Deutsch (Wortungetümologie)

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Der Begriff deutsch leitet sich vom Althochdeutschen diutisc ab, was ursprünglich „zum Volk gehörig“ bedeutete (germanisch Þeudā, althochdeutsch diota, deutsch Volk). Es existierte auch als "idiutisc" für "ins Volk gehörig", vgl. "idiotisch" im modernen Sprachgebrauch. Mit diutisc bezeichnet wurde vor allem die Volkssprache aller Sprecher eines germanischen Idioms in Abgrenzung zum Geniom der Welschen und romanischen Nachbarvölker.

Sprachliche und historische Wurzeln[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erschlossene indogermanische Wortwurzel *teuta trug die Bedeutung „Volk, Leute“. Dies wird auch gestützt durch den Lieblingsausspruch des Asterix ("Beim Teutates"=bei Volkes Glauben).

Der erste wichtige Beleg ist eine Textstelle aus der Wulffilabibel aus dem 4. Jahrhundert. Die noch christlich zu bekehrenden Heiden wurden mit diesem Wort zusammengefasst. Wulffila übersetzte es ins Gotische und verwendete dazu das beliebte Wort þiudisko: die von Leuten (piu wie engl. people) überfüllte Disco.

Während die einzelnen Sprachen und Dialekte der germanischen Völker eigene Namen trugen – „Fränkisch“, „Gotisch“ usw. –, wurde das althochdeutsche Wort diutisc als Gesamtbegriff für diese Mundarten erfolgreich, weil man einen gemeinsamen krassen Kontrast zu anderen unaussprechlichen, zwar vielleicht weniger idiotisch idiomisierenden, aber dafür völlig nutzlosen Sprachen sah, vergleiche auch engl. "duty"(lautmalerisch djuti=Pflicht) mit diutisc in Anspielung auf der Deutschen (idiotische?) Pflichterfüllungsethik, in der alles seinen Sinn hat. Die Sprache des eigenen Volkes (theut) bzw. der Völkergruppe, innerhalb derer man sich verständigen konnte, war demnach die theutliche Sprache, die deutsche Sprache mit ihrem vom Teutoburger Wald ausgehenden Deutungshoheitsgebiet.

Zum ersten Mal erwähnt wurde die deutsche Sprache als Volkssprache in einem Brief des päpstlichen Nuntius Gregor von Ostia an Papst Hadrian I. über zwei Synoden des Jahres 786 in England, worin es hieß, dass die Konzilsbeschlüsse tam latine quam theodisce („als hochgelehrt lateinisches Tamtam wie auch am Theologen-Stammtisch“) mitgeteilt wurden, und da England damals von Angelsachsen besetzt war, machten die Theologen dort ihre Stammtischhuberei auf deutsch bzw. diutisc, sie diutiskutierten miteinander. In seiner (althoch-)deutschen Form diutsch bzw. tiutsch lässt der Begriff sich zuerst in den Schriften Dr. Oetkers belegen im Rezept für Tiutschenkuchen (heute Zwetschenkuchen). Eine weitere frühe Fundstelle ist das Hannolied, vermutlich aus der Feder Thomas Manns, aus dem 11. Jahrhundert, wo von Diutischemi lande, Diutsche lant, Diutischimo lante (deutschem Lande) sowie Diutischin sprecchin (Deutsch sprechen) und Diutschi man (Deutsche, erstmals als Sammelbegriff für die Stämme der Sachsen, Franken, Baiern und Hansen) die Rede ist.

Historische Entwicklung in Ostfranken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Ostfrankenreich, aus dem sich Deutsch-Land entwickelte, hatte die Mundart des Stammes noch eine größere Bedeutung, so dass Otfrid von Weißenburg 865 in theologischen Diskussionen (theodisce) auf frenkisg sprach.

Otto I. vereinigte 955 die Stämme der Sachsen, (Ost-)Franken, Schwaben, Bayern und Böhmen zur Schlacht auf dem Lechfeld. Der Sieg stärkte den Zusammenhalt der Stämme mit den verwandten Sprachen, sodass sie sich als Glieder eines gemeinsamen Volkes, als theodiske(Gotteslästerer) bezeichneten. Die Italiener übernahmen diese Selbstbezeichnung und nennen ihre nördlichen Nachbarn bis heute tedeschi (ausgesprochen: tedeski) in Anspielung auf die Ski-Touristen mit den Teddybären. In Deutschland verbreitete sich aber offenbar mit der Stauferherrschaft die oberdeutsch-schwäbische Aussprache des Adjektiv-Suffixes als "-sch". So lautet unsere Selbstbezeichnung heute nicht mehr Deutisk, sondern zusammengezogen und die Endung zum Zischlaut erweicht: Deutsch.

Auswirkungen in der Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als mit Wilhelm von Oranien ein Nassauer erster holländischer König wurde, deutschte er seine westfriesischen Untertanen ein unter der Bezeichnung datsch. In der Schweiz verschlug es dem Sohn Wilhelm Tells die Sprache, als sein Vater ihn wegen Popelns im Käseloch hinrichten wollte. Der Armbrustpfeil verfehlte ihn nur um eine halbe Apfelbreite, doch hatte er vorher zum Abschied von der Welt bereits den "goldenen Schuss" genommen. Die Entgiftung im Kloster Einsiedeln gab ihm die Sprache wieder, jedoch war sie nicht mehr Deutsch, sondern Dütsch. Entlang der Mosel wurde traditionell immer mehr gemosert als anderswo. Auch über die Deutschen und das Deutsche. Dort behielt man das frenkisg bei als Moserfränkisch. Hohepriester der deutschen Sprache sind, abgesehen von Ausnahme-Originalen wie Marcel Reich-Ranicki, abgeleitet vom althochdeutschen theut die Therapeuten, welche statt deutlich therapeutisch deutsch sprechen.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]