein Löffelchen mehr sein? - Probanden für die Convenience-Food-Industrie. Sodbrand & CoKG, ISBN 4-0520-5351-1
  • E. Mesis: Probandenjagd in Kreuzberg und Neukölln. Nausea Fachbuchverlag Stuttgart, ISBN 1-8669-6542-8
  • B. Campbell: Chemistry 2000. Fachbuchverlag der deutschen Industrie, ISBN 9-4670-8699-3