Experte

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Der Experte (lat. extra = abgesondert/perterrere = erschrecken) ist ein nicht näher definiertes, vor allem in Industriestaaten erhältliches Individuum, das jedoch nie allein vorkommt. Man spricht daher i.d.R. von den Experten. Experten sind der Meinung, dass Experten im Preis-Leistungsverhältnis noch unter den Klempnern und Politikern rangieren. Im Gegensatz zu den Imperten kann der Experte erklären, warum er mit seiner vorigen Prognose falsch lag.

Der Finanzexperte Peter Zwegat gilt als die Hoffnung zur Rettung der Bankenkrise.

Obwohl Experten grundätzlich voll daneben liegen [1] [2], sieht der großmäuligezügige Herrgott davon ab, sie zu verbannen.

Warum Experten?[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Welt ist kompliziert (synonym:globalisiert) geworden in den letzten Jahren. Diese Tatsache ist selbst für Akademiker mit einem Titel in Astrophysik schwer hinzunehmen, wobei sich diese Leute jederzeit sagen können: Egal wie schlimm es kommt, habe ich ja immer noch den Abschluss in Astrophysik in der Tasche. Für sogenannte Normalos und Taucher gibt es hingegen Berater, die uns die Welt erklären, sodass es selbst auf jede Frage von George W. Bush mindestens zwei gegenteilige zumindest ihn befriedigende Antworten gibt. Fachleute sprechen auch vom gefühlten bzw. adaptiertem Wissen. Die Tagesschau verdeutlicht mit kleinen Filmberichten den letzten Stand der Gefühle. Branchenexperten warnen jedoch davor, dass der Marktwert von Fachleuten in der Zukunft stark sinken könne.

Geschichte des Expertentums[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als der erste Experte für (fast) alles gilt Leonardo da Vinci. Ein wahrer Tausendsassa, schon damals! Doch die Wahrheit ist, dass Vinci ein relativ unbedeutendes Leben als florentinischer Angestellter führte. Sein Nebenjob als Botenjunge verschaffte ihm Zutritt bei wohlhabenden Kaufleuten, die ihm aus Mitleid einige seiner Entwürfe abkauften.

Die "Mutter der Experten" gilt jedoch noch immer Radio Eriwan. Die Ratschläge in den dunkelsten Stunden des Ostblocks waren oftmals der einzige Hoffnungsschimmer in der trostlosen sozialistischen Welt.

Nach dem Aussterben der Bauern konnten sich die Experten ungestört vermehren. Heute findet man sie in millionenfacher Anzahl an.

Unterkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wer benutzt Experten?

Wettervorhersage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Früher wusste jeder Bauer, dass auf jeden Regen die Sonne folgt, kaltes sich mit warmen Wetter abwechselt. Nachdem die Bauern ausgestorben waren, musste unbedingt Ersatz her, der Moderator und das Wetterradar. Prinzipiell weiß der Wetterbericht nichts vom Wetter vor Ort, vielmehr abstrahiert die Vorhersage vom tatsächlichen Geschehen und führt den Zuschauer in die unterhaltsame Welt der Simulation.

Börse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurz nach oder vor der Wettervorhersage erscheint der Bericht vom Börsenparkett. Die Berichterstattung passt sich dem Dresscode des hohen Hauses an, d.h. man wird niemals Waldschrate in Jeans oder mit Pappnase sehen. Im Bildhintergrund ist der neueste Chart eingeblendet: Schließlich kommt es auf äußerste Glaubwürdigkeit und Zurückhaltung an. Stets wird man sich mit Anspielungen zurückhalten und sich winden wilde Orakel und Gerüchte zu streuen (in etwa: Börsianer sagen, die Ankündigung der Regierung vom 31.02. habe die Daimler-Aktie unter Druck gebracht, oder: Kaufen Sie die XY-Aktie so wie ich). Die Einäugigen unter den Blinden sind die Charttechniker. Mit Bleistift und Lineal bewaffnet geben sie Tipps für andere Börsengurus. Zutreffende Beobachtungen, wie unauffällige Chartbewegungen zum Neumond oder Hexensabbat führen dazu, dass diese Ereignisse in Zukunft nicht mehr stattfinden. Schließlich wollen die Profis ja unter sich bleiben. Sogenannte Kauftipps von Insidern sind erste Ausstiegssignale für ernsthafte Spekulanten. Börsencrashs werden von niemandem (außer von Roland Leuschel) vorhergesagt.

Wissenschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Expertenteam auf der Suche nach der Schwerkraft

Aus Kostengründen greift man verstärkt auf sog. Expertensysteme zurück. Forschung und Wissen werden von Behörden verwaltet, die wiederum von Sponsoren bezahlt werden. Die Spieltheorie sagt: 3 Koryphäen sind besser als zwei. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Preise für Experten sinken, ist höher.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die meisten Experten gehen meist von einer moderaten Inflationsrate aus. Dabei vergessen sie scheinbar, dass die Einführung des Euro mit einem Schlag 100 Prozent Preissteigerung gebracht hat und die Immobilenkrise den wahren Wert der Häuser zum Vorschein bringt. Um solche Binsenweisheiten zu verschleiern, lässt man Fachleute zu Wort kommen, die vor einer Deflation warnen.

Terrorismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die besten Profis, die man zu diesem Thema befragen könnte, sind leider auf der Flucht. Vielleicht ist ja mal ein Nachrichtendienst so freundlich seine Sicherheitsanalysen vorzustellen. Mit Schlapphut, verstellter Stimme und Sonnenbrille, versteht sich. Vielleicht doch keine gute Idee, denn am Ende gehen gegnerische Insider aufeinander los...

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ansicht, Politiker hätten keine Ahnung, ist prinzipiell richtig, es sei denn, es handelt sich um verkappte Politiker. Wären sie nämlich in einem Bereich kompetent, wären sie ja Experten und würden Politiker beraten. Auffällig ist, dass Experten auffällig oft auffällig unauffällig in verschiedenen Gremien von Wirtschaftsunternehmen wiederzufinden sind.

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Länderspiel ohne die blonden Besserwisser im Anzug, Günter Netzer und Gerhard Delling wäre wie Fisch ohne Ketchup.... Hämische Kommentare sind das Salz in der Suppe jeder Berichterstattung. Es folgt das Interview des Trainers im Trainingsanzug.

Gesundheit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Hochglanzbroschüren erklärt man die nicht so offensichtlichen Zusammenhänge zwischen der grassierenden Schweinegrippe und der Schweinegrippenschutzimpfung und weshalb sich der derzeitige Gesundheitsminister nicht hat impfen lassen. In der Kochrezeptecke wird erklärt, dass Spinat im Eisen gesund ist.


Fernsehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor allem sind es seriöse Fernsehsender wie RTL, ntv und 9Live: Hier rufen die Moderatoren Experten zu Hilfe, weil sie selber nicht mehr weiterkommen. Eine schlechte Idee.

Moderator: Herr Dr. B, warum ist die VW-Aktie von 1100 wieder auf 11ct abgestürzt? Muss ich mir als grundsolider Zocker Sorgen machen? Und sollte ich die Regierung auf einen Konjunkturschein verklagen?
Dr. B.: Nein, der Konjunktur stehen keine weiteren Auswirkungen hinfort, ich meine, der Verbraucher muss sich in dieser Hinsicht nicht grämen und deswegen würde ich momentan vom Kauf einer Audi-Aktie warnen und lieber auf BMW umsteigen.
Moderator: Mhm (nickt betroffen), und was (sucht seine Karteikarte) heißt das jetzt konkret - wird Porsche jetzt bei der Deutschen Bank einheiraten und wie geht es weiter mit Piechs Haarpracht?
Dr. B.: Bei einer weiteren Entwicklung kann man von einer zunehmden Abnahme rechnen, eine Konsolidierung der Holding ist nicht auszuschließen. Die Stabilität der Wechseljahre-, der Wechselkurse, ich meine des Kurswechsels ist bei VW natürlich auch mit VW ...
Moderator: 2012 dürfte es dem Euro kaum besser als 2011 ergehen. Das alles beherrschende Thema bleibt wohl das gleiche wie im zu Ende gehenden Jahr: Ist die hohe Verschuldung der Staaten in Europa in den Griff zu bekommen?
Dr. B.: Bundesfinanzminister Vollhorst ist optimistisch, dass die Politik die Problemchen Europas wieder in den Griff bekommt. Ich glaube, dass wir in den nächsten zwölf Monaten ein sattes Plus von 0,3% sehen werden.

