Sabine Christiansen
"Was Gott zusammenfügte, soll der Mensch nicht trennen."
~ Anleitung aus Dr. Oetkers Kochbuch zum Problem des Separierens von Eiweiß und Eigelb
Sabine Christiansen war die Typenbezeichnung für die in einer Berliner Studio-Kugel (siehe Hohlwelttheorie) befindliche Trennwand zwischen Guido Westerwelle und dem Parteienforscher Jürgen Falter. Ihre über Kreuz montierten Standbeine dienten der Kipp-Sicherung des Sitzmöbels Brno.
Konstruktionsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bereits Leonardo da Vinci hatte mit "Separata Cristianensis" ein erstes Modell zur Trennung von sprechenden Menschen entworfen. In seinen "Tabulae Tabulé" konstruierte er im französischen Exil Paravants, durch die zwei Personen im Gespräch voneinander separiert werden konnten. Da Vinci stellte weitere Versuche mit Trennwänden wieder ein, nachdem ihm mehrfach, auch vom Vatikan, der eigentlich einen Beichtstuhl in Auftrag gegeben hatte, versichert wurde, dass niemand eine solche Erfindung brauche, weil man den Partner nicht mehr verstehe.
Die erste funktionstüchtige Trennwand "Sabine Christiansen" konzipierte die Frankfurter Fliegerin und Luftpionierin Käthchen Paulus, nachdem sie ihren im Schlaf redenden Mann nicht mehr mit dem Ausruf "Labba net dumm rum, loss misch schloofe!" im Zaum halten konnte. In die Besucherritze des Doppelbetts rammte Paulus nach monatelanger Forschung eine Eichenholzplatte, die sie "Gustav Stresemann" nannte und die dem späteren Modell "Sabine Christiansen" nur entfernt ähnelte. (siehe: Paulus, Käthchen: "Flieschen wollt isch eischentlisch nie! Des sollt eischentlich immer die Elly Beinhorn mache!". Rebstock-Verlag Braunschweig/Magdeburg 1966)
Wilhelm Wagenfeld verbesserte in der Dessauer Bauhauswerkstatt die Kreuz-Beine der Trennplatte und stellte sie in einem vom Rundfunk übertragenen Experiment (siehe: "Reportagen in der Weimarer Republik. Karlheinz Stelzer und sein Mikrofon". Passau, 1948) versuchsweise auf Pumps. Die Konstruktion hielt zunächst, kippte aber nach 12 Minuten nach hinten um. In aufwändig gepolsterten, kugelförmigen Fixierungskissen konnte die Standfestigkeit von "Sabine Christiansen" allerdings auf über eine Stunde ausgedehnt werden. Wagenfeld war überwältigt und sprach zeitgenössischen Quellen zufolge (vgl. "Das Bauhaus Dessau in Weimar", S. Fischer, 1924) von einem "vollen Erfolg".
In der Designgeschichte der DDR finden sich in späteren Jahren (ab März 1958) Hinweise auf eine "Bitterfelder Wand" mit Dederon-Verkleidung, die optisch schon sehr dem Prototypen "Sabine Christiansen" ähnelte, nach Aussage des Konstrukteurs in der Anmutung aber Otto Grothewohl angenähert sein sollte. "Sabine Christiansen" sollte nach dem 5-Jahrplan 1960 millionenfach als Durchreiche in den "modernen Plattenbau-Küchen" installiert werden. Dieses Vorhaben scheiterte, da "Sabine Christiansen" keine Fensteröffnung besaß. In der Honecker-Ära geriet die "Ost-Christiansen" wieder in Vergessenheit und sollte erst zur Wendezeit mit der Aufschrift "Wir sind vielleicht ein Volk" bei einer Großdemonstration auf dem Petersplatz in Romrod/Vogelsberg wieder verwendet werden.
Der Koch Johann Lafer schließlich kam auf die Idee, "Sabine Christiansen" nicht zu stellen sondern zu "setzen", wie er es nannte (Quelle: "Schöne Orte: Mensa Gießen. Liste der Aushilfsbeiköche". Wetzlar, 1974).
Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
10 Jahre lang bewährte sich die Installation, bis "Sabine Christiansen" am späten Abend des Sonntag Trinitatis 2001 plötzlich zu sprechen begann. Mehrere Bewohner der Studio-Kugel (Friedrich Merz, Hans Eichel und Paola) gerieten außer sich. Erst der von Udo Walz vorgetragene Beschwichtigungsschlager "Du hast die Haare schön!" brachte wieder Ruhe in die Runde. Seitdem gilt "Sabine Christansen" als verschollen. Gerüchte, nach denen im Aktuellen Sportstudio des ZDF mit Bällen auf sie geschossen worden sei, bestätigten sich nicht. Neuesten Erkenntnissen zufolge wurde das dem amerikanischen Baustil sehr nahe kommende Konzept einer wackeligen, aber billigen Trennwand Anfang des 21. Jahrhunderts von einem US-Industriespion gestohlen und befindet sich zur Zeit als Studiodekoration im Besitz des US-Senders CNBC.
Weitere Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Bosch, Hironimus: "Ergetzlich Gerede, verfertiget vom Deifil". Straßburg 1403 (Dünndruck)
- Tau, Pan: Vasloca celestni. II. Band. Hulule, 1987
- Broderick, Bogumil: "Mein kleines Schnürsenkelbuch. Besser binden, aber wie?" Frauenau, 1978
- Neger, Ernst: "Ei, isch wollt nie in die Fassenacht!" Interview in der Mainzer Allgemeinen Zeitung, 24. Dezember 1950
- Cassedanne, Charlotte: Zwischen Logarithmus und Logorroe. Paraphasien, Neologismen und Perseverationen bei Talkshow-Moderatoren. Hamburg 2008
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