Altersvorsorge
„Die Rente ist sicher... (nur ihre Höhe nicht...)“
- ~ Norbert Blüm über Rente
Die Altersvorsorge ist neben der Selbstverwirklichung, einer Festanstellung und dem Bausparvertrag mit dem daraus resultierenden Erwerb eines Einfamilienhauses eines der zentralen Lebensthemen der Menschheit.
Wortherkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wie der Begriff schon impliziert, steht bei diesem Thema die Sorge im MIttelpunkt. Die Sorge, im Alter den Status quo der eigenen Existenz - auch Lebensstandard genannt - verändern zu müssen, treibt viele alternde aber auch junge Menschen um. In Erwartung einer Verschlechterung der Lebensumstände beim Eintritt ins Rentenalter aufgrund unzureichender Rentenzahlungen beginnen moderne, arbeitswillige Jugendliche heutzutage schon gleich nach der Beendigung ihrer Ausbildung, sich vorzusorgen und lamentierend und dauerbesorgt durch ihr Leben zu laufen. Die Praxis der BfA (Bundesrentenanstalt für Altersarmut) ihre Klientel in regelmäßigen Abständen durch die Zusendung von Rentenbescheiden zu verunsichern, in denen schonungslos offengelegt wird, wie unsicher und karg die zu erwartende Rente des jeweiligen Arbeitnehmers beim Eintritt ins Rentenalter sein wird, treibt vielen Betroffenen den Angstschweiß auf die Stirn und erfüllt sie mit pekuniärer Sorge und diffusen Zukunftsängsten, als würde ein großer Krieg unmittelbar bevorstehen.
Ursprung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Früher bestand die Altersvorsorge darin, möglichst viele gesunde Kinder in die Welt zu setzen, die durch ihrer Hände Arbeit die Eltern im Alter versorgten. Durch die Individualisierung der Gesellschaft begannen viele Söhne und Töchter jedoch damit, gegen diese ausbeuterische Praxis aufzubegehren und immer mehr Elternteile wurden von ihrem Nachwuchs im Alter sich selbst überlassen oder in Altenheime abgeschoben und mithilfe staatlicher Zuschüsse zu Tode gepflegt. Die heute weitverbreitete Altersarmut aufgrund stagnierender Einnahmen der Rentenkassen (bei gleichzeitiger Ausweitung der "versicherungsfremden Leistungen") und der damit verbundenen Senkung des Rentenniveaus hängt wie ein Damoklesschwert über vielen Gesellschaften und bewegte Sozialpolitiker der großen Volksparteien dazu, ein staatlich bezuschusstes System zu erfinden, das vergreisten Zeitgenossen ein würdevolles Sterben in den eigenen Wänden garantieren würde, ohne dass sie ihren unsolidarischen Kindern auf der Tasche liegen müssten.
In Deutschland wurde daraufhin die private Altersvorsorge geboren und bekam den uncharmanten Namen Riester-Rente verpasst. Namensgeber war der ehemalige Bundesminister für Arbeit und Soziales Walter Riester, der nach der Reduzierung des Nettorentenniveaus von 70 auf 67% im Jahre 2001, die Legende von der „sicheren Rente“ zunichte machte und den besorgten Menschen verdeutlichte, dass sie sich ihren Überlebensstandard nur durch diese Form der Altersvorsorge würden sichern können. Diese Zusatzrente gilt heute neben der Kapitallebensversicherung und dem Heroinschmuggel durch die Rentnermafia als Hauptgarant für einen konsumorientierten Lebensabend und wurde schon von vielen Millionen Deutschen abgeschlossen.
Voraussetzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Eine private Altersvorsorge muss man sich leisten können. Grundvoraussetzung hierfür ist ein geregeltes Einkommen auf mindestens durchschnittlichem Niveau, von dem monatlich ein gewisser Prozentsatz abgezweigt werden kann, denn was hilft einem die private Altersvorsorge, wenn die laufenden Einnahmen nicht mal zum Sterben reichen. Die breite Unterschicht, die sich durch Hartz IV-Zuteilungen, Schwarzarbeit und Kriminalität über Wasser hält, fällt aus dem System der Altersvorsorge also von vorneherein heraus. Die ca. 27 Millionen Arbeitnehmer (Stand 2007) in Deutschland, die jeden Monat ihre Schmerzensgeldzahlungen empfangen, können an diesem System teilnnehmen, falls eine chronische, durch krankhaften Dauerkonsum hervorgerufene Überschuldung sie nicht daran hindert. Die relativ kleine Oberschicht sorgt anders vor und zehrt im Alter von dem durch eigene Arbeit angehäuften Reichtum oder dem ererbten Wohlstand ihrer Erzeuger.
Eine weitere Grundvorraussetzung, für das Alter vorsorgen zu können ist die gesundheitliche Vorsorge. Regelmäßige Besuche beim Hausarzt, eine private Krankenversicherung, frühzeitige Ausschabungen bei Frauen, gründliche, lustspendende Prostatauntersuchungen bei Männern, mäßiger Alkohol- und Drogenkonsum, guter und häufiger Sex, gesundes Essen und regelmäßige sportliche Betätigung sind effektive Methoden, den Lebensabend überhaupt erleben und die getätigte Altersvorsorge ausschöpfen zu können.
