Beratungsresistenz

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Die Beratungsresistenz ist eine psychische Erkrankung, die sich in den letzten Jahrzehnten epidemisch ausgebreitet hat und inzwischen weite Teile der Weltbevölkerung erfasst hat.

Typologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auslöser[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Verursacher der Beratungsresistenz haben Psychologen nach aufwendigen Nachforschungen und Feldstudien inzwischen den Masochismus ausgemacht. Aufgrund ihrer Leidenswilligkeit wollen die Erkrankten jeden schon einmal von einem anderen Menschen gemachten Fehler selbst wiederholen und werden geradezu süchtig nach diesem sich selbst zugefügten Leid. Der Drang, die Konsequenzen jedes Fehlverhaltens am eigenen Leib zu erfahren, gleicht dem eines Kleinkindes, welches seine ersten Lernprozesse hauptsächlich durch Schmerz und Leid macht (Ohrfeige, heiße Herdplatte etc.). Dieses Verhalten scheint kognitiv nicht steuerbar und ist insofern mit den Merkmalen einer Suchterkrankung zu vergleichen.
Ob die Beratungsresistenz auch durch eine ausgeprägte Hybris und Anteile von Selbstüberschätzung ausgelöst wird, liegt zwar im Bereich des Möglichen, konnte von amerikanischen Wissenschaftlern bisher aber noch nicht abschließend geklärt werden. Historische Gestalten wie etwa Adolf Hitler oder Helmut Kohl, die beide volkommen beratungsresistent waren und dadurch ganze Völker mit in ihren Untergang rissen, würden für diese These sprechen; der noch lebende Kohl hat dazu bisher leider keinerlei erhellende Angaben gemacht, aus Loyalität gegenüber sich selbst („Ich habe mir mein Wort gegeben“), wie er sagt.

„Und denk dran, Karl: Immer gut eincremen und nicht so viel trinken...“

Krankheitsverlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu Beginn der Erkrankung macht sich die Beratungsresistenz nur in kleinen Details des täglichen Lebens bemerkbar. So wird z.B. der morgendliche Kaffee wird viel zu heiß getrunken und die obligatorischen Warnungen des Lebenspartners vor dem Heißgetränk ignoriert. Die daraus resultierenden leichten Verbrennugen im Mundbereich machen den Erkrankten neugierig und schon bald wendet er sich größeren Herausforderungen zu. Einem Beratungsgespräch mit einem Schuldenberater wird er auf Druck seiner Hausbank zwar zustimmen, doch die dort bekommenen Ratschläge wird er umgehend verdrängen und sich daraufhin bei einem Kredithai umso höher verschulden, damit er die leidensvollen Segnungen der nun immer gieriger zuschnappenden Schuldenfalle voll auskosten kann.

Im mit dem vom Kredithai bereitgestellten Geld finanzierten Sommerurlaub wird sich der von Beratungsresistenz Befallene komplett ohne Sonnenschutz in die 40°C heiße Mittagssonne legen und dabei mehrere Paletten Hansa Pils konsumieren, nicht unbedingt weil er einfach nur dumm ist, sondern weil er in dieser Phase der Krankheit schon komplett fremdgesteuert ist und absichtlich immer das Gegenteil von dem tut, was ihm angeraten wurde. Wenn er sich abends mit Verbrennungen zweiten Grades und einem ausgewachsenen Vollrausch von seiner Sonnenliege pellt und zum Abendessen in das Hotelrestaurant torkelt, wird der Siechende den Rat des Kellners, sich doch erst einmal zu duschen und die seinen von der Sonne enstellten Oberkörper mit Stoff zu verhüllen natürlich ignorieren, eine Flasche vom besten Rotwein bestellen und wie ein ausgehungerter Flüchtling über das bereitgestellte Buffet herfallen. Die vor der Reise empfangenen Ratschläge seines Hausarztes, auf sein Übergewicht zu achten und seinen Cholesterinspiegel zu senken schlägt er lachend in den Wind, denn in diesen bulimischen Momenten wird seine Beratungsresistenz zur Abwechslung einmal nicht nur durch Schmerzen und Leiden entlohnt.

