Kultur
Als Kultur bezeichnet man alle menschlichen Errungenschaften bei dem durch die Schöpfungsgeschichte vorgesehenen Bestreben, sich die Erde untertan zu machen. Die Kultur steht also im diametralen Gegensatz zur Natur.
Entstehungsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Mensch hat in seiner kurzen Geschichte viele kulturelle Entwicklungsstadien durchlaufen, angefangen beim Urmensch, der aus heutiger Sicht barbarisch dahinvegetierte, rohes Fleisch aß, Treue und Monogamie nicht kannte und auch moralische Tugenden noch nicht entwickelt hatte. Einzig und allein der Kampf ums Überleben diktierte dem Urmenschen, was gut und was schlecht war.
Dann entdeckte der Mensch das Feuer, lernte den aufrechten Gang, fertigte Werkzeuge aus Steinen, baute sich Behausungen aus Lehm, begann sich zu rasieren, verhüllte seine Scham und entwickelte die Sprache. Der Weg zur Entwicklung von Hochkulturen war frei und schon viele Jahrtausende vor Christus, dessen Geburt die Entstehung der christlich-abendländischen Kultur markierte, gab es in Ägypten und Südamerika Gesellschaften, die erstaunlich kultiviert waren, wenn sie auch noch barbarische Bräuche wie z.B. die Opferung von Jungfrauen oder den rituellen Kannibalismus in ihre Kultur integrierten.
Da die Existenz des Menschen zu diesem Zeitpunkt nicht mehr nur auf die Lebenserhaltung und Fortpflanzung fixiert war, begann der Homo Sapiens, nach dem Sinn des Lebens zu suchen und erfand allerlei Gottheiten und mystische Gestalten, die ihm bei dieser Suche behilflich sein sollten.
Moral[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Irgendwann kam Gott, der vom Menschen seit Anbeginn seiner Kultur in den verschiedensten Formen verehrt und für alles, was das menschliche Fassungsvermögen überstieg verantwortlich gemacht wurde, auf die geniale Idee, eine Steintafel anfertigen zu lassen, auf der die Zehn Gebote eingraviert waren. Er war das ausufernde, hedonistische Treiben der Menschen leid und suchte einen Weg, der Menschheit ein moralisches Empfinden für GUT und BÖSE einzuhauchen. In diesen Geboten wurden grundlegende Verhaltensweisen des menschlichen Zusammenlebens proklamiert und wiesen den Menschen fortan den moralisch-ethisch rechten Weg.
Diese Gebote haben sich bis heute gehalten und werden von gläubigen Christen, aber auch von Atheisten, die den Wert dieser Gebote für sich erkannt haben, sittsam befolgt. Schwerkriminelle, Pädophile, Mörder, Diktatoren und andere Sünder haben sich aber noch nie an diese moralische Road-Map gehalten und leben weiterhin nach dem Motto: „Erlaubt ist, was gefällt, bereichert, unterdrückt und die eigene Macht sichert.“
Schichtenbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In allen Kulturen dieser Erde haben sich im Laufe der Zeit verschiedene Gesellschaftsschichten herausgebildet und die Prämisse „Alle Menschen sind gleich“ ist eine relativ junge Erfindung, die bisher in keiner Gesellschaft tatsächlich umgesetzt worden ist. Es scheint ein Kulturgesetz zu sein, dass es immer eine privilegierte Oberschicht geben muss, welche die Macht und Entscheidungsgewalt innehat und sich auf Kosten einer breiten Mittelschicht und einer noch breiteren Unterschicht bereichert. Alle Gesellschaftsmodelle, die versucht haben, diese Ungleichheit zu überwinden sind bisher kläglich gescheitert und führten letztendlich zu schlimmen Diktaturen mit einer noch ungerechteren Aufteilungen der Gesellschaft in eine Nomenklatura und ein entmachtetes, unterdrücktes Proletariat, welches von der herrschenden Klasse ausgeblutet wurde.
Stagnation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Hat eine Kultur einmal den Status einer Hochkultur erreicht, beginnt oftmals eine Phase der Stagnation und gewisse kulturelle Errungenschaften beginnen sich wieder aufzulösen. Zu beobachten ist das besonders gut in den westlichen Industrienationen, wo der jahrhundertelang unter großen Widerständen etablierte Geist der Aufklärung zunehmend einer degenerierten, egoistischen Weltanschauung weicht, die das Recht des Stärkeren wieder verstärkt propagiert und Werte wie Bildung, Toleranz und Mitgefühl vernachlässigt.
