Kevinismus

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Junge Frau mit Symptomen von Kevinismus

Als Kevinismus (auch: Chantalismus) bezeichnet man die krankhafte Unfähigkeit, menschlichem Nachwuchs menschliche Namen zu geben. Kevinismus führt bei den Erkrankten und vor allem bei deren Nachwuchs zur sozialen Isolation. Die Betroffenen entwickeln eine Psychose gegen gesunde Menschen und verkehren nur mit Personen, die ebenfalls an Kevinismus leiden.

Beschreibung

An Kevinismus Leidende haben empfindliche synaptische Störungen, menschlichem Nachwuchs sozialverträgliche Namen zu geben. Ungeachtet, ob es sich um imaginären Nachwuchs in einer Diskussion oder ob es sich um den tatsächlichen, geborenen Nachwuchs handelt; sie favorisieren stets grausam exotische Namen, die ungeachtet der späteren Entwicklung des Kindes zu gesellschaftlichen und familiären Nachteilen führen. Die favorisierten Namen kann man eindeutig in die Kategorien Kitsch, Naivität und Scrabble-Rest-Buchstabenverwertung einordnen. Sie stammen häufig aus mehr oder weniger erfolgreichen Telenovelas oder Castingbands oder sind Namen aus anderen fragwürdigen Quellen.

Kind, dessen Mutter während der Schwangerschaft an Kevinismus litt.

Ursachen

Da die Krankheit ausschließlich bei gebärfähigen jungen Frauen auftritt, die sich in der Endphase der Pubertät befinden, geht man davon aus, dass die Krankheit hormonell induziert ist. Durch das bewusste Erleben von Geburten in der Verwandtschaft und im Bekanntenkreis gerät der Hormonhaushalt der Betroffenen durcheinander. Der Körper kann den Hormonüberschuss nicht kompensieren. Vor allem die Hirnregion, die die Sozialkompetenz steuert, ist davon betroffen. Die Betroffenen entwickeln dadurch erhebliche Namensfindungsstörungen. Gleichzeitig prägt sich bei ihnen eine schwere Form der Selektiven Wahrnehmung aus.

Reisefreiheitsmangelersatztheorie

Verschiedene Forscher betrachten die Beliebtheit insbesondere US-amerikanisch angehauchter Namen wie Virginia, Philadelphia oder Texas in den neuen Bundesländern (ehemalige DDR) als ursächlich durch die real fehlende, virtuell jedoch stets idealisierte "Reisefreiheit" bedingt und zu Kompensationszwecken mißbraucht - besonders von Menschen, denen die Freuden des Briefmarkensammelns oder des Modelleisenbahnbauens verwehrt blieben. Diese These ist nicht unumstritten und wird z.B. von den Namenswissensschaftlern Prof. Dr. Bitterfeld Schkopitz und Dr. Ilmenau-Roda Uhltzscht verneint.

Verbreitung

Die Krankheit kommt in allen Gesellschaftsschichten vor. Sie tritt jedoch in den Randschichten verstärkt auf. Seltsamerweise haben sowohl Menschen der Unterschicht (Hartz IV-Empfänger und C-Promis) als auch der Oberschicht (A- und B-Promis) das Bedürfnis, ihren Kindern vollkommen exotische Namen zu geben. Ein Grund könnte sein, dass sie die Einzigartigkeit ihrer Kinder auf übertriebene Art nach außen demonstrieren wollen. „Dieses Kind ist ein Produkt meiner Eierstöcke und Ausdruck meiner Kreativität

In der Mittelschicht sind zwei gegenläufige Strömungen auszumachen: der Retronomizismus, bei dem altmodische Namen wie Johanna, Wilhelm, Friederike, aber auch Ezechiel und Zacharias bevorzugt werden. Diese Strömung ist eher im bildungsbürgerlichen Umfeld angesiedelt. Seit im Jahre 1973 die flächendeckende Verteilung eines schwedischen Möbel-Kataloges eingeführt wurde, ist verstärkt auch der Ikeasmus zu beobachten; in der weniger pädagogennahen Mittelschicht heißen die Kinder überwiegend wie Ikea-Regale: Tjark, Torge, Geske, Kjell, Arved, Jondalar, Ole, Jette, Bjarne, Thees, Frigga, Tomte, Mella, Björk, Lasse, Mika, Torben, Sören, Malte und Knut. Wobei sich Kevinismus auch in der Mittelschicht langsam aber sicher immer mehr verbreitet. Ursachen hierzu sind noch ungeklärt.

