Stadtwerke Bochum
„Hier wo das Herz noch zählt, nicht das große Geld“
- ~ Herbert Grönemeyer über die Stadtwerke Bochum
Die Stadtwerke Bochum sind ein Musterbetrieb kommunaler Energieversorgung und gleichzeitig Träger sozialpolitischer Belange für zeitweilig unterversorgte Politiker und Prominente. Mit dem Atriumtalk hat das Unternehmen neue Maßstäbe für exklusive Gesprächsrunden und gezieltes Sponsoring gesetzt.
Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Stadt Bochum ist eine der reichsten Städte der Welt. Sie verfügt nicht nur über Kohle ohne Ende, sondern hat mit Opel und Nokia auch schwindelerregend erfolgreiche Industrieunternehmen angesiedelt, die Steuern zahlen wie aus Eimern. Die Bochumer waten geradezu in Geld. Bochums Bürgersteige sind aus gediegenem Platin, das Rathaus schwelgt in überbordendem orientalischem Prunk und jeder Bochumer beschäftigt mindestens drei Leibdiener (zumeist aus Witten oder Recklinghausen), die ihm die schwere Geldbörse, Golfausrüstung oder Pelze zum Wechseln hinterhertragen.
Energieversorgung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Stadtwerke Bochum waren ursprünglich als städtisches Versorgungsunternehmen konzipiert und liefern den Bochumern auch heute noch nebenbei ein bisschen Gas und Strom. Dieser Geschäftszweig wird aber nur noch aus Liebhaberei weiterbetrieben. Mit großer Zeremonie feiern die Bochumer jedes Jahr die rituelle Erhöhung der Gas- und Strompreise. Eine Erhöhung von mindestens zehn Prozent gilt dabei als Ehrensache. Das Ziel, möglichst bald zum teuersten Energieanbieter der Welt aufzusteigen, ist dadurch in greifbare Nähe gerückt (Stand 2012).
Der Atriumtalk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Um das Image der Stadt und des Unternehmens seinem Reichtum entsprechend aufzupolieren, wurde 2008 ein begnadeter Werbestratege beauftragt, eine Veranstaltungsreihe auf höchstem intellektuellem und finanziellem Niveau zu konzipieren. So entstand der Atriumtalk, eine Art Talkshow wie Sabine Christiansen oder Vera am Mittag, nur in bequemeren Sesseln und ohne Zuschauer.
Gäste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Prominenz aus Politik und Showbusiness drückte sich beim Atriumtalk die Klinke in die Hand und unterhielt sich gegenseitig mit einigen lustigen Kabinettstückchen.
- Hans-Dietrich Genscher schwadronierte über die goldenen Zeiten der FDP und zeigte, dass er das Ohrenwackeln noch drauf hat
- Richard von Weizsäcker gab Anekdoten aus seiner umfangreichen Familiengeschichte zum besten
- Senta Berger verriet das Geheimnis ewiger Jugend und verteilte Pröbchen
- Joachim Gauck dozierte über die Freiheit und ihren Wert (in Euro)
- Joschka Fischer referierte über die Kunst, eine herausragende Persönlichkeit zu sein
- Peter Maffay verriet irre Geheimnisse aus der Rockerszene
- Peer Steinbrück erklärte, wie man mit Damen umgehen muss (Man muss sie schlagen, bevor sie einen matt setzen.)
Honorarvereinbarung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die geladenen Gäste kamen in erster Linie wegen der leckeren Häppchen und um wieder einmal das Gefühl zu genießen, von irgendjemandem zur Kenntnis genommen zu werden. Zusätzlich wurde ihnen vom Veranstalter allerdings stets ein ansehnlicher Packen Bargeld aufgedrängt, da die Stadtwerke hofften, auf diese Weise den unerträglichen Guthabendruck ihrer Konten ein wenig lindern zu können. Den so Bedachten wurde zu verstehen gegeben, sie sollten das Geld entweder für einen guten Zweck spenden oder zu ihrem eigenen Vergnügen verjuxen, und dieser Aufforderung wurde selbstverständlich von allen Folge geleistet.
Artikel der Woche 47/2012
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