Smartphone
„Ach, telefonieren kann man damit auch?!“
- ~ erstaunter Smartphonebesitzer über die soeben entdeckte Telefon-Applikation seines Smartphones
Das Smartphone ist ein Kleincomputer, der auch Fotos machen und bearbeiten, Excel-Worksheets erstellen, das Leben revolutionieren, das Wetter vorhersagen und den Kühlschrank füllen kann. Und ja, es ist wahr, telefonieren kann man damit auch.
Allgemeines[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In erster Linie sind Smartphones dazu konzipiert worden, sich das Internet auf einem ziemlich kleinen Bildschirm anzugucken. Trotzdem stellen sie damit eigentlich einen Rückschritt in der Evolutionsgeschichte der mobilen Telekommunikation dar, denn ursprünglich ging der Trend mal vom etwa vormauerziegelgroßen tragbaren C-Netz-Telefon zum handlichen, bequem in einer Hosentasche Platz findenden Handy. Betrachtet man bei diesem Trend auch die neueste Generation Minihandys (Stand: 01.2012) steht es weiterhin unentschieden, denn die Handlichkeit wird durch den nun mikroskopisch kleinen Bildschirm, der lediglich der Lobby der Ophtalmologen und Optiker gute Dienste erweist, wieder aufgewogen.
Das Einzige, was von dieser Entwicklung geblieben ist, ist dass zur Bedienung des Gerätes ein Hilfsmittel nötig ist: Vor ein paar Jahren brauchte man noch einen stäbchenartigen Gegenstand um die immer winzigeren Tasten zu bedienen, heute braucht man so etwas, wenn man sich nicht den ganzen Smartphonebildschirm mit seinen fastfoodfettverschmierten Griffeln versauen will. Hier sind übrigens die Raucher klar im Vorteil, da sie erstens nicht den nicht im Preis inbegriffenen Stilus (von lat Stilus; dt: Griffel) als Zubehör erwerben müssen und Zigaretten im Gegensatz zu Kugelschreibern und Bleistiften keine Kratzer auf der Bedienfläche hinterlassen. Wichtig ist nur, die Bedienoperationen nicht mit dem glimmenden Ende der Rauchware durchzuführen.
Technische Besonderheiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Smartphone ist, wie eingangs erwähnt, mit einer Reihe technischer Aufrüschungsoptionen ausgestattet, die gegen Geld erworben werden können, sprich auf einem Marktplatz gedownloadet. Typabhängig ist auch echtes Microsoft Office erhältlich. Das Smartphone kann somit wie ein richtiger Computer verwendet werden, insofern man über gute Augen verfügt. Standardmäßig sind Smartphones mit GPS-Verbindung ausgerüstet; es kann mit ihrer Hilfe also jeder zu erreichende Ort gefunden werden. Respektive sein Halter, was es für Outdoorfreunde besonders interessant macht. Ebenso für das Bundesinnenministerium. Daher wird zur Zeit erwogen, den Bundestrojaner per Gesetz vorinstallationspflichtig zu machen.
Eine weitere technische Besonderheit ist, dass das Smartphone auch zur Selbstverteidigung eingesetzt werden kann. Sein Gewicht macht es zu einer akzeptablen Wurf- und Hiebwaffe. So kann ein potentieller Angreifer mit einem Smartphonetreffer auf eine Distanz bis zu etwa 10 Metern außer Gefecht gesetzt werden.
Das Smartphone hat aber erreicht, was Frauen seit Generationen erfolglos forderten: Männer setzen sich zum Pinkeln aufs Klo!
Zielgruppe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Zielgruppe der Smartphoneanbieter besteht aus...allen Menschen, die sich für fähig halten ein Smartphone zu bedienen. Oder nicht zugeben wollen, dass sie es nicht können. Also eigentlich wir alle. Ausnahmslos.
Smartphonenutzertypen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Checker
Ein Nutzer, der ohne sein Smartphone vermutlich elend zu Grunde gehen würde, denn was immer er auch tut, er fragt erst sein Smartphone um Rat. Zum Beispiel immer dann, wenn er in einer fremden Stadt essen gehen will. Vor Betreten des Restaurant wird die Restaurantführerapp konsultiert, was Qualität und Besucherbewertungen der dargereichten Speisen angeht. Dabei übersieht er zumeist, dass McDonalds eigentlich einen global uniformen Geschmack aufweist.