Medizinische Betrachtung

Symptome

ohne Worte

Es gibt verschiedene Symptome, die auf eine Erkrankung an Kevinismus hindeuten:

  • die favorisierten Namen sind ausnahmslos Doppel- oder Dreifachnamen
  • Einzelnamen und gesellschaftlich bereits etablierte Namen werden verächtlich kommentiert
  • mindestens einer der Namen endet auf -ia, beinhaltet ein y oder beginnt mit Ch oder J
  • ungewöhnliche Verwendung diakritischer Zeichen wie í, ë oder ŷ
  • werden die Namen niedergeschrieben, so werden sie stets mit Herzchen oder blinkenden Smilies verziert
  • der Wohlklang der erwählten Namen wird der Umwelt durch Autoaufkleber auf der Heckscheibe kundgetan
  • manisches Verlangen, die Namen französisch oder englisch angehaucht aussprechen zu wollen (es bleibt beim Versuch)
  • die Konversation mit anderen Erkrankten führt in der Regel innerhalb weniger Minuten zur Hyperventilation

Die Erkrankten reagieren auf Kritik verbal äußerst aggressiv. Sie sind zu weiteren Diskussionen nicht in der Lage und flüchten sich in Beschimpfungen und Ignoranz.

Dieser Junge erfährt gerade den Grund für seinen Namen

Diagnose

Die Diagnose ist eindeutig zu erheben. Zunächst wird passiv die Krankengeschichte (Anamnese) betrachtet, indem die Konversation der Betroffenen mit Gleichaltrigen verfolgt wird. Es bietet sich dazu an, eventuelle Webforen-Teilnahmen und Internet-Blogs der Person aufmerksam zu verfolgen. Ist dort das überwiegend herrschende Thema Nachwuchs, Familie und Kindernamen, ist die Gefahr des Kevinismus gegeben. Um dies zu bestätigen, schaltet sich nun der Beobachtende aktiv in die Konversation ein. Durch vorsichtige Kritik am Namensgeschmack („Du, den Namen finde ich jetzt nicht so toll“) versucht er sich der Person zu nähern. Reagiert diese schlagartig gereizt und aggressiv, so ist sie eindeutig an Kevinismus erkrankt.

Bei der Diagnose ist stets zu berücksichtigen, wie gebräuchlich und anerkannt der gewählte Name im Kulturkreis der Eltern ist. So ist der US-Amerikanische Schauspieler Kevin Spacey ein vollkommen akzeptiertes Mitglied der US-Gesellschaft, zumal er in den frühen 1990er die Coolness erfand. Bei den Eltern eines deutschen Kindes mit diesem Vornamen wäre die Diagnose hingegen eindeutig.

Therapie

Da sich Kevinismus rasend entwickelt, gestaltet sich die Therapierung äußerst schwierig. Durch gutes Zureden allein erreicht man in der Regel keinen Erfolg. Hier muss der Lebenspartner verantwortungsbewusst ansetzen. Er muss die Erkrankte mit ausdauernder und wiederholter Kritisierung ihres Namensgeschmacks und ihrer Intelligenz behandeln. Weiterhin muss er ihr täglich vor Augen führen, dass das Kind -so Gott will- irgendwann erwachsen wird und dass dann dieser Name hinderlich sein wird. Auch ist es hilfreich, wenn die Schwiegereltern sich ihrer sozialen Rolle bewusst werden und ebenfalls diese Behandlungsmethode anwenden.

Leider verkommt der durchschnittliche deutsche Mann immer mehr zum Pantoffelhelden, so dass sich die Krankheit ungehindert ausbreiten kann. Aus diesem Grund ist die Krankheit in islamischen Ländern vollkommen unbekannt. Beim ersten Anzeichen von Kevinismus wird die traditionelle Behandlungsmethode „Tracht Prügel“ seit Jahrhunderten erfolgreich angewandt. Zur Zeit läuft am Universitätsklinikum Göttingen eine Studie, die feststellen soll, ob durch den „Pädagogisch adäquaten Transfer soziologischer, charakterbildender Hilfe“ auch erkrankte deutsche Frauen behandelt werden können. Obwohl die Studie über einen längeren Zeitraum ausgelegt ist, sind die ersten Testergebnisse vielversprechend.

