UnNews:Emmentaler Sommer
Schottland (Großbritannien), 26.7.11:
Der Sommer der Löcher, auch "Emmentaler Sommer" genannt, reißt weitere ungeahnte Löcher auf. So hätte bis heute niemand geglaubt, dass die Dinosaurier noch trauriger werden würden, aber tatsächlich versank Nessie in ein tiefes Loch, nachdem sie erfuhr, dass in anderen Teilen Nordeuropas menschliche Ungeheuer ihr mit größtmöglicher Bestialität die Show stehlen. Ihr Versuch, sich nun auch Kunstdünger für ein Aufsehen erregendes Attentat zu beschaffen, endete in der Hypertrophierung von Loch Ness und der Überwucherung des Sees mit Entengrütze. Damit hat Nessie keine Chance mehr, jemals wieder aufzutauchen. Loch Ness wird verlanden und Nessies Gerippe in den eintrocknenden Entengrützensedimenten versteinern zu einem ganz gewöhnlichen Museumsdino.
Das größte Loch der Erde ist bekanntlich der Golf von Mexiko, entstanden am siebten Tag der Schöpfung durch den Einschlag von Gottes Golfball. Auch dort ist bereits die Verschlammung mit ausgelaufenem Öl soweit vorangeschritten, dass heiligs Löchle zu verschwinden droht, aber schon droht in der Nachbarschaft ein noch größeres Loch zu entstehen: Die USA drohen in einem ganz profanen Haushaltsloch zu versinken. Zumindest das Flachland zwischen Rocky Mountains und Alleghennies, der sogenannte "Bibelgürtel", wird dann landunter sein, sprich der ganze fromme mittlere Westen betet ab dann nur noch unter Wasser. Fundamentalistische Organisationen bereiten sich bereits auf das submarine Glaubensleben vor durch den Druck und die Verteilung wasserfester Bibeln und Korane.
Kann es noch größere Löcher auf Erden geben? Garzweiler etwa? Bayreuth! Halt immer wieder ein gelungener Reinfall, diese modernistischen Gala-Inszenierungen von Richard Wagners pompös-pathetisch-germanischem Getöse. Tiefer können die Ehrengäste wie Pfarrerstochter Angela Merkel nicht fallen als wenn als Kulisse Martin Luthers Wartburg zum Biogas-Wartfurz degradiert aufgefahren wird. Kein Wunder, dass die Vorstellung im Buh-Gedonner unterging. So müssten alle Wagner-Aufführungen enden, denn für Erz-Antisemiten wie Richard Wagner sind Buh-Orgien der einzig angemessene Applaus. Richard Wagner in seinem letzten Loche hat längst eine Rotationsgeschwindigkeit erreicht, dass sich seine sterblichen Überreste in ein Plasma aufgelöst haben. Damit macht er allen Hoffnung, die auf die plasmagebundene Fusionsenergie-Erzeugung setzen, und reißt damit Löcher in den neuen gesellschaftlichen Konsens, dass es erneuerbare Energien statt unbeherrschbarer Hightech sein sollen für die Zukunft.
Es scheint als wolle dieser Sommer selbst in seinem eigenen Loch verschwinden. Und alle Löcher dieses Sommers verschwinden dann ebenso. Da kann man den Sommerurlaub nur noch in den Herbst verlegen: Zur Reise zum "Indianer-Sommer" in den Alleghennies, zur Kultreise eben in einen noch unversunkenen Teil der USA.