Es tanzt ein Bi-Ba-Butzemann...

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Im Rahmen ihrer Bildungsoffensive hat die Kulturredaktion der Uncyclopedia beschlossen, in unregelmäßigen Abständen Analysen deutscher Volkslieder zu veröffentlichen. Zu Beginn dieser Reihe wird in diesem Artikel das Volkslied Es tanzt ein Bi-Ba-Butzemann auf seine versteckten politischen Botschaften sowie seine gesellschaftliche Relevanz überprüft.

Text 1. Strophe (Autor unbekannt)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es tanzt ein Bi-Ba-Butzemann
in unserm Haus herum, widebum.
Er rüttelt sich, er schüttelt sich,
er wirft sein Säcklein hinter sich.
Es tanzt ein Bi-Ba-Butzemann
in unserm Haus herum.
Butzemann noten.jpg


Analyse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wer ist mit dem „Bi-Ba-Butzemann“ gemeint? Ist er vielleicht ein Angehöriger einer mobilen ethnischen Minderheit? Oder ist er ein in eine Burka gekleideter Terrorist? Könnte er ein Kinderschänder sein oder ist es gar der Ex-Vizekanzler Franz Müntefering, der aus Freude über seine Verrentung hinter seinem Einfamilienhaus herumtanzt? Die Meinungen darüber divergieren bei den Musik- und Sozialwissenschaftlern sehr und bisher konnte kein Konsens in dieser Frage hergestellt werden.

Am besten durch archäologische Ausgrabungen im Erftkreis belegt ist die These, das der Bi-Ba-Butzemann ein herumstreunender Landstreicher ist, der vor einer dringend notwendigen Prostataoperation eine Ruhestätte sucht, um sich von den entsetzlichen Schmerzen zu erholen und neue Kraft zu schöpfen. Dabei bricht er wild um sich schlagend (in der ersten Textzeile euphemisierend als „tanzend“ bezeichnet) in das Reihenhaus einer vierköpfigen Familie ein, was durch die Textzeile „in unserm Haus herum, widebum“ belegt wird. Die Bedeutung des Wortes widebum konnte bisher nicht eindeutig geklärt werden, wahrscheinlich ist es ein Phantasiewort oder es bedeutet „Hau ab, du Penner“ auf altgermanisch.

Diese Fotografie des von seinen schrecklichen Schmerzen geplagten Bi-Ba-Butzemanns wurde bei archäologischen Ausgrabungen im Erftkreis entdeckt.

Die Textzeile „Er rüttelt sich, er schüttelt sich“ beschreibt sehr bildhaft die entsetzlichen Schmerzen, die der Landstreicher aushalten muss. Durch die Prostataentzündung und Prostataschwellung wird der Harnabfluß aus seiner Blase behindert und besonders nachts stört dieses Leiden des Berbers Schlaf ungemein. Beim Wasserlassen kommt nur ein schwacher Strahl, was den Erkrankten dazu veranlasst, sich zu rütteln und zu schütteln, um den Harnabfluss zu beschleunigen.

Die Textzeile „er wirft sein Säcklein hinter sich“ beschreibt, wie der Landstreicher seinen durch die Prostatavergrößerung um ein Vielfaches angeschwollenen Hodensack immerzu hinter sich wirft, damit er beim Gehen nicht darüber stolpert und sich verletzt, was eine Tragödie wäre, da der arme Mann nicht krankenversichert ist und sich eine zusätzliche Verletzung keinesfalls leisten kann.

Der renommierte Musikwissenschaftler Rudolf Frisius hat eine eigene Analyse zu diesem Volkslied veröffentlicht, mit der er allerdings allein auf weiter Flur steht. Er deutet den tanzenden Bi-Ba-Butzemann als erleuchteten Schamanen, der einen rituellen Tanz ausführt, um die Götter gnädig zu stimmen. Frisius deutet das „Rütteln und Schütteln“ des Butzemanns als religiöse Ekstase, die durch das Werfen eines Säckchens mit geweihter Myrrhe ihren zeremoniellen Höhepunkt erreicht. Das „Haus“, in dem der Butzemann herumtanzt interpretiert Frisius als eine geschlossene Nervenheilanstalt, in die der Bi-Ba-Butzemann ob seiner entrückten Verhaltensweise eingesperrt wird, um seine Mitmenschen vor den schamanischen Ritualen zu schützen.

Melodik/Harmonik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie die meisten deutschen Volkslieder folgt auch dieses kleine Weise dem überstrapazierten I-IV-V-Schema. Grundtonart ist G-Dur und in dem ganzen Lied kommen ausschließlich Dur-Akkorde vor, was dem sozial brisanten Text eine fast sarkastische Komponente verleiht. Das erste Intervall ist eine Quarte D-G, wie es auch zu Beginn der französischen Marseillaise verwendet wird. Musikwissenschaftler deuten diese Anfangsquarte als Beweis dafür, wie sehr die französche Kultur das deutsche Volk unterbewusst beeinflusst hat. Der darauf folgende, gebrochene G-Dur Akkord in Quintlage symbolisiert die Zerbrochenheit des Bi-Ba-Butzemanns. Das altgermanische Wort „widebum“ wird nocheinmal in diesen gleichen Akkord aufgebrochen, was der Übersetzung „Hau ab, du Penner“ eine bitter-sarkastische Note verleiht. Die nun folgende Durchführung in großen und kleinen Sekundenintervallen unterstreicht eindrucksvoll die Schmerzen, die der Butzemann aufgrund seines Prostataleidens durchlebt, bevor am Schluss der Strophe die gebrochene Anfangsmelodie wiederholt wird.

Deutung/Interpretation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ohne Zweifel ist dieses Volkslied eine unterschwellige Kritik an den bestehenden gesellschaftlichen Zuständen. Eindrucksvoll beschreibt der Text, wie Menschen mit einer niedrigen sozialen Stellung von der Gesellschaft geächtet werden, ohne Hoffnung auf menschliche Nähe oder eine ärztliche Grundversorgung. Wahrscheinlich hat sich die Volksseele in diesem kleinen Lied sehr sublim ihre Frustration über die mangelhafte Gesundheitsreform von der Seele gesungen und im Subtext ist durchaus der Geist einer umfassenden, unmittelbar bevorstehenden Revolution zu erspüren.

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Dieser Artikel ist Artikel der Woche 49/2007
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