Nemo
Nemo war ein Fisch und ein Filmstar, der berühmt, gegessen und vergessen wurde.
Kindheit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nemos Eltern, Marlin und Cora waren gerade im Begriff, ihr neues Einfamilienriff zu beziehen, als Nemos 299 Geschwister und seine Mutter Cora von einem zugekoksten Polizeifisch auf der Flucht gefressen wurden, wie es im offiziellen Bericht des Unterseeministeriums hieß. Einzige Überlebende waren Nemo in seinem Ei, und sein Vater Marlin.
Marlin hütete Nemo in den folgenden Jahren wie seinen Augapfel vor dem faschistischen Regime des dritten Riffs und konnte tatsächlich erreichen, dass Nemo das siebte Lebensjahr erlebte, ohne einer Säuberungsaktion des despotischen Unterseeministers Wolfgang Fischle zum Opfer gefallen zu sein. Doch dann wurde Nemo eingeschult.
Entführung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wie in der Welt der Menschen, so sind auch in den Meeresschulen die Lehrerfische vorwiegend damit beschäftigt, Migräneanfälle vorzutäuschen, anstatt sich um die Bildung und Erziehung der ihnen Schutzbefohlenen zu sorgen. Und so kam es, dass Nemo eines Tages bei einem Schulausflug zu weit ins offene Meer hinausschwamm, und von einem Fischer namens Fritz Fischer gefischt und an einen Zahnarzt verkauft wurde. Der Lehrerfisch, welcher den kleinen Nemo auch noch zu diesem renitenten Verhalten ermuntert hatte, wurde daraufhin vom Dienst suspendiert und ein Disziplinarverfahren gegen ihn eingeleitet, was die Angelegenheit aber nicht ungeschehen machen konnte.
Rettungsaktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Marlin machte sich daraufhin mit einer fischigen Journalistin namens Dorie auf die Suche nach seinem verlorenen Sohn. Und irgendwie, wie ist nicht so ganz klar (das soll unseren Kindern vermutlich sagen: man muss nicht durchblicken, um im Leben ein Ziel zu erreichen), schafft es Marlin dann, Nemo in einer Stadt namens S-Y-D-N-E-Y zu lokalisieren.
Und wie es in jeder guten Räuberpistole so ist, hat Nemo just zu dem Zeitpunkt, als sein Vater in Sydney ankam, mit seinen Mitgefangenen im Aquantanamo-Aquarium des Zahnarztes von Fritz Fischer einen abenteuerlichen Fluchtplan konzipiert, vorbereitet und in die Tat umgesetzt, der ihn letztendlich nach vielen unaussprechlichen Verwicklungen in die Kanalisation und anschließend aufs offene Meer führt, und die Familie wieder vereinigt.
Nemos Ende in der Konserve[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Um dem Film einen etwas realistischeren Beigeschmack zu geben, wurde vom Produzenten ursprünglich kein Happy Ending eingeplant. Dieser alternative Schluss fiel aber schließlich doch der Schere zum Opfer, da die Geldgeber damit drohten, ihre Beteiligung zurückzuziehen, wenn der Film den Eindruck erweckte, als wären die amerikanischen Ozeane nicht eine Bastion der Freiheit. Als Extra sei hier aber der alternative Schluss verraten.
Nemo wuchs auf, und heiratete schließlich. Und wie es sich unter Fischen eben so gar nicht vermeiden lässt, starben er und seine Frau irgendwann eines unnatürlichen Todes. Ihre Überreste wurden in den ersten Maitagen von sowjetischen Beauftragten ausgegraben und anhand von Röntgenbildern und Zahnschemata identifiziert. Die UdSSR hielt die Leichenfunde aus politischen Gründen jahrzehntelang geheim. Nach Ende des Kalten Kriegs wurde bekannt, dass die Überreste Nemos und seiner Frau noch bis Anfang der siebziger Jahre auf dem Gelände einer sowjetischen Kaserne bei Magdeburg vergraben worden und erst dann auf Anweisung von KGB-Chef Andropow endgültig vernichtet worden waren, indem man sie in die Elbe schüttete.