UnNews:Merkel bildet Allparteienregierung

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Berlin (Deutschland), 19.10.2009: Die Koalitionsverhandlungen mit der FDP sind am Wochenende so schlecht verlaufen, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel sie abbrechen musste - die Forderung der FDP, Steuersenkungen aus dem Gesundheitsfonds, der Rentenkasse und den Ticketverkäufen der Olympischen Winterspiele 2018 in München zu finanzieren, brachte die Verhandlungen endgültig zum Scheitern.

Um trotzdem zügig eine Regierung bilden zu können, setzt Merkel jetzt auf eine große Lösung. Statt schwarz-gelb oder einer gewöhnlichen Großen Koalition wird es die Ganz Große Koalition geben, eine Regierung der nationalen Einheit, an der neben CDU/CSU und FDP auch wieder die SPD, die Grünen, die Linkspartei und ausgewählte weitere kompetente Persönlichkeiten beteiligt werden sollen. Zu diesem Zweck wird das Bundeskabinett voraussichtlich auf etwa fünfzig Ministerposten aufgestockt.

Diese Strategie hat eine Reihe von Vorteilen. Die Koalitionsdisziplin in einer Allparteienregierung dürfte sehr einfach durchzusetzen sein, da jede beteiligte Fraktion weiß, dass man auch prima ohne sie auskommen könnte, wenn es sein muss. Zum anderen sind alle mit schuld, wenn etwas schiefläuft. Und schließlich sind alle zufrieden, solange ausreichend Versorgungsposten für alle da sind. Inhalte stören da eher und treten damit zu Recht in den Hintergrund. Das hat in Schleswig-Holstein ja auch gerade bestens funktioniert.

UnNews erfuhr exklusiv in groben Zügen, wie das zukünftige Bundeskabinett aussehen wird:

  • Bundeskanzlerin bleibt natürlich Angela Merkel, wer sonst. In dieser Konstellation kann Deutschland sich auf neue Rekorde freuen, die Helmut Kohl erblassen lassen - sie bleibt bis mindestens 2025 im Amt.
  • Vizekanzlerin wird tatsächlich Guido Westerwelle. Damit geht ein jahrzehntelanger Wunsch in Erfüllung. Ein richtiges Ministerium kriegt er nicht, weil er bei den Eignungstests bis auf Rhetorik in allen Disziplinen durchgefallen ist. Aber ein großer Dienstwagen ist drin, sogar in Rosarot.
  • Das Außenministerium, immer besonders begehrt, wird aufgeteilt in zwei Ressorts: Rechtsaußenministerin wird Ursula von der Leyen mit dem Auftrag, durch die Welt zu jetten, Kinderpornosammler aufzuspüren und immer, wenn sie einen gefunden hat, ein großes rotes Stoppschild hochzuhalten. Linksaußenminister wird Oskar Lafontaine, der dringend vor einem Karriereknick im Saarland bewahrt werden muss. Ihm wurde das Versprechen abgenommen, mindestens eine halbe Wahlperiode durchzuhalten.
  • Das Gesundheitsministerium wurde ultimativ weiter von der SPD beansprucht, aber es fand sich zunächst kein geeigneter Kandidat, um es zu besetzen, weil die gesamte SPD-Führungsmannschaft geistig bereits in Rente gegangen war. Auch wollte man den Resten der Partei genügend Raum zur Selbstbeschäftigung einräumen. Nur auf einen kann man sich dann doch verlassen: Helmut Schmidt übernimmt in beispielhafter Pflichterfüllung das Gesundheitsministerium und verspricht bereits neue Akzente beim Nichtraucherschutz.
  • Ebenfalls aus dem SPD-Altenheim zurück meldet sich Otto Schily, der das Integrationsministerium übernimmt. Er will in den türkisch-arabischen Wohnvierteln unverzüglich mit der Schleierfahndung beginnen.
  • Als Umweltminister dürfen wir bald wieder den erfahrenen Jürgen Trittin begrüßen. Damit dürften dringend notwendige Maßnahmen wie das Bäckertütenpfand und die Einführung von CO2-Zertifikaten für Flatulenz sichergestellt sein.
  • Finanzminister wird Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg, dem Merkel dringend das Grinsen austreiben muss.
  • Familienministerin wird Gabriele Pauli, deren revolutionäre Konzepte die demographische Entwicklung Deutschlands endlich aus der Sackgasse führen sollen.
  • Das Innenministerium wurde der Piratenpartei in Aussicht gestellt. Welche Person hierfür nominiert wird, entscheidet die Organisation derzeit im Rahmen eines kreativen Editwar in ihrem Wiki.
  • Das Wirtschaftsministerium hingegen wird aufgelöst. Der Gedanke, dass die Politik irgendeinen sinnvollen Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung nehmen könne, wird parteiübergreifend inzwischen als albern empfunden. Im Rahmen der Globalisierung erhält bei der Ausarbeitung von Gesetzesentwürfen in Zukunft einfach der Meistbietende den Zuschlag.

Was noch fehlt, ist eine zugkräftige Bezeichnung für die neue Allparteienkoalition, so etwas wie Ampel oder Jamaika. Aber ein brauchbares Symbol für die Farbkombination Schwarz-Gelb-Grün-Orange-Rot-Knallrot ist noch niemandem eingefallen. Vielleicht findet sich noch irgendein Inselstaat in der Südsee mit einem lustigen Namen, dem man diese Scheußlichkeit als Nationalflagge schmackhaft machen kann.