RoboCop 2 (Roman)

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Abb.1: Ein literarisches Erlebnis: RoboCop 2, zwischen Lutherbibel und Tolstois "Krieg und Frieden"

„Sie verficktes Arschloch! Wir scheißen Sie mit Klagen zu, bis Sie keine Luft zum Atmen mehr finden!“

~ RoboCop 2 - Der Roman zum Film, Kapitel 1.2

RoboCop 2 ist der Titel eines Romans von Ed Naha aus dem Jahre 1990 und gleichzeitig der Name des US-amerikanischen Science-Fiction-Films gleichen Namens, der dem Buch als Vorlage diente. Hauptprotagonist von Film und Roman ist ein Roboterpolizist namens "RoboCop".

RoboCop ist, wie er selbst gerne behauptet zu 50% Mensch, zu 50% Maschine und zu 100% Cop. Das ist natürlich Unsinn.

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

"RoboCop 2 - Der Roman zum Film" spielt in einer nicht näher bestimmten Zukunft, in der dystopischen Metropole Detroit. Ehemals mächtige Industrienationen wie die USA erfuhren einen stetigen Niedergang; aus der allgemeinen Krise entwickelten sich übermächtige Mega-Konzerne, Mega-Konzerne wie OCP, welche alles - von Frühstücksflocken bis hin zu Panzern - produzieren, die Medien kontrollieren und starken Einfluss auf die Politik ausüben.

Charaktere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

RoboCop[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während eines Einsatzes wird der Polizeibeamte Alex J. Murphy[1] in einen Hinterhalt gelockt und zerschossen. Gott sei Dank erbarmt sich seiner ein zwielichtiger Wissenschaftler und flickt ihn wieder zusammen. Bei diesem medizinischen Eingriff wird das restliche unbeschädigte Gewebe mit einem metallischen Endo- und Exoskelett kombiniert - aus Alex J. Murphy wird "RoboCop".

Abb.2: RoboCops Innenleben

Das stimmt natürlich nicht, aber faschistoide Urheberrechtsgesetze haben mich gezwungen, auf gemeinfreie Bilder zurückzugreifen...

Aufgrund seines fehlenden biologischen Unterleibes kann RoboCop auf den demütigenden Akt des Stuhlgangs verzichten. Das wird im Buch zwar nicht explizit erwähnt, aber der bloße Gedanke an einen kackenden Roboter erscheint frevelhaft und blasphemisch. Andererseits lebt er in asketischer Enthaltsamkeit und könnte niemals einen Orgasmus erleben, selbst wenn man ihm einen intakten Penis an die Wade tackern würde. Orgasmi sind nämlich - da brauchen wir uns nichts vormachen - nur Männern vorbehalten. Menschlichen Männern um genau zu sein. Das ist aber nicht weiter schlimm, denn wo keine Libido, da auch kein Geschlechtstrieb.

Aber als wäre das nicht schon Strafe genug, lässt seine Aussprache zusätzlich noch auf eine fehlgeschlagene Gehirnoperation schließen: Kurze, abgehackte Sätze und   n i c h t   e n d e n   w o l  l e n d e r   Smalltalk! Und 24 Stunden Smalltalk am Tag hält kein Mensch aus. Keiner! Dann lieber 'ne Kanne Rohrfrei und Tschüß!

Zugegeben, RoboCop hat einen überaus infantilen, eigentümlichen Charakter und seine Bewegungen sind hölzern und ungelenk, doch Kenner schätzen sein überaus hohes Tötungspotenzial.

RoboCops Fahrzeug[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

RoboCops Fahrzeug wird im Roman durchgehend als "TurboCruiser" bezeichnet. Das ist merkwürdig denn eigentlich erfüllt es alle Kriterien eines "Automobils": Vier Räder, eine Hutablage und ein massives Metallgerüst das die Räder vorm Abhauen abhält und einem beim Zusammenprall mit einer Kolonne Passanten ein wohliges Gefühl von Sicherheit gibt.

Andere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Andere Charaktere gibt es auch. Die wichtigsten seien hier kurz vorgestellt: Anne Lewis (Polizistin; RoboCops Kollegin), der Alte (Chef von OCP; wird nicht namentlich genannt), Cain (Kopf einer kriminellen Organisation; Erfinder der Designerdroge "Nuke"), Hob (12-jähriger Junge; rechte Hand von Cain), Bürgermeister Kuzak (er ist schwarz!).