Differenzialdiagnose

Was auf den ersten Blick wie Kevinismus aussieht, muß nicht zwangsläufig Kevinismus sein. Wissenschaftler beobachten seit wenigen Jahren mit großer Besorgnis den viralen Stamm der Amesit Kevinensis, einer Mutation des herkömmlichen Kevinismus. Der Krankheitsverlauf ist weniger ausgeprägt und befällt vorwiegend normale Namen, wobei nur einzelne, oftmals anführende Buchstaben vergessen werden. Es entstehen somit Namen wie HANNE, MARIA, TINA, TANJA, oder PAULA.
Desweiteren können hörbehinderte Hebammen, leseschwache Beamte sowie fehlerhafte Speichermedien ähnliche Symptome wie die des Kevinismus auslösen.

In den 1950er Jahren war ein Vorläufersyndrom zu beobachten, welches unter der Bezeichnung Sorayismus oder Soraya-Komplex bekannt wurde und das sich innerhalb kürzester Zeit epidemieartig mit Schwerpunkt in Deutschland ausbreitete. Wesentliches Abgrenzungsmerkmal zum Kevinismus/Chantalismus ist die Fixierung auf einen einzelnen Rufnamen. Als ursächlich wird heute die Heirat der deutsch-persischen Soraya Esfandiary Bakhtiari (ثریا اسفندیاری بختیاری‎ ) mit dem Schah von Persien angesehen. Die sozialen Verwerfungen, die durch den hemmungslosen und unkontrollierten Missbrauch dieses Namens in allen Bevölkerungsschichten auftraten, konnten nur durch eine von deutschen und persischen Geheimdiensten in bewährter Kooperation eingefädelte Scheidung der kaiserlichen Ehe begrenzt werden. Interessant ist, dass es in der Folge zu einem reaktiven Anstieg altbackener weiblicher Vornamen kam, welcher durch die Gepflogenheit, wehrlosen Kindern weitere Vornamen von Paten und/oder Großeltern zu verleihen (retrospektiv stummer Kevinismus/Chantalismus genannt) erklärbar ist ("unsere Soraya heisst jetzt Astrid").

Prävention

Werdende Eltern (also Eltern, die keine Eltern sind, von denen aber mindestens 50% zu mindestens 75% schwanger sind) sollten sich an einen belebten Kinderspielplatz stellen und laut vernehmlich eine Reihe von Kindernamen ihres Geschmacks rufen. Wenn keine der anwesenden Kinder, aber alle sie begleitenden Eltern auf einen Namen reagieren, ist die Gefahr groß, an latentem Kevinismus zu leiden. Auch ein plötzliches Versagen der eigenen Stimme oder eine für Außenstehende wahrnehmbare Rotverschiebung der Gesichtsfarbe sind als ernstzunehmende Warnzeichen einzustufen.

Reaktion der Mitschüler beim Kennenlernen eines Kevinismuskindes

Prognose

Kevinismus ist ein großes soziales Problem in Deutschland. Da die Erkrankten zeitweise unzurechnungsfähig sind, geht von ihnen eine große Gefahr aus. Häufig sind schon Lebenspartner, die die Behandlung nicht selbstbewusst genug durchgeführt haben, von den Erkrankten in einem akuten Anfall verletzt worden.

Kinder, die mit diesen Namen gesegnet sind, haben oftmals eine schwierige Kindheit vor sich. Sie werden häufig von den anderen Kindern im Kindergarten und später von ihren Klassenkameraden gehänselt. Sie entwickeln sich in dieser Phase zu AK oder werden introvertiert. Eine kriminologische Bewertung geht davon aus, dass diese Kinder eine höhere Wahrscheinlichkeit haben, Elternmörder oder Amokläufer zu werden.