Kulturelle Errungenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Zu den kulturellen Errungenschaften gehören sowohl materielle, als auch ideelle Entwicklungen innerhalb der menschlichen Gesellschaft.
Sex und Fortpflanzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Nahm sich der Urmensch noch die Freiheit, jede Frau zu begatten, die ihm fortpflanzungswürdig erschien, ist es heute Usus, um einen Sexualpartner zu werben und ihn so lange zu umgarnen, bis er oder sie zum Geschlechtsverkehr bereit ist. Menschen, denen die soziale Kompetenz für dieses Liebeswerben fehlt, behelfen sich mit der käuflichen Liebe, die seit vielen Jahrtausenden zu den kulturellen Errungenschaften der Menschheit gehört. Auch die früher übliche Polygamie, die heute im westlichen Kulturkreis als unmoralisch gilt, wurde durch die kulturelle Weiterentwicklung eingeschränkt und durch die langweilige Monogamie ersetzt, welche aber von vielen Menschen durch den heimlichen Seitensprung umgangen wird. In anderen Kulturkreisen wie dem Islam oder bei afrikanischen Völkern ist die Polygamie aber auch heute noch weit verbreitet, weshalb Angehörige dieser Kulturkreise von christlich orientierten Menschen immer noch als barbarisch und unzivilisiert tituliert werden.
- Die im Schöpfungsplan eigentlich nicht vorgesehen gleichgeschlechtliche Liebe hat sich mit der zunehmenden Kultivierung der Menschheit ausgebreitet und war schon bei den alten Griechen eine akzeptierte Form der Sexualität (hierbei taten es die Philosophen besonders gerne mit jungen Knaben). Auch im arabischen Raum ist die Homosexualität bis heute ein weitverbreitetes Phänomen, kann doch mit ihrer Hilfe das Verbot, keinen Sex vor der Ehe zu haben, wirkungsvoll umgangen werden. In westlichen Kulturkreisen ist es in bestimmen Gesellschaftsschichten absolut modern, schwul zu sein. Konservativ eingestellte Menschen sehen in dieser Form der Sexualität aber immer noch das Werk des Teufels und entwickeln geradezu psychotische Phobien gegenüber schwulen und lesbischen Menschen.
Hygiene[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Der Gestank, den unsere Urahnen verströmt haben, muss die olfaktorische Hölle auf Erden gewesen sein. Bis in die Neuzeit galt Körperpflege und Hygiene als Privileg der oberen Gesellschaftsschichten, die es mit der Hygiene aber auch nicht so genau nahmen und versuchten, ihre körperlichen Ausdünstungen mit reichlich Parfum zu übertünchen, was eine lethale Vermischung von Gerüchen und Düften zur Folge hatte. Da aber alle gleichermaßen stanken, fiel die Geruchsbelastung keinem auf. Heute hingegen ist es in zivilisierten Kulturkreisen relativ üblich, sich jeden Tag zu waschen, Körperschweiß mit Deodorants zu bekämpfen und den Zähnen ihre tägliche Pflege angedeihen zu lassen. Überhaupt hat die äußere Erscheinung des Menschen mit den Jahrhunderten immens an Bedeutung gewonnen und die Verwirklichung des Schönheitsideals stellt für viele Erdenbürger einen maßgeblichen Lebensinhalt dar.
Züchtigung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Galt es lange Zeit als vollkommen normal, Kinder und Ehepartner körperlich zu züchtigen, sei es aus purer Lust an der Gewalt oder zu therapeutisch-erzieherischen Zwecken, ist es heute üblich, relativ gewaltfrei mit Schutzbefohlenen bzw. PartnerInnen umzugehen und Erziehungsmaßnahmen eher durch den Einsatz psychischer Gewalt durchzusetzen. Es gibt aber immer noch Kulturkreise, wie z.B. Afrika und Neukölln, in denen die Züchtigung der Ehefrau und der eigenen Kinder an der Tagesordnung ist und von ehrenvollen Mannsbildern mit Überzeugung ausgeübt wird. Manche Menschen haben die Züchtigung auch als sexuelle Spielart für sich entdeckt und betreiben lustvoll sadomasochistische Praktiken zum Behufe des Lustgewinns.