Das arme Schwein von Moderator, das Journalismus und nicht Wirtschaft studiert hat (wenn überhaupt), würgt dem Experten verzweifelt die Rede ab und wendet sich jetzt mit einer lustigen Überleitung an den Zuschauer.

Moderator: Und damit können wir auch gleich zum Sportteil wechseln. Danke, Dr. B., für ihre kompakte Stellungnahme. Ute?

Die Co-Moderatorin Ute berichtet nun von der Curling-Weltmeisterschaft und hat dazu einen anderen Experten geladen. Das Gespräch ist im Prinzip dasselbe. In der gleichen Sendung wird erklärt, dass der schöne Kerner einen wichtigen Studiogast zum Thema bringen wird.

IT[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Laufbahn des IT-Experten beginnt in den Heise Foren. Zu jedem Artikel startet er seinen eigenen Thread, da seine Meinung besonders gefragt ist. Andere Meinungen werden nicht zugelassen. Wer es doch wagt zu widersprechen, wird in Grund und Boden fertig gemacht. Völlig zurecht natürlich.

Irgendwann merkt der angehende Experte, dass er mehr möchte. Er wechselt in die Golem Foren. Hier kann er sich ordentlich über die Heise Foren lustig machen. Allerdings wird ihm bald bewusst, dass auf seine Meinung überhaupt nicht eingegangen wird. So beschließt er endgültig auf Linux umzusteigen, um mit den Diplom Informatikern wieder in einer Liga spielen zu können.


In freier Wildbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frei herumlaufende Experten sind insbesondere für Zeitungsjournalisten überlebenswichtig. Die Schlagzeile

Experten glauben an ein Wachstum von 1,7% im letzten Quartal

macht einfach mehr her als

Ich denke mal, 1,7% sind drin im letzten Quartal

Dabei ist im Prinzip egal, wer die Prognosen erstellt, denn am Ende beträgt das Wachstum sowieso 1,1%. Jedoch werden weder die Experten noch die Journalisten zur Rechenschaft gezogen, sondern es wird einfach eine neue Schlagzeile in die Welt geschickt, genau am Abend vor dem letzten Quartalstag.

Experten gehen von niedrigerem Wachstum aus

Wenn dann am letzten Quartalstag King Kong die komplette Wall Street niedertrampelt: Machste nichts. Denn nichts wissen macht nichts.

Stiftung Warentest[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Zeitschrift Stiftung Warentest hat im Monatsheft Mai Experten auf Herz und Nieren getestet. Den prominentesten Fachleuten wurden mehrere suggestive Fangfragen gestellt. Gleichzeitig sollten sie über die Umfragewerte von Angela Merkel nachdenken und ihren Kunden bei der Vermögensbildung helfen. Die bescheidene Bilanz: Von 35 Experten fielen 17 mit der Note "mangelhaft" durch. 12 bekamen "Ausreichend", drei kamen beim Vulkanausbruch abhanden, drei fielen mit einem "Befriedigend" auf und Anlegergelder verschwanden spurlos. Juristen der Zeitschrift raten Kunden nun, die den Rat von Experten in Radio und Fernsehen in Anspruch genommen haben, von ihrem Sonderkündigungsrecht bei der GEZ Gebrauch zu machen.

Bekannte Experten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bekannte Expertenrunden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


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26.05.2010
Gut