Friedrichshafen (Deutschland), 8.3.2010:: Uncyclopedia widmet sich auch den einfachen Leuten und Arbeitern von der Straße, jenen Schwachen in der Gesellschaft, die nicht im Rampenlicht stehen, die hart arbeiten und unverschuldet in Notsituationen kommen. Jenen, denen eigentlich das Prädikat Leistungsträger gebührt, weil sie das Land zusammenhalten. Einer von ihnen ist Maximilian-Karl Freiherr von Tedrup. Die Redaktion traf ihn in seiner Residenz notdürftigen Bleibe am Bodensee.
Golf, der Sport des hart arbeitenden Proletariats
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UnNews: Herr Freiherr von Tedrup ...
Maximilian-Karl Freiherr von Tedrup: Nennen Sie mich einfach nur Majestät.
UnNews: Majestät, haben Sie eigentlich gegenwärtig Arbeit?
Majestät: (tieeefer Seufzer) Tja, wissen Sie - ich bin vor zwei Monaten schon entlassen worden. Mein Arbeitgeber meinte, ich sei für ihn öffentlich nicht mehr vertretbar, und deshalb ... Wissen Sie, ich wollte ja kein Aufsehens drum machen, ich wär auch zum Beispiel mit kürzeren Arbeitszeiten einverstanden gewesen. Aber so ist es halt, als Normalsterblicher bist du in Deutschland heutzutage schnell weg vom Fenster, ohne dass du was verbrochen hast.
UnNews: Was genau war denn Ihre Tätigkeit, Majestät?
Majestät: Chief Executive Officer war ich, ein kleiner Job für einen armen Schlucker, aber ich war zufrieden damit. Ist besser als arbeitslos, nicht, ich hab zuhaus noch zwei Kinder, die Anna-Theresia und den Maximilian-Karl, und dann noch die drei Bengalkatzen ... wolln ja auch von was leben. Mann muss zusehen.
UnNews: Empfinden Sie da den Vorstoß des FDP-Anhängers Herbert Grabowski, Arbeitslose sollten für ihre staatliche Unterstützung im Stadtpark Laub sammeln gehen, als Schlag ins Gesicht?
Majestät: Nun, ich bin glücklicherweise noch nicht auf Hartz IV angewiesen (Anm. d. Redaktion: Freiherr von Tedrup lebt derzeit von seiner Abfindung in Höhe von Rund sechseinhalb Millionen Euro sowie einer jährlichen, sechsstelligen Rente seines letzten Arbeitgebers) - aber wenn ich mir die armen Teufel angucke, wo schon ein Jahr und länger ohne Beschäftigung sind, da kriegt man schon mal Angst wegen der eigenen Existenz. Ich habe einen Kumpel, den Wilhelm Starnberger zu Lichtenfels, arbeitslos seit anderthalb Jahr, der weiß gar nichts mehr mit sich anzufangen, der ist total kaputt, der existiert praktisch nur noch auf Golfplätzen.
UnNews: Gibt es für Sie noch eine Alternative in der aktuellen Parteienlandschaft, oder haben Sie sich abgewandt von der enttäuschenden Politik der letzten Jahre und Jahrzehnte?
Majestät: Wissen Sie, (seine Augen glänzen) der Oskar ist unsere letzte Hoffnung. Ich habe ihn mal live gesehen, drüben in München im Kempinski Hotel Vier Jahreszeiten ... Was der Mann sagt, das hat Struktur. Ich war magnetisiert! Er gab mir auf einmal alle Hoffnung zurück auf ein besseres Leben.
UnNews: Reichtum für alle - trifft dieser Satz Ihre politischen Vorstellungen?
Majestät: Absolut. Auch wir kleinen Leute wollen etwas abhaben vom großen Kuchen, das finde ich nur gerecht.
UnNews: Majestät, Sie haben bestimmt noch viele Bewerbungen zu schreiben ...
Majestät: Ja, hier ... (sucht ein Dokument heraus) ich habe für heute Abend ein Vorstellungsgespräch bei (Name des Weltkonzerns) für als Personalchef. (verlegener Stolz).
UnNews: Majestät, wir danken Ihnen für dieses aufschlussreiche Gespräch.
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