Ernährung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Jagte man früher Beutetiere durchs unkultivierte Land und verspeiste diese noch roh am Ort der Schlachtung, essen die meisten Menschen heute aufrecht an einem Tisch sitzend mit Messer und Gabel oder Stäbchen die aufwändig zubereiteten Speisen. Früher richtete sich die Kalorienaufnahme nach den Bedürfnissen des Körpers, heute isst der Mensch oftmals so viel, wie in seinen verfetten Körper hineinpasst, da die Esskultur neben der reinen Lebenserhaltung auch einen großen sozialen bzw. hedonistischen Stellenwert innerhalb des menschlichen Daseins einnimmt. Auch werden Tiere heute nicht mehr in der Wildnis gejagt, sondern dem Menschen mithilfe der industriellen Massentierhaltung mundgerecht und in Plastik verpackt in den Supermarkt geliefert.
Psychotrope Substanzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Psychotrope Substanzen begleiten den Menschen, seitdem er den aufrechten Gang beherrscht und machen einen Großteil seiner Lebensfreude aus. Urvölker setzten Drogen und Alkohol bei ihren schamanistischen Ritualen ein und hatten noch nicht so sehr mit den negativen Auswirkungen des Konsums zu kämpfen. Die alten Römer, aber auch die Menschen des Mittelalters tranken hauptsächlich Wein und vergorenen Gerstensaft, da das Wasser zu der Zeit von Krankheitserregern durchseucht war, was eine willkommene Rechtfertigung für den chronischen Alkoholmissbrauch darstellte. Mitte des 19. Jahrhunderts dann wurde der Gebrauch von Kokain und Heroin auch in den westlichen Kulturen salonfähig und heutzutage sind die Freuden- und Visionsspender aus dem westlichen Kulturkreis nicht mehr wegzudenken, was leider auch zu einer Inflation von Suchterkrankungen wie dem Alkoholismus geführt hat.
Architektur und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Lebten die Höhlenmenschen noch in dunklen feuchten Höhlen, die nur vom Licht des Fackelscheins notdürftig erleuchtet waren, entwickelte die Menschheit im Laufe der Zeit das Bedürfnis, sich vor Nässe und Kälte zu schützen und Behausungen mit höherer Lebensqualität zu entwickeln. Waren es anfänglich nur baufällige Lehmhütten (die auch in heutigen Slums noch sehr populär, weil billig zu errichten sind) wurden schon bald Häuser aus Holz und Stein gefertigt und später dann imposante Paläste, Einfamilienhäuser und Hochhäuser aus Stahlbeton und Glas.
- Noch bis ins 20. Jahrhundert waren die Gassen der zivilisierten Städte vom ekelerregenden Gestank menschlicher Fäkalien erfüllt, die ungehindert durchs städtische Ambiente schwammen. Die Omnipräsenz menschlicher Exkremente führte zum Ausbruch verheerender Epedimien, denen man erst durch die flächendeckende Einführung der Kanalisation Herr wurde. Fortan wurden die in den Untergrund verbannten Fäkalien wiederaufbereitet, was in der heutigen Zeit dazu führt, dass Männer durch die östrogenhaltigen Rückstände von Verhütungsmitteln im Trinkwasser unfruchtbar werden und die gesamte Bevölkerung flächendeckend mit den Rückständen psychotroper Substanzen versorgt wird.
Kriegsführung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Da sich mit der kulturellen Entwicklung auch die Kunst der Kriegsführung weiterentwickelte und immer lethalere Tötungsmaschinen vom Menschen erfunden wurden, was letztendlich zum Bau von Atom- und Wasserstoffbomben führte, versuchte die Menschheit, sich bei ihrem vernichtenden Tun Einhalt zu gebieten und gab sich selber Spielregeln, die festlegen sollten, wie andere Menschen moralisch korrekt um die Ecke zu bringen seien. Die Genfer Konvention stellt einen solchen Versuch dar, Regeln für die Kriegsführung aufzustellen und besonders grausame Vernichtungs- und Foltermethoden zu verbieten.
Technik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die vom menschlichen Erfindergeiste vorangetriebene technische Entwicklung gilt als eine der größten Errungenschaften der menschlichen Kultur und hat zu erheblichen Erleichterungen im täglichen Leben geführt und vormals undenkbar scheinende Dinge wie Flugzeuge, Computer, das Internet, Vibratoren und Bierzapfanlagen möglich gemacht. Doch hat der Mensch in seinem Technik- und Industrialisierungswahn ein wenig die Kontrolle über seine Erfindungen verloren und ist heute immer mehr Sklave und Geschädigter der von ihm erfundenen Maschinen und technischen Prozesse:
- Die Erfindung des Verbrennungsmotors und die Verbrennung fossiler Brennstoffe zum Behufe der Energiegewinnung stellt wohl eine der bedenklichsten kulturellen Errungenschaften des Menschen dar. Mit dieser Erfindung machte sich der Mensch die Natur so gründlich zum Untertan, dass er heute, angesichts einer drohenden Klimakatastrophe schleunigst umdenken muss, will er noch ein wenig länger auf der Erde verweilen und seine Kultur weiterentwickeln.
