UnNews:Die neue Erde erneut offenbart
Just zu dem Zeitpunkt, an dem unsere gute Mutter Erde der menschengemachten Klimaerwärmung nicht mehr trotzen kann und folglich ihre Bewohner mit Erdbeben in Haiti und Chile, Sintfluten in China und Pakistan, Bundeswehr und Taliban in Afghanistan, Kreditklemmen in den USA, Feuersbrünsten in Russland, resistenten Krankenhauskeimen in Europa, und Fußball mit Vuvuzelas in Afrika geplagt werden, so als ob Gott mal wieder ganz egomanisch seinen Zorn ausleben wollte, just genau jetzt gibt die Wissenschaft bekannt: Astronomen gehen davon aus, dass sie jetzt einen extra-solaren Planeten nachgewiesen haben, der mit der Erde vergleichbar ist. Ist das "Die Neue Erde" aus der Offenbarung, so hat sie sich jetzt erneut offenbart, und zwar diesmal nicht durch Visionen eines ebenso visionären "Johannes", sondern durch knallharte Fakten aus der Auswertung astronomischer Beobachtungen. Das heißt, die empirische Wissenschaft des Francis Bacon hat die Kirche des Jesus Christus mit einem Schlag arbeitslos gemacht. Die Verheissung auf ein neues Leben auf einer neuen Erde, zumindest für science-fiction-gläubige Menschen ist es jetzt klar: Gesiedelt wird in Zukunft nicht mehr in Marzahn oder Catan, sondern im Weltraum. Und laut deren Sprechern bekommen selbst Arme die Chance, die neue Erde zu sehen: per Anhalter!
Somit hat Science Fiction endgültig die Visionen biblischer Propheten ersetzt. Noch gibt es eine kleine Fraktion Ketzer, die behauptet, der neue Planet sei viel zu weit weg, soviel Energie könne keine Menschheit erzeugen, um dahin zu kommen. Aber der Geheimbund "Erich von Däniken" hat, wie UnNews aus ungewöhnlich gut unterrichteten Kreisen ermitteln konnte, bereits die Schaffung einer eigenen Inquisition in der Mache. Will heissen: Der Menschheit Zukunft im All zu leugnen ist schlimmer als den Holocaust zu leugnen.
Nicht nur die Theologen müssen nun umschulen, nein, auch die Astrologen werden in Zukunft sich nicht mehr mit der Stellung der Planeten unseres Sonnensystems abgeben, sondern werden mit ihren Rechenkünsten in der Astronomie gebraucht, um eine günstige Konstellation der Sonnensysteme der Galaxis für Raumflugpläne zu errechnen. Umgeschult werden auch die US-Kampftruppen, die jetzt aus dem Irak abgezogen worden sind, schließlich erwartet Barack Obama, dass sich die Ureinwohner der neuen Erde nicht kampflos ergeben werden. Dem widersprach die indische Staatspräsidentin Pratibha Patil: Die neue Erde könne nicht mit dem ebenso altertümlichen wie abenteuerlich teuren und lebensgefährlichen Foltergerät namens "Space Shuttle" erreicht werden, sondern nur mit der in Indien erfolgreich entwickelten Billigraumflugtechnik. Außerdem bringe man dem neuen Planeten besser nicht Krieg sondern Kama Sutra. Der russische Präsident Medwedjew pflichtete bei und meinte aber, so zuverlässig wie die Sojus kommt kein Raumschiff an. Öko-Techno-Freaks versuchen derweil ein Sonnenwindsegel zu entwickeln, mit dem die nötige Beschleunigung von z.B. einer Sojuskapsel erreicht werden könnte.