Die Kontrolleurin
Eine Nutzerin, die ähnlich wie der Checker ständig auf den Bildschirm starrt. Dabei stehen bei ihr jedoch nur zwei Anwendungen im Vordergrund: Erstens Twitter und zweitens Facebook. Zum einen ist es ja von übergeordneter Wichtigkeit, zu erfahren, ob die gleichsam verehrte wie gehasste gerade so angesagte Chartstürmerin getwittert hat, dass sie jetzt von pinkem auf lila Lippenstift umschwenkt. Natürlich muss dann der nächste Laden (bzw. Bodyshop...) ausfindig gemacht werden, der lila Lippenstift führt. Desweiteren muss ja permanent überwacht werden, ob eventuell die peinlichen Fotos von der letzten Semesterparty schon geposted worden sind, die Freundschaftsanfragen der letzten dreißig Minuten bedürfen besonderer Aufmerksamkeit, die abgelehnten eigenen Anfragen wiederum bedürfen angemessener Tweeds (Oh Menno, voll gemein ey :-((( *schnief*!!!).
Der Professor
Für ihn gibt es nur einen Grund, sein Smartphone zu ziehen: Wikipedia (wenn die nicht gerade streikt). So wie jemand etwas zu etwas sagt, das er nicht kennt, ruft er die entsprechende Klugscheißerei im Internet auf und überschüttet sein Gegenüber mit einer Fülle von Fakten die seine Gesprächspartner zumeist abrupt das Thema wechseln lässt. Dieser Vorgang wiederholt sich für gewöhnlich bis zu drei Mal, bis der Professor wieder alleine dasteht und sich neue Opfer suchen muss. Das stört ihn aber nicht, denn die nächsten interessanten Gesprächsthemen hat er binnen weniger Minuten parat.
Der Planlose
Er kennt sich eigentlich nicht wirklich mit seinem Smartphone aus. Er starrt auf den Bildschirm ohne irgendeine „echte“ Anwendung aufzurufen. Eigentlich ist das Einzige, was er benutzen kann, die Zeitanzeige.
Gefährdungen durch Smartphonegebrauch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Von der Förderung der Augenarzt und Optikerlobby mal abgesehen, weist der Smartphonegebrauch noch eine Reihe weiterer Gefahren auf.
Physische Gefahren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Kopfschmerzen: Sie treten zumeist bei übermäßigem Smartphonegebrauch auf. Ganz besonders dann, wenn vor lauter auf den Bildschirmglotzerei wieder mal ein die Bahn kreuzender Laternenpfahl übersehen wurde.
Heiserkeit: Kommt für gewöhnlich daher, wenn das Smartphone ausnahmsweise zum Telefonieren benutzt wird und die Sprachbedienung nicht ganz so arbeitswillig ist.
Herzinfarkt: Tritt meistens dann auf, wenn der Smartphonenutzer sein Smartphone in der Mittagssonne bedienen will und feststellt, dass im hellen Licht auf einem LCD Bildschirm nicht viel zu sehen ist. Zum Infarkt kommt es dann meistens durch den Schrecken des, technisch weniger versierten Smartphonenutzer der glaubt, sein erst kürzlich erworbenes Gerät weise bereits Fehlfunktionen auf. Die zweite Variante, die zu einem tödlichen Herzinfarkt führen kann ist die Rechnung, die der Smartphoner erhält, wenn er im Ausland auf die brillante Idee kommt, sein Smartphone zu benutzen als wäre er zu Hause.
Rachitis durch Hypovitaminose D : Ereilt den Smartphonisten, der um die Tücken des LCD Bildschirms weiß und daher Lichtquellen (Ausnahme: sein Bildschirm) meidet. Dieses Vitamin braucht für seine Genese Sonnenlicht und wird für die Aufnahme von Calcium gebraucht. Ergo kein UV-Licht → kein Vitamin D → weiche, verkrümmte Knochen → (früher) schmerzhafter Tod.
Psychische Gefahren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Paranoia: Klassisches Symptom bei KontrolleurInnen. Entwickelt sich im Laufe einiger Stunden, wenn keine neuen Tweeds/Anfragen eintreffen. Der/die Betroffene entwickelt seine Paranoia ob der Annahme, niemand mag ihn/sie, bzw. alle haben sich gegen ihn/sie verschworen.
Stressbedingte Störungen: Wird durch den ständigen Drang über alles auf auf dem Laufenden zu sein zusammen mit einer Nichtverfügbarkeit eines Netzes oder der Nichtverfügbarkeit des Smartphones selbst (z.B. Keine Netzabdeckung, Akku leer, Gerät ins Klo gefallen) ausgelöst. Von einem akuten leichten Tremor bis zu chronischen ernsthaften psychosomatischen Erkrankungen kann da so ziemlich alles vertreten sein.
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Fred Clever: Typologie des Telefonierers. Fachaufsatz, Psychologie heute, Ausgabe März 2011, ISBN 3-9948-8390-9
Jeff Smart: Die Evolution des Mobiltelefons. RharbarberRharbarberRharbarber, ISBN 4-9369-4584-2
Artikel der Woche 3/2012
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