- Die Entdeckung der Atomkraft war oberflächlich betrachtet eine große Errungenschaft, machte sie den Menschen doch scheinbar unabhängig von den versiegenden Quellen fossiler Brennstoffe, doch spätestens seit Tschernobyl weiß der Mensch, wie unkontrollierbar und tödlich seine Erfindung sein kann; zu einem wirklichen Umdenkungsprozess die Nutzung der Atomkraft betreffend führte dieser Super-GAU jedoch bis heute (außer in Deutschland) nicht.
Mobilität[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Brauchte ein Mozart früher noch Wochen, um vom beschaulichen Salzburg in einer Pferdekutsche nach Florenz zu gelangen, um dort ein paar Hofdamen mit seiner Musik und anderen Wohltaten zu beglücken, ist dieses Strecke heute mit dem Flugzeug in einer Stunde zu bewältigen. Die Vorzüge einer unbegrenzten Mobilität überwiegen ihre Nachteile und haben die heutige Globalisierung überhaupt erst ermöglicht, doch nivelliert diese Globalisierung auch die charakteristischen Unterschiede zwischen den Kulturen und lässt die Erde zu einem Dorf zusammenschrumpfen, das an allen Enden gleich anmutet.
Kampf der Kulturen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jeder Kultur ist inherent, dass ihre Bewahrer diese für die einzig erhaltenswürdige Kultur betrachten und deren Export in fremde Kulturkreise vorantreiben. Das war schon zu Zeiten der alten Römer so und verstärkte sich mit dem Aufkeimen des Christentums. In den sogenannten Kreuzzügen fielen die Kreuzritter in Palästina ein und bemühten sich mit sanfter Waffengewalt darum, die ihrer Ansicht nach gottlosen Araber und Juden zur Adaption des christlichen Glaubens mit all seinen kulturellen Eigenarten zu bewegen.
Gerade in unserer heutigen Zeit ist das Schlagwort vom Kampf der Kulturen wieder hochaktuell und dieser Kampf wird speziell von geistig minderbemittelten Staatsführern und religiös verblendeten Kriegstreibern mit Leidenschaft ausgefochten.
Kunst und Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Neben den rein zivilisatorischen, lebensverbessernden Maßnahmen entwickelte der Mensch schon früh den Drang zur Gestaltung von Kunstwerken, die anfänglich in keinster Weise der Unterhaltung dienten, sondern rein funktionale Zwecke erfüllten. Angefangen über die kunstvollen Höhlenmalereien der Urvölker entwickelte sich die Kunst über die Jahrtausende in immer rasanterem Tempo und führte auf dem Weg zu vielen kulturellen Verwerfungen wie Tokio Hotel, den Wildecker Herzbuben, Heino, Dieter Bohlen und der Aktionskunst aber auch zu kulturellen Meisterleistungen wie dem Bau der Pyramiden, der Erschaffung literarischer Meisterwerke, der Ausprägung der bildenden Kunst und bedeutender Meisterwerke wie Das Trauma der Vernunft gebiert Ungeheures sowie der Entwicklung der Kunstmusik.
In diesem Sinne versuchte Joseph Beuys gemäß seines erweiterten Kunstbegriffs Kunst und Kultur zu vereinen, indem er ranzige Fettecken in Museen ausstellen lies und dadurch demonstrierte, dass auch Dinge des alltäglichen Lebens das Zeug zum Kunstwerk haben und letzendlich kein Unterschied zwischen Kunst und Kultur besteht.
Medien(un)kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In der heutigen Zeit hat die Fernseh- und Medienkultur die künstlerische Kultur weitestgehend abgelöst. Gewisse Eliten verbringen einen Teil ihrer Freizeit zwar immer noch in Konzerthäusern, Theatern und Museen oder lesen gelegentlich ein intellektuell anspruchsvolles Buch, doch das Gros der Gesellschaft verblödet vor dem Fernseher und konsumiert passiv die ihnen verabreichten medialen Überdosen, wodurch sich die Relevanz der schönen und bildenden Künste zunehmend im medialen Nichts auflöst und die Gesellschaft sich insgesamt zurückentwickelt.