UnNews:Kai Hutzenlaub vertritt Joachim Gauck
Wieluń (Polen), 1. September 1939 2014:
Der Ochtruper Bürgermeister Kai Hutzenlaub vertrat bei der offiziellen Feier zum Gedenken an den Beginn des 2. Weltkrieges am Originalschauplatz des Geschehens in Polen den deutschen Bundespräsidenten Joachim Gauck. In Wieluń begann 1939 vor genau 75 Jahren im Morgengrauen des 1. September um 4:40 Uhr das Weltkriegsgrauen durch das erste Massaker der deutschen Wehrmacht an der polnischen Zivilbevölkerung, und zwar eines aus der Luft durch die deutsche Luftwaffe, damals befehligt von Wolfram von Richthofen unter Oberbefehl von Hermann Göring. Es war doppelt so verheerend wie der Angriff der Luftwaffe auf das englische Coventry im Jahr 1940, und selbst das war schon so schrecklich, dass ganz Großbritannien in Angst vor der deutschen Invasion verfiel, während die tapferen Polen ihr Polen niemals verloren gaben, von einzelnen opportunistischen antisemitischen Ausnahmen abgesehen, die sich den Deutschen v.a. als KZ-Aufseher andienten. Deutsche Bundespräsidenten zieren sich immer wieder, das Gedenken an das Grauen in Wieluń zu besuchen, weil frühere ergraute Bundespräsidenten selbst Wehrmachtsgraue waren, i.e. Lübke, Scheel, von Weizsäcker, und Carstens. Dabei hat gerade dieser Luftangriff Symbolwert durch den Chef der berüchtigten "Legion Condor" von Richthofen, der bereits das Massaker von Guernica im spanischen Bürgerkrieg verantwortete. Es ist also keine Kulturnation, die des Weltkrieges nicht in Wieluń gedenkt.
Da selbst Angela Merkel das Gedenken schnuppe war, kam auch "nur" der stellvertretende polnische Ministerpräsident Janusz Piechociński - für Hutzenlaub war dies bereits eine große Ehre. Die letzten Überlebenden des Grauens von Wieluń konnten nur darauf achten, dass die Feier nicht noch weiter abgewertet wurde durch modische Selbstübergießungen mit Eiswasser! Schließlich waren statt Vertretern des deutschen Bundestages auch nur Vertreter des Ochtruper Jugendparlamentes angereist, und bei den Kids weiß man ja nie, was sie für Streiche spielen. Polnische Jugendliche fragten jedenfalls augenzwinkernd angesichts der Delegation aus der nordrhein-westfälischen Provinz, ob denn Polen damals von Deutschland oder Münsterland überrannt wurde.
Unterdessen übte sich Joachim Gauck anderenorts im Weltkriegsgedenken mit einer Rede, die von ihrem Schreiber zu einer Bedeutungshöhe hochgekünstelt war, um auf Augenhöhe mit Wladimir Putins östlicher Deutung die Geschichte westlich zu deuten, wie man sie bitteschön zu verstehen hat. Das war durchaus beachtlich, aber in Wieluń vermisste ihn keiner. Auch Gauck erwähnte den Ort des Beginns des zweiten Weltkrieges mit keiner Silbe.
Übrigens ohne Wieluńs Partnerstadt Ochtrup wäre Deutschland heute nicht Weltmeister, ist doch der größte Sohn der Stadt der ehemalige Jugendnationaltrainer Paul Schoman, kein Showman, sondern ein Macher, ein Meistermacher. Leistete in der Jugendnationalmannschaft ja schließlich die Vorarbeit für Jogi Löw und Hansi Flick. Sein noch aus der DDR stammender Schützling Toni Kroos schoss sogar zwei Tore im Halbfinale gegen Brasilien und war der Spielmacher!
Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Westfälische Nachrichten: Feier im Morgengrauen - wird sie zu Gaucks Götterdämmerung?
- wie Ochtrup am Kriegsende och noch ein paar Bomben und Granaten abkriegte. siehe auch Gedenktafel
- Ochtrups Best 2007
- "Natürlich, was die Aufenthalte deutscher Würdenträger angeht - sei es nun der Präsident oder die Kanzlerin oder jemand anderes – da wagen wir kaum darauf zu hoffen, dass da mal jemand hierher kommt."