Paradies

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„Paradies ist immer dort, wo einer aufpasst, dass keine Idioten reinkommen!“

~ Erzengel Michael über seine Arbeit


Hier hält Gott den beiden Menschenkindern gerade einen Vortrag über gesunde Ernährung, im Hintergrund sieht man Knut, eines der Haustiere von Adam und Eva.

Der Anfang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu Beginn der Zeit, als sich das Universum noch in der Rohbauphase befand und auf dem Planeten Erde nur zwei unschuldige, keusche Menschenkinder lebten, für die Sexualität ein Fremdbegriff war, zäunte Gott ein relativ kleines Areal mit einem Jägerzaun ein und sicherte diesen mit Stacheldraht gegen wilde Tiere und teuflische Dämonen, die sich an den beiden Menschenkindern namens Adam und Eva vergehen wollten. Er nannte diese göttliche Area 51 Paradies und für viele Jahrhunderte lebte das unsterbliche Paar dort in Frieden und Eintracht.
Im Paradies, den die Hobbygärtnerin Eva liebevoll auch als ihren Garten Eden bezeichnete, gab es alles im Überfluss, die gebratenen Tauben flogen den beiden Bewohnern in den Mund, wenn sie Hunger hatten und es gab keinerlei Umweltverschmutzung, da Gott die beiden in ökologisch-dynamischer Landwirtschaft anleitete, bei der keinerlei schädliche Düngemittel oder Pestizide verwendet wurde. Adam ging gerne auf die Jagd, nicht aus Gründen der Nahrungsbeschaffung sondern nur aus Langeweile. Wenn er nicht jagte, widmete sich der leidenschaftliche Heimwerker dem Ausbau der voll klimatisierten Einfamilienhöhle, die er mit Terracottafliesen und Einbauschränken ausstattete.

Noch heute gebrauchen Nostalgiker die Wendung „paradiesische Zustände“, wenn sie einen Ort oder Zustand als besonders angenehm und lebenswert empfinden.

Der Vorfall[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für Satan war dieser Hort des Göttlichen tabu und er überlegte fieberhaft, wie er sich Zugang zum Paradies verschaffen könnte, um die beiden unschuldigen Menschen in Versuchung zu führen. Dann kam ihm die Idee mit dem Apfel. Er tarnte sich als trojanisches Pferd in Form einer Schlange, schlängelte sich durch den grobmaschigen Jägerzaun und lispelte der holden Eva ins Ohr: „Probiersss malsss vonssss demssss Apfelssss, derssss dassss drübenssss vorssss demsss Jägerzaunsss hängtsssss“. Satan hatte den Apfel vorher mit einem hochdosierten Aphrodisiakum präpariert und tatsächlich gelang es ihm, Eva zum Genuss des wohlschmeckenden Obstes zu bewegen. Sobald sie in den Apfel gebissen hatte, wurde ihr ganz warm ums Herz, sie lief zu ihrem Adam und vergewaltigte diesen unter einer Palme.

Die Vetreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dieses Ereignis führte zur Vertreibung der Menschenkinder aus dem Paradies, da Gott diese erotischen Auswüchse unmöglich dulden konnte. Sein ganzes Konzept der unbefleckten Empfängnis war hinfällig geworden denn durch den Vorfall mit dem präparierten Apfel hatte die Menschheit die Sexualität entdeckt und praktizierte diese von nun an ausufernd und unkontrolliert. Gott riss draufhin den Jägerzaun wieder ab und verwendete das Holz zum Bau des Regenwalds im Amazonas. Adam und Eva mieteten sich ein Einfamilienhaus in der Nähe von Bielefeld und zeugten innerhalb weniger Jahre eine ganze Schar von Kindern, die sich durch Inzest weitervermehrten und die Grundlage für die heutige Menschheit bildeten.

Die Vertriebenenverbände[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zunächst schaffte es ein Wanderprediger in Galiläa, den Menschen Hoffnung auf die Rückkehr ins Paradies zu machen. Sein spektakulärer Tod durch eine ungerechtfertigte Hinrichtung weckte den Glauben seiner Anhänger an die Wiederauferstehung im Paradies. Die auf diesem Glauben aufgebaute Vertriebenenorganisation Kirche schuf die Idee vom himmlischen Jerusalem mit goldgepflasterten Straßen, einer ganz materialistischen Prunk- und Protzmetropole also anstelle der überreichen Fülle der Natur des alten Garten Eden. Gott wusste sich zu helfen und schuf den Himmel, um die Menschen weiterhin aus Eden fernzuhalten, jedenfalls solange sie noch nicht Die Grünen gegründet hatten. 600 Jahre nach dem Wanderprediger schuf ein Prophet, es soll der letzte gewesen sein, die neue Vertriebenenorganisation Islam. Der Prophet bezeugte, dass Gott, offenbar selbst begeisterter Heimwerker, mittlerweile den Himmel zu sieben Himmeln (Sure 2/29) ausgebaut hat. Die beiden Vertriebenenorganisationen bezichtigen sich seither gegenseitig der Irrlehren, und haben sich bereits mehrmals gegenseitig aus dem irdischen Jerusalem vertrieben. Die zahlreichen Zentren der Vertreibung beider Vertriebenenverbände haben meist spitze gen Himmel weisende Türme als Kennzeichen, ein Beweis, dass beide Organisationen offenbar zufrieden mit dem ihnen von Gott angebotenen Eden-Ersatz sind.

Paradiese in der Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auch ein Apple-Produkt, allerdings keine Sünde, sondern nur sündhaft teuer.

Einkaufsparadies[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wenn der Kapitalismus der Gott der Moderne ist, dann sind Einkaufsläden sein Paradies. In den Konsumtempeln huldigen die Gläubigen seinen Erscheinungen und bringen ihm Geldopfer. Dafür dürfen sie die neusten Klapphandys auf- und zuklappen, Touchscreens betatschen und an Navigationsgeräten lecken. Ganz frei ist der folgsame Kunde trotzdem nicht: man darf Apple zwar angucken, wer aber in das iPhone beißt, wird rausgeschmissen. Schmerzhaft wird er dann zu der Erkenntnis gelangen, dass der iPod auch nur ein MP3-Player ist, allerdings ein besonders toller und schicker und den muss ich unbedingt haben, so wahr Gott mir helfe.

VIA Eden: Paradies made in Taiwan?

VIA Eden Prozessor[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der neue Eden Prozessor von VIA soll eine wirklichkeitsgetreue Echtzeitsimulation vom Paradies berechnen können. Seine volle Power spielt der Prozessor allerdings nur im God Mode aus. Dann fällt auch die lästige Beschränkung auf 72 Jungfrauen weg - Egoshooter-Spaß ohne Limit. Die Physik-Engine ist so ausgewachsen, dass einige Testspieler einen regelrechten BioShock bekamen.