Den von seiner Fluggesellschaft beim Abflug empfangenen Rat, sich wegen des Fluglotsenstreiks vor dem Heimflug seine Buchung bestätigen zu lassen ignoriert der Beratungsresistente konsequent und lungert deshalb drei Tage am lokalen Flughafen herum, bis man ihn aus Mitleid doch noch mit nach Hause nimmt. Natürlich hat der Erkrankte vor seiner Abreise alle Ratschläge zur Sicherung seiner Behausung geflissentlich ignoriert und wird eine ausgeraubte Wohnung vorfinden, die selbstverständlich nicht hausratversichert war. So steht der Beratungsresistente nun vor den Scherben seiner Existenz und sieht zum ersten Mal ein, dass er an einer schweren Krankheit leidet, gegen die er unbedingt etwas unternehmen muss.

Sonderfälle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heuschrecken ernähren sich prächtig von den durch die erkrankten Topmanager heruntergewirtschafteten Unternehmen.

Beratungsresistente Menschen in verantwortungsvollen Positionen sind meistens gegen die Konsequenzen der von ihnen begangenen Fehler abgesichert. Ein Aufsichtsratsvorsitzender, der es aufgrund seiner Beratungsresistenz und den daraus resultierenden unwirtschaftlichen, von reiner Gier und Globalisierungsvisionen motivierten Zukäufen unrentabler Fremdfirmen fertig bringt, die von ihm geleitete Aktiengesellschaft binnen kurzer Zeit zu einem Sanierungsfall zu machen, ist von seinem Arbeitgeber mit einer Vollkaskoversicherung gegen die entstandenen wirtschaftlichen Schäden abgesichert und kann von den um ihre Altersvorsorge gebrachten Aktionären nicht regresspflichtig gemacht werden. Auch die durch die wirtschaftliche Talfahrt des betreffenden Unternehmens freigesetzten Arbeitskräfte haben keinerlei Handhabe, vom Verursacher der Unternehmenskrise Schadensersatz einzufordern und so ziehen die beratungsresistenten Topmanager von einem Unternehmen zum anderen und sanieren diese sukzessive in Grund und Boden, bis eine ausländische Heuschrecke sich erbarmt, die heruntergewirtschafteten Unternehemen aufkauft, noch rentable Filetstücke herausschneidet und die ungenießbaren Reste dem Wirtschaftsrecycling zuführt. Die Beratungsresistenz der verantwortlichen Manager wird meistens sogar noch durch hohe Abfindungen und Aktienboni belohnt, was den Erkrankten jegliche Möglichkeit nimmt, durch Schaden klug zu werden und ihre Erkrankung chronisch werden lässt.

Therapie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Viele Selbsthilfegruppen haben sich inzwischen in den Ballungszentren gebildet und tauschen dort ihre leidvollen Erfahrungen mit dieser unheilbaren Krankheit aus. Rückfälle sind an der Tagesordnung und die Gruppenmitglieder vermeiden es, sich gegenseitig mit Ratschlägen zur Seite zu stehen, da sie die verheerende Wirkung eines Ratschlags zu oft am eigenen Leib erfahren haben. Psychologen und Psychotherapeuten sind derzeit noch ratlos, wie der Teufelskreis dieser Krankheit am besten zu durchbrechen ist und setzen vornehmlich auf die Gabe von Psychopharmaka und Aufklärungsgesprächen, die aber nicht selten in einem sofortigen Abbruch der Therapie seitens des Patienten enden. Nur wenige Patienten schaffen es aus eigener Kraft, durch die von ihnen angerichteten Schäden klug zu werden und ihre Beratungsresistenz dauerhaft in den Griff zu kriegen.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Typische Berufskrankheiten von Politikern
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Alternativlosigkeit | Amtsmüdigkeit | Beratungsresistenz | Politikerdemenz | Populismus | Selbstüberschätzung | Selektive Wahrnehmung | Sprechdurchfall

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Dieser Artikel ist Artikel der Woche 32/2007
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