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Handlung von "RoboCop 2 - Der Roman zum Film" richtet sich im Allgemeinen nach den Grundmustern des klassischen Dramenaufbaus:

Exposition (I.Akt)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

RoboCop fährt in seinem TurboCruiser durch die nächtlichen Straßen Detroits als ihn plötzlich ein Funkspruch ereilt: eine Waffenhandlung wird ausgeraubt. Robo begibt sich schlagartig zum Einsatzort und biegt nach kurzer Zeit in die entsprechende Straße. Doch ehe er den Banditen ihre Rechte vorlesen kann, wird sein Wagen unter Beschuss gesetzt: einer der Ganoven zückt einen erbeuteten Raketenwerfer - anscheinend sind im Detroit der Zukunft Anti-Panzer-Waffen zur Selbstverteidigung erlaubt - und feuert auf Robos Wagen. Der Wagen explodiert, überschlägt sich mehrfach und allmählich verliert RoboCop die Kontrolle über das Fahrzeug.

Abb. 3: Experimentierfreudigkeit oder Sadismus?

RoboCop steigt aus dem rücklings liegenden Wagen, zieht seine Auto-9- Pistole aus dem Holster und macht kurzen Prozess mit dem niederen Gesocks. Jeder der drei abgefeuerten Schüsse findet sein Ziel im jeweiligen Kriminellen (siehe Abbildung 3): Schuss eins befördert die Innereien des ersten Ganoven nach draußen, Schuss zwei katapultiert das Herz des zweiten Ganoven aus seinem Leibe[2], Schuss drei zerberstet den Kopf des Dritten. Das ist Rechtsprechung - effizient, unbürokratisch und bürgernah.

Erregendes Moment (II.Akt)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Drei der vier Plünderer sind nun tot. Der Vierte gerät in Panik, setzt sich eine Nuke-Ampule (Designerdroge) an den Hals, bekommt sie aber von RoboCop rechtzeitig abgenommen. Durch Robo eingeschüchert gibt ihm der Plünderer einen Wink wo diese Droge hergestellt wird.

RoboCop macht sich zu Fuß (sein Auto ist ja kaputt) auf den Weg dorthin und betritt nach einer Weile ein heruntergekommenes, verlassenes Restaurant. Robo bemerkt, dass in der Küche gekocht wird. Die Gerüche und Geräusche lassen jedoch nicht darauf schließen, daß hier Spezialitäten der italienischen Küche zubereitet werden. Pflichtbewusst stürmt er die Drogenküche: es kommt zu einer wilden Schießerei bei der die Frauen kreischen und die Waffen sprechen. Hob und Cains Freundin Angie, denen Robo hier erstmals begegnet, entfliehen vom Tatort.

Unterstützt durch seine Polizisten-Kollegin Lewis, die zufällig in der Gegend war, hebt Robo die Nuke-Drogenküche erfolgreich aus.

Höhepunkt (III.Akt)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Reihe von Ereignissen und Zufällen, auf die es sich nicht lohnen würde einzugehen, führt dazu dass sich ein schießwütiger Polizisten-Mob Richtung Brauerei in Bewegung setzt um der dortigen Nuke-Drogenproduktion ein Ende zu bereiten. Drogenbaron Cain wird dabei bzw. bei der Flucht mit einem Schützenpanzerwagen[3], schwer verletzt und kann im Krankenhaus nur durch lebenserhaltende Maßnahmen am Leben erhalten werden.

Retardierendes Moment (IV.Akt)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

OCP-Wissenschaftler nehmen ihre Chance wahr und entführen Cain, nachdem sie ihm penetranterweise den Stecker seiner Lebenserhaltungssysteme gezogen haben. Im Dunkel eines OP-Saales wird Cain einer Operation unterzogen: seine Haut wird abgezogen, sein Schädel geöffnet, und die Augäpfel mitsamt des Gehirns herausoperiert und in einen gläsernen Behälter deponiert. Abbildung 4 veranschaulicht diesen beispiellosen Eingriff:

Robocop2 cains operation.jpg

Als Cain erwacht findet er sich völlig verändert wieder. Nunmehr ist er eine 3-meter-große Robotergestalt mit einer Flutlichtanlage. Sein linker Arm ist eine großkaliberige Schnellfeuerkanone; auf seinem Rücken hängt eine doppelläufige Maschinenkanone, Kaliber 20. Kurz gesagt: Cain ist eine Tötungsmaschine in voller Montur.

