Dominostein Day

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Der Dominostein Day ist der Tag des Jahres, an dem der Lebensmitteleinzelhandel das Weihnachtssortiment in die Regale räumt. Durch kulturelle und religiöse Phasenverschiebungen, Klimawandel und den scharfen Wettbewerb im Einzelhandel war dieser Tag im Lauf der Geschichte vielen Veränderungen ausgesetzt.

Der gefürchtete Domino-Effekt

Weimarer Republik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis 1933 war es gesetzlich untersagt, festliche Süßwaren und Weihnachtsgebäck vor dem 1. Advent zu verkaufen. Schmuggel und Schwarzhandel, die besonders an der Schweizer Grenze blühten, wurden mit Zuchthaus bestraft. Das strenge Schokoladeverbot wird heute als ein Auslöser der Weltwirtschaftskrise Anfang der 1930er Jahre betrachtet.

1933-1945[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1933 übernahmen brrrrrraune Horrrrrrden die Macht in Deutschland. Die Nachfrage nach Schokoladeprodukten in jeder Form ging daraufhin auf praktisch Null zurück.

1945-1949[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schokolade wurde wieder eingeführt, allerdings vorerst nur als Währung. Der Gedanke, sie zu essen, hätte die meisten Deutschen mit Abscheu erfüllt. Außerdem kam sie aus Amerika.

1949-1961[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Deutschen hatten wieder genug zu futtern und schlugen sich die Bäuche voll, dass die Schwarte krachte. Anschließend gab es in einem guten Hause schon mal ein Pfefferminz.

1961-1969[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Mauerbau 1961 markiert einen erneuten Wendepunkt in der Geschichte von Schokolade und Süßwaren in Deutschland. Die Produktion von Schokolade, Luxus- und Angeberwaren aller Art wurde besonders in der Ära Ludwig Erhard massiv hochgefahren, um dem Osten ein deutsches Wirtschaftswunder vorzutäuschen. Jeder Westdeutsche war verpflichtet, zu Weihnachten ein Paket für eine DDR-Familie zusammenzustellen. Zum vorgeschriebenen Inhalt gehörte neben Kaffee, Freddy Quinn-Schallplatten und Antibabypillen auch mindestens eine Tafel Schokolade. Alternativ waren auch Lebkuchen zulässig.

Nürnberger Lebkuchenunruhen 1972

1969-1980[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem die 68er-Generation Willy Brandt an die Macht geputscht hatte, wurde auch in Westdeutschland der Umgang mit Süßwaren liberalisiert. In mehreren höchst umstrittenen Gesetzgebungsverfahren wurde gegen den erbitterten Widerstand der CDU und der großen Kirchen das noch aus der Vorkriegszeit stammende "Adventsgesetz" gekippt. Das Weihnachtssortiment durfte erstmals in der Saison 1973 bereits vom 15. November an verkauft werden (außer in Bayern, dort hielt sich die alte Regelung noch bis 1982). Brandt selbst scheiterte letztlich an diesem Konflikt, sein Nachfolger Helmut Schmidt setzte sein Werk jedoch fort.

1980-1989[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 1980 kam es zu einer weiteren Revolution auf dem Süßwarenmarkt: der Leverkusener Biochemiker und Suchtexperte Herbert Wendler entwickelte eine würfelförmige Praline aus Gelatine, Asbest und Zartbitterschokolade, die schnell reißenden Absatz fand. Der Dominostein war geboren. Er hatte zunächst nur zwei Schichten, später kam noch eine dritte Schicht aus homogenisiertem Gänseguano hinzu, um die weihnachtliche Note zu betonen.

In dieser Form entwickelte sich der Dominostein zur mit Abstand beliebtesten Süßware Deutschlands. Der Wunsch der Verbraucher, diese Leckerei nicht nur wenige Wochen im Jahr genießen zu können, setzte die Politik zunehmend unter Druck. In Geheimgesprächen vereinbarte die FDP 1982 mit der Union einen Koalitionswechsel unter der Bedingung, dass das Weihnachtsgeschäft vollständig liberalisiert werden müsse. Helmut Kohl schluckte diese Kröte und wurde Bundeskanzler.

In den folgenden Jahren verschob sich das Datum der ersten Weihnachtssüßwaren immer weiter nach vorn. Schon bald war auch der Oktober nicht mehr tabu. Die Deutschen aßen Schokolade wie verrückt und wurden immer dicker, besonders Helmut Kohl. Die Anzahl der Diabetiker verfünffachte sich. Gegen Ende der achtziger Jahre stand die Wirtschaft Westdeutschlands wegen des hohen Krankenstandes und der gewaltigen Einfuhren von Zucker und Kakaobohnen vor dem Zusammenbruch.

1989-heute[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In einem beispiellosen Akt der Solidarität rissen 1989 die Ostdeutschen die Berliner Mauer nieder, übernahmen die Kontrolle Westdeutschlands und beschlagnahmten die gesamte Schokolade und alle sonstigen Luxuswaren in den Geschäften. Hierdurch konnte der endgültige Kollaps des bundesdeutschen Gemeinwesens in letzter Minute verhindert werden. Die elf westlichen Bundesländer wurden kurzerhand in die DDR eingegliedert, und es trat wieder nahezu Normalität ein. Helmut Kohl wurde ausgestopft und noch bis 1998 im Bundestag ausgestellt.

Eine Datumsgrenze für das Weihnachtsgeschäft wurde nicht wieder eingeführt, aber der Umgang der Deutschen mit der Schokolade hatte ohnehin nach dieser heilsamen Erfahrung verträglichere Formen angenommen. Heute ist es kein Problem mehr, das Weihnachtssortiment bereits Ende August in die Regale zu stellen. Selbst die Kirchen haben sich mit der liberalen Süßwarenpolitik abgefunden, um ihren Mitgliederschwund nicht noch mehr anzuheizen. Der Sender RTL und viele evangelische Gemeinden feiern inzwischen jedes Jahr den "Dominostein Day" als Verkündung der frohen Botschaft von Völlerei und Nascherei.

Durch den Klimawandel gerät der Schokoladenmarkt in jüngster Zeit wieder unter Druck. Konventionelle Produkte halten den höheren Temperaturen im Sommer nicht stand. Moderne Food-Designer entwickeln jedoch derzeit mit Hilfe von Kunstharz, Rinderhirn und Kleie haltbare Dominosteine, die Zimmertemperaturen von bis zu 45 Grad Celsius gewachsen sind. Mit diesen Innovationen wird es bald möglich sein, Adventskalender mit einer Laufzeit von mehr als 6 Monaten anzubieten.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]