Du kannst entscheiden

Aus Uncyclopedia
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Antwort A, B, C oder D? Oder doch lieber den Telefonjoker? Du kannst entscheiden!? - Pustekuchen. Völlig falsch. Hier geht es nicht um „Wer wird Millionär?“ und den brutalen Günther Jauch, der uns vor der 200.000-Euro-Frage immer mit einer Werbepause auf die Folter spannt. Hier geht es um Du kannst entscheiden, ein „Berlin-Brandenburg-Projekt“, eine Initiative von Aktion Kinder- und Jugendschutz mit Unterstützung von Aktion Mensch. Es geht um „Gewalt gegen Kinder und Kindesvernachlässigung aber auch von Gewalt im Jugendalter“.[1]

Kurzum: „Du kannst dich immer gegen Vernachlässigung, Gewalt und Ausgrenzung entscheiden“[2]

Das Projekt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wer den Schaden hat, braucht für die Spots bekanntlich nicht zu sorgen. Und doch wurden für dieses Projekt vier „Spots“ besorgt, welche durch ihre penetrante Ausstrahlung „auf Monitoren in den öffentlichen Verkehrsbetrieben im Raum Berlin-Brandenburg[3] das Projekt bei der Gewalt-RisikogruppeBahnreisende“ bekannt machten. Für alle anderen gibt es die krassen Filmchen auch im Internet unter www.du-kannst-entscheiden.de zum downloaden. Man sollte sich allerdings nicht zu viel versprechen, denn die Filmchen sind etwas enttäuschend ausgefallen. Immer wenn es gerade richtig zur Sache geht, bleibt das Bild stehen und platte Wörter fliegen durch den Raum. Interessant wäre auch zu erfahren, wie die Täter und Opfer gecastet wurden. Wer meldet sich freiwillig, wenn es heißt, wir suchen toughe Schlägertypen mit fieser Fresse? Und wer wollte nicht schon immer mal ein gewalttätiges Elternteil spielen? Kampagnen brauchen Gesichter, darum müssen andere ihres verlieren. Das würde ganz gut passen, gehört aber nicht zum Programm.

Ziele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Du kannst entscheiden richtet sich gleichermaßen an Täter, Opfer und „Zuschauer“. Das ist schön, da können sie dann alle gemeinsam vor dem Fernseher sitzen und sich hinterher umarmen oder noch ein Bier trinken.

Mit dem Projekt werden die Zuschauer aufgerufen, nicht wegzugucken. Das ist aber gerade bei den Monitoren in der Bahn meistens der Fall. Also das nächste mal hingucken, wenn wieder irgendjemand zusammengeschlagen wird. Falls man dann noch Hinguckbedarf verspürt, geht man am besten zu einem Boxkampf. Das ist moralisch unbedenklich, schließlich wird der Verlierer ja bezahlt. Allerdings schlechter als der Gewinner. Fuck Gerechtigkeit!

Den Opfern will das Projekt dabei helfen, sich Hilfe zu suchen. Wer sich vernachlässigt fühlt und Zuwendung benötigt geht ja normalerweise in den Puff. Kinder und Jugendliche dürfen das aber nicht. Wenn sie nicht bereits in der Katholischen Kirche sind, sollten sie zu einer Beratungsstelle gehen. „Sie können Dir notfalls auch dabei helfen, Deine Familie zu verlassen, wenn Du das möchtest.“[4] Yippie!

Die Täter werden durch das Projekt aufgefordert ihr Handeln zu überdenken. Wieso schlage ich immer Unschuldige? Und wer sind die Schuldigen, an denen ich meine Wut mal so richtig auslassen sollte? Politiker, Lehrer und Eltern können bei solchen Problemen die richtigen Ansprechpartner sein. Oder man meldet sich freiwillig bei einer anonymen Selbsthilfegruppe oder einem Psychiater an. Die Schulnoten werden dadurch zwar auch nicht besser, aber die Polizei erhält wichtige Informationen für die nächste Rasterfahndung, falls man wieder rückfällig werden sollte.

Die Gewalt im Profil[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schlimmes ist hier zu erfahren. Wie das Projekt Du kannst entscheiden erstmals bekannt machte, gibt es Prügeleien unter Schülern, Gewalt gegen Minderheiten und es gibt Eltern die ihre Kinder, man fasst es kaum, schütteln.[5] Da fragt man sich natürlich sofort woher das kommt. Hat es so etwas in Deutschland schon mal gegeben? Die Reisenden wenden verstört ihren Blick von den Bildschirmen und gucken fassungslos aus der Regionalbahn in brandenburgische Blumenwiesen und erkennen die Welt nicht wieder.


Absolute Leere.


Eine Sache sei abschließend noch erwähnt. Die Macher des Projekts hatten mal wieder den richtigen Riecher. Man schaue sich das Foto (Link) an, das stellvertretend als Täter für Gewalt gegen Minderheiten firmiert. Dreitagebart, lange Haare, Käppi (das von Fidel Castro?), Kapuzenjacke. So stellt man sie sich vor, diese linken Schläger. Keine Toleranz für Behinderte, Obdachlose, Ausländer. Und immer so'n neumalklugen Spruch auf den Lippen: Marx sagte: „Proletarier aller Länder vereinigt euch“, aber über Asoziale hat er nichts gesagt.

Fazit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Gesellschaftlich bedingten Problemen mit den Mitteln des Marketings zu begegnen ist ein (schlechter) Witz.“

~ Nequmodiva über Du kannst entscheiden


Du kannst entscheiden, wo du weiterlesen möchtest[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]