Lösung (V.Akt)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf einer Pressekonferenz wird Cain als der neue RoboCop vorgestellt, als RoboCop 2[4]. Zunächst läuft alles nach Plan, doch kaum verwehrt man Cain seine Nuke-Ampullen, dreht dieser total durch. Der zornige Roboter-Cain feuert in die Menschenmenge und verschießt eine Salve nach der anderen, bis sich ihm ein ebenbürtiger Gegner in den Weg stellt: RoboCop. Dann feuert er weiter.

Es kommt zu einem infernalen Gefecht zwischen Gut und Böse, Polizist und Verbrecher, RoboCop und RoboCop 2. Lange Rede, kurzer Sinn: RoboCop gewinnt - der andere nicht, ist aber dafüt tot. Alles wird gut und die Welt atmet erleichert auf...


Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ordinärausdrücke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diagr.1: Verhältnis und Häufigkeit verwendeter Ordinärausdrücke

Da die Roman-Figur "RoboCop" - man achte auch auf das konsequent großgeschriebene "C" in "RoboCop" - mit den niedersten Gesellschaftsklassen verkehrt, ist es nicht weiter verwunderlich dass "RoboCop" Zielobjekt zahlreicher Schmähungen ist. Überraschend ist jedoch, wie abwechslungsreich und originell diese größtenteils ausfallen. Eine exakte Analyse aller im Buch verwendenten Flüche ergab folgendes Bild: Begriffe wie "Blechwichser", "Blecheimer" und "Scheißkopf" machen mit je 7% den kleinsten Teil aus, während Wörter wie "Blech-Bastard" und "Schraubengroßmarkt" mit je 8% insgesamt über die Hälfte aller gefallenen Flüche ausmachen. Der am meisten verwendete Begriff ist "Blechscheißer", mit knappen fünfzehn Prozent (Siehe Diagr.1).

Redegewandtheit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Offensichtlich war es dem Autor auch ausgesprochen wichtig, möglichst früh (bereits in der dritten Zeile!) zu erwähnen, dass es sich bei dem Bürgermeister Kuzak um einen Afro-Amerikaner handelt. Mithilfe seiner schriftstellerischen Erfahrung gelang es dem Autor auch, diese Information besonders eloquent in den Text einzubauen:

„Er war noch ein junger Farbiger gewesen, da wurde er schon in dieses Amt gewählt.“

~ Ed Naha: RoboCop 2 - Der Roman zum Film

Gewaltdarstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptkritikpunkt des Romans ist jedoch seine übertrieben-nüchterne Darstellung von Gewalt: Die Gewaltszenen von RoboCop 2 sind derartig lapidar geschrieben, dass man sich ein hämisches Grinsen oft nicht verkneifen kann. Folgendes Buchzitat unterstreicht diese Feststellung:

„Der erste Mann flog gegen eine Mauer. Seine Innereien spritzen heraus. Er rutschte zu Boden und hinterließ blutrote Graffiti auf dem Beton.“ *ghiihihi*

~ Ed Naha: RoboCop 2 - Der Roman zum Film

Fazit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Freilich, "RoboCop 2 - Der Roman zum Film" ist nicht das erste Science-Fiction/Action-Filmbuch mit pseudo-philosophischem Anspruch. Ebenso klar ist es, dass sich der Autor Ed Naha an die filmischen Vorgaben halten musste - und hey, wer kann schon Scheiße in Gold verwandeln? - ,aber das befreit ihn noch lange nicht von der Schuld dieses 192-seitigen Vebrechens. Unverzeihbar...

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Keine Ahnung, wofür das "J" steht.
  2. Ed Naha: RoboCop 2 - Der Roman zum Film, 1990, S. 25.
  3. Ebenda, S. 123ff.
  4. Sehr originiell.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ed Naha: RoboCop 2. Bastei-Verlag Gustav H. Lübbe GmbH & Co., Bergisch Gladbach 1990, ISBN 3-404-13310-2.


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