UnNews:Öku-Papst setzt Zeichen
Benedikt XVI. kam, sprach und siegte im Kampf der widerstreitenden Parteien dieses unseres Landes: Ökologie, verkörpert durch Grüne, kaum hat sie über die Ökonomie, verkörpert durch die FDP die Oberhand gewonnen, kam der Papst nach Deutschland, erteilte zunächst den Bundestagsabgeordneten eine scholastisch-dialektische Belehrung über den antiken Ursprung des modernen Rechtsstaates und die Beweisbarkeit Gottes, und feierte danach, geschickt getarnt im grünen Mäntelchen, eine Messfeier im Olympia-Stadion, und nun dies: Den Streit von Öko (grün) versus Öko (gelb) nutzt er geschickt, um mit Öku (purpur) der lachende Dritte zu sein. Dazu nahm er die versammelte Kirchenelite inklusive Pfarrerstochter Angela Merkel und Kardinal Lehmann in einer ökumenischen Gottesdienstfeier ins Gebet, und zwar in das des Herrn und Gottessohnes. Eigentlich hatten die im Glauben versammelten erwartet, Papa Ratzinger würde kreuzbrav und artig ihren Vorstellungen entsprechend Martin Luther endlich anlässlich des Gottesdienstes in dessen Erfurter Mönchsklause mindestens heilig sprechen. Entsprechend viele Paparazzi standen auf der Empore der Klosterkirche bereit, um den historischen Moment festzuhalten. Und einmal schien es, als solle die Veranstaltung dem Triumph der grünen Hoffnungen von Katrin Göring-Eckhardt für Ökumene dienen, aber der Papst konterte mit einer Predigt, die allen den haltungsbedingten Boden unter den Füßen wiedergab.
Die Erfurter begriffen nicht so recht was für ein Theater da in ihrer Stadt gespielt wurde. Einige warteten vergeblich vor dem Hotel Erfurter Hof, dass der prominente Gast sich am Fenster zeige, und riefen ungeduldig "Willy! Willy!". Eine Kurzumfrage unter Erfurter Schülern ergab, dass sich der Bekanntheitsgrad des Papstes auf dem agnostischen Territorium durch seinen Besuch drastisch erhöht hat. UnNews fragte Schüler eines Erfurter PISA-Mustergymnasiums "Wie heißt der Papst?". 1. Schüler: "Mmmh, Willy vielleicht?". 2. Schüler "Ich habs: Willy I.!". Schülerin "Quatsch nich, Willy II. müsste es schon sein ...". Als den UnNews-Reporter daraufhin der Schalk im Nacken packte, fragte er schließlich: "Und wie heißt die Päpstin?" Alle Schüler im Chor: "Maja!".
Auf dem Rückweg von Deutschland nach Rom wird Benedikt Station in Canossa machen. Bundestagsabgeordneten, die seine Rede im Bundestag verpasst haben, hält er sie dort gerne noch einmal - vorausgesetzt, sie erscheinen zu Fuß und im Büßerhemde.
Unser Kommentar: Nachdem der Papst auf seiner Reise schon so viele Zeichen setzte, können wir getrost auch auf Wunder hoffen wie das von Robert Zollitsch kürzlich bei uns im Unterview angekündigte Wiesnwunder, "die Durstlöschung der 5000" - Der Papst gibt einen aus! (UnNews Wochenendtipp).
Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Was Papst und Satiriker gemeinsam haben: Eine eigene Sicht der Dinge ;-)
- Das Wichtigste in Kürze: Predigt mit Würze (oder auch: Die Maggipredigt)