UnNews:Sinnsuche in Söddeutschland
Berlin (Deutschland), 23.12.2017:
Besinnliche Zeit im Bayernland: Markus Söder besinnt sich auf den Sinn des Ganzen, just nach der Wahl in Katalonien. Wenn jetzt Neuwahlen in Bayern wären, würden, wie die KatalonierInnen, auch die Bayern die SeparatistInnEn wählen. Schlimmer als die Abspaltung Bayerns von Deutschland wäre dabei die der Franken von den Bayern. Wie also das Erbe von Franz Josef Strauß bewahren nach dessen Motto "Bayern braucht Deutschland und Deutschland braucht Bayern", dem Mantra der CSU, das ihre einzige Existenzberechtigung darstellt und ihr Monopol über die politische Ausgestaltung der christlichen Soziallehre im Bayernland begründet? Und nun das noch: Weihnachten steht vor der Tür, und die potenzielle Koalitionspartnerin der CSU in Berlin lässt über ihre fraktionsvorsitzende Weihnachtsfrau verkünden, Weihnachtsgeschenk für die Armen sei eine Steuererhöhung für Reiche. Im Prinzip hat sie völlig Recht, denn drei Viertel aller Bundesbürger haben schon Zeiten erlebt, in denen ein Spitzensteuersatz von 53% für die Bestverdiener keinsterlei Problem darstellte. Derzeit liegt der Satz bei nur noch 45%. Zunächst äußerte sich der Pressesprecher der bayrischen Staatskanzlei sehr spitzfindig zu dem Geschenkversprechen der SPD-Weihnachtsfrau: Weihnachten stehe keinesfalls vor der Tür, sondern hinter der Tür, der 25sten Adventskalendertür. Und da Adventskalender nur 24 Türen haben, könne es nix mit solchen für Weihnachten angekündigten politischen Geschenken werden. Da solche juristischen Winkelzüge kein Wähler versteht, meldete sich der demnächst gewählt werden wollende Spitzenkandidat der CSU in verständlichem Deutsch zu Wort: "Steuererhöhungen haben keinen Sinn". Damit hat er Recht, denn Söder hat eine Verschwörung mit Christian Lindner am Laufen. Als der FDP-Chef als sein politisches Weihnachtsgeschenk versprach, nun doch eine Jamaikanische Schwampel mitmachen zu wollen mit CSU, CDU und Die Grünen, hat er quasi Steuererhöhungen auch für jede andere Koalition unmöglich gemacht. So wird es nix mit der Emanzipation der SPD-Weihnachtsfrau in der politischen Weihnacht. Die Absprachen der Weihnachtsmänner machthungrigerer Parteien wie CSU und FDP bestimmen Deutschlands Zukunft. Da aber die Verhandlungen für eine Große Koalition nun doch ins Rollen kommen und die Bundeskanzlerin sich wie immer demütig der Macht des Schicksals unterwirft, so muss es denn nun zu einer Großen Koalition kommen. Die Wahrheit dahinter, die durch Lindners und Söders Aussagen nun deutlich wurde, ist aber, dass diese Große Koalition nicht nur nicht sonderlich groß sein wird, sondern dank genannter Verschwörung de facto nur eine von FDP und CSU tolerierte Minderheits-Koalition aus SPD und CDU sein wird. Das also ist das neue Modell von Großer Koalition: "Immer aufe Fresse!" Auf die Fresse der SPD.