Ideelle Vorsorge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Neben der finanziellen Altersvorsorge, die im Mittelpunkt des gesellschaftlichen Interesses steht, tut der alternde Mensch gut daran auch für sein geistiges Wohl im Alter vorzusorgen. Gegen altersbedingte Krankheiten wie Oktandemenz oder Alzheimer lässt sich zwar nur schwer bzw. gar nicht vorbeugen doch die mit der Verrentung bei vielen Menschen eintretende geistige Leere aufgrund mangelnder Beschäftigung kann vermieden werden. Diese, durch den Wegfall des Arbeitsplatzes und damit einer sinnstiftenden Lebensaufgabe eintretende Sinnkrise wird von vielen Rentnern durch exzessiven Fernseh- und Alkoholkonsum oder permanentes Aus-dem-Fenster-stieren bekämpft. Mit voyeuristischer Vorfreude glotzt der Rentner auf die Straßenkreuzung vor seinem Haus und erwartet sehnsüchtig die nächste Karambolage zweier Kraftfahrzeuge oder einen anderen unterhaltungsträchtigen Unfall. Diese Methoden fördern jedoch die Leere eher statt sie zu beseitigen. Viel sinnvoller ist es, sich an Butter- und Pilgerfahrten zu beteiligen, Häkelkurse in Volkshochschulen zu besuchen, an Philatelistenkongressen teilzunehmen, rechtsextremen Veteranenverbänden und Sekten wie den Zeugen Jehovas beizutreten oder sich ein anderes, sinnvoll scheinendes Hobby zuzulegen. Wenn es das vertrocknete Gehirn und die müden Knochen noch hergeben, kann auch an die Aufnahme eines Studiums oder der Besuch eines Fitnessstudios gedacht werden, was durch die damit verbundenen, unvermeidbaren sozialen Kontakte auch der obligatorischen Vereinsamung vieler Rentner entgegenwirkt.
Die Altersvorsorge im internationalen Vergleich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Beispiel Indien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In vielen Schwellenländern besteht heute noch das anachronistische System der familiären Solidarität. So z.B. praktiziert im kinderreichen Indien, wo alte Menschen von ihren Kindern mitversorgt werden, falls die Kinder nicht schon vorher durch die dort ausufernde Kinderarbeit verstorben sind. Die klimatischen Verhältnisse in Indien machen es aber auch nicht unbedingt erforderlich, ein Dach über dem Kopf zu haben und so können viele Greise ihren Lebensabend problemlos auf den verdreckten Straßen der indischen Metropolen verbringen und sich aus den überquellenden Mülltonnen mit den überlebensnotwendigen Lebensmitteln versorgen.
Beispiel Afrika[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In vielen afrikanischen Ländern herrscht bittere Armut und die Lebenserwartung der Bevölkerung ist aufgrund verschiedenster Seuchen wie Aids oder Malaria und der medizinischen Unterversorgung nicht besonders hoch, weshalb das Problem der Altersvorsorge bei weitem nicht so virulent ist, wie in vielen, durch die ungünstige demographische Entwicklung überalterten westlichen Staaten. Afrikanische Mädchen werden im durchschnittlichen Alter von 12 Jahren verheiratet und bekommen aufgrund mangelnder Verhütung viele Kinder, die dann für die Alten anschaffen gehen können, ein einfaches, aber effektives System der Altersvorsorge.
Die beste Methode, in Afrika für den Lebensabend vorzusorgen ist, durch möglichst korruptes und kriminelles Verhalten Mitglied der relativ kleinen aber umso reicheren Oberschicht zu werden.
Alternativen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Als einzige sinnvolle Alternative zur Altersvorsorge hat sich bisher nur das Sozialkassenverträgliche Frühableben bewährt. Diese sehr effektive Methode der Altersvorsorge entlastet die Rentenkassen und überführt den alternden Menschen frühzeitig in einen Zustand der sorgenfreien Glückseligkeit.
- Der gut getimte Selbstmord schien lange Zeit eine Alternative zur vorausschauenden Altersvorsorge zu sein, doch die daraus resultierenden Nachteile bei der Bewertung der Lebensleistung der freiwillig aus dem Leben Geschiedenen durch Das Jüngste Gericht haben den ethisch bedenklichen Suizid als Alternative unpopulär gemacht.
- Weltweit arbeiten Biologen und Genetiker an der Weiterentwicklung der ewigen Jugend. Sollte dieser biologische Zustand eines Tages tatsächlich erreichbar sein, würden mit einem Schlag alle Vorsorgemaßnahmen obsolet, andere Probleme wie die Überbevölkerung oder chronische, gesellschaftliche Sinnkrisen könnten sich dafür verschärfen.
- Der Organhandel im Alter, bei dem der unterfinanzierte Rentner seine noch verwertbaren Organe Stück für Stück verkauft, um sich sein Überleben kurzfristig zu sichern, ist im westlichen Kulturkreis nicht sehr verbreitet, da er mittelfristig zu einem schnelleren Ableben des Renters bei gleichzeitiger Minderung der Lebensqualität führt. Im asiatischen Kulturkreis jedoch beginnen schon junge Menschen damit, sich peut a peut von ihren Organen zu trennen, um für ihr Alter finanziell vorzusorgen. Entscheidend ist dabei, wie viel der Vorsorgende von sich veräußert und wie gut er den Rest seine Lebens mit den ihm noch verbleibenden Organen überstehen kann.
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Fidel Castro: Alle Herzen stehen still, wenn unser starker Rum es will. Aus der Reihe Strategien zur inflationssicheren Altersvorsorge. Seniorenfachbuchverlag Leo Panther, ISBN 3-3929-8752-0
Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Artikel der Woche 31/2007
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