Auch kann nicht verkannt werden, dass ihnen der soziale Aufstieg meistens verwehrt bleibt. Spätestens beim Bewerbungsgespräch erfahren sie die volle Härte, die der von den Eltern vergebene Name mit sich bringt. Kinder prominenter Eltern werden dagegen keine Schwierigkeiten im Umgang mit Gleichaltrigen haben, da ihnen generell kein Umgang mit Gleichaltrigen erlaubt wird. Bei den weiblichen Erwachsenen kommt erschwerend hinzu, dass mit ihren Namen das Prostitutionsgewerbe assoziiert wird.

Im Zuge der immer größer werdenden Volksverdummung im deutschen Fernsehen - insbesonders durch immer neue Telenovelas und Daily Soaps - und wegen der gefährlichen Übersättigung des internationalen Musikmarktes mit Boygroups ist davon auszugehen, dass diese Krankheit in den folgenden Jahren und Jahrzehnten pandemische Ausmaße annehmen wird. Es ist zu befürchten, dass von Kevinismus eine größere Gefahr ausgehen wird als von der Klimaerwärmung.

Die kleine Lisa hat gut lachen. Ihre Mami blieb von Kevinismus verschont.
Kendra Tiara Zoé hatte weniger Glück.

Trotz all dieser negativen Prognosen gibt es aber doch einen Hoffnungsschimmer am sozialen Himmel: Wie dieser Artikel zeigt, scheint die Gesellschaft doch langsam ihre Augen zu öffnen, um neue Nameshorizonte zu erschließen. Ein Beispiel für die kritische Auseinandersetzung mit dem progressiven Kevinismus ist das Engagement der Punk-Rock-Pop-Gruppe „Die Ärzte‟, welche auf ihrer letzten Tour durch das betroffene Deutschland ihrem Publikum die Probleme der oft unbemerkten Krankheit in satirischer Form darlegte: Der Schlagzeuger und Sänger der Band positionierte in das musikalische Event immer wieder geschickt die nackte, dreckige Stoffpuppe mit dem Namen „Frauke-Chantal‟. Sie stellte eine allegorische Metapher dar, welche die schreckliche Zukunft der betroffen Kinder darlegen sollte (d.h. nackt, dreckig). Die vor dem viele Bevölkerungsschichten abdeckenden Publikum mutig publizierte Wahrheit verfehlte ihr Ziel nicht, denn viele Menschen gingen wohl mit einem traurigen Gefühl nach Hause, unwissend, wo „Frauke-Chantal‟ etwas warmes zu Essen und ein Dach über dem Kopf herbekommt. Und vielleicht überdachten eben diese Leute auch noch einmal ihre geplante Namensgebung.

Auch zeigt die Popularität einer Interessengruppe in einer bekannten Schüler-Community mit dem satirischen Namen „Schakkeliene - komm wech von die Regale du Arsch‟, dass die Aufklärungskampagnen der letzten Jahre vor allem bei den kommenden Generationen fruchten.

Gesellschaftliches Phänomen

Eine weitere besorgniserregende Auswirkung des Kevinismus ist die Verkümmerung der Namensaussprache. In den letzten Jahren vernimmt man im Alltag immer häufiger die eklatant falsche Aussprache dieser von Kevinismus bedingten Namen. Es wird vermutet, dass die Krankheit bei den Betroffenen das Sprachzentrum im Gehirn schädigt und sich eine spezielle Form der Dyslexie entwickelt, die sich vornehmlich auf die Artikulationsfähigkeit von Namen beschränkt. Beispiele finden sich in der Zitatensammlung.

Zitate

  • Mama, warum heiße ich so?
  • Wie schreibt man denn das?
  • Wenn du willst, dass der Name unserer Tochter wie ein Badreiniger klingt, bitte schön! Dann darfst du dich aber nicht wundern, wenn sie irgendwann anfängt Domestos zu trinken.
  • Mein Sohn sollte einen besonderen Namen haben, ebenso meine Tochter, sie heißen Lucién Constantin und Vic Madeleine Baier."
Leider stoßen Kevinismus-Betroffene im Alltag immer wieder auf Vorurteile und Ablehnung.

Nachrichtenartikel

Siehe auch

Weblinks

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Gut Stiftung Satiretest, Ergebnis: Gut

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03/2007
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