Henry Rollins
Henry Rollins, auch Hank the Tank oder ergrauter Tiger ohne Zähne genannt, ist ein US-amerikanischer Sänger, der nicht singen kann. Zusätzlich besitzt er weder Rhythmusgefühl noch musikalisches Talent. Auch ist er Buchautor, Poet und Schauspieler, TV-Gast und TV-Host. Eine echte Alternativ-Ikone.
Rollins, geboren 13. Feb. 1961 in einem Schwarzenviertel Wahington D.C.s als Henry Garfield, besuchte in seiner Kindheit ab und zu die Militärschule, wo er großen Spaß am Sezieren von Fröschen hatte. Ebenso viel Spaß machte ihm die Erforschung der Ballistik auf Mitschüler geworfener Froschorgane. Mitschülerinnen gab es nicht, da es eine Militärakademische Schule war. Das es nur Jungs auf der Schule gab, macht ihm zeitlebens Probleme Kontakte zu anderen Frauen als seiner Mutter zu knüpfen. Sein bester Freund damals war "Gibbs", der schwarze Schulbasketballheld, der die gleichen Freuden teilte und als Schwarzer einfach cool war. Rollins mochte Gibbs aber auch deswegen, weil er seine Gesundheitsversicherung war. Washington ist für Europäer durch die dort ansässige Regierung eine typisch weiße Stadt, aber das Gegenteil ist der Fall. Henry, der also in einer schwarzen Stadt in einem Bezirk mit erhöhter Konzentration an Schwarzen zur Schule ging, wurde stets beschuldigt Martin Luther King getötet zu haben, woraufhin er stets mindestens einen Nose Punch bekam. Da der Schwarze Gibbs aber sein bester Freund war, verzichtete er darauf Rassist zu werden.
Rollins Vater ging eines Tages Zigaretten kaufen und kam nicht mehr zurück. Der Grund dafür ist bei Rollins Mutter zu suchen. Henry selbst hat eine liebevolle Beziehung zu seiner Mutter. Während seinen Auftritten zitiert er sie oft und gerne und verstellt dabei seine Stimme, als ob er rotzen würde, um sie seinem Publikum authentischer näherzubringen. Sie nahm ihn zum Arzt und verlangte, daß er ihrem Sohn Ritalin verschreiben würde. Da der Arzt, ein gläubiger Christ, ahnte, dass etwas Dämonisches in Henry war, tat er das auch um ihn auf den rechten Weg zu bringen.
Bei einem Urlaub in Griechenland in den Frühsiebzigern hatte Rollins ein außergewöhnliches Erlebnis mit einem Einheimischen. Später erfuhr er, dass man solche Leute Pädophile nennt. Zu Hanks Glück war da noch ein anderer angetrunkener Einheimischer, der den Pädophilen für einen Homosexuellen hielt und ihn zu Brei schlug.
Gegen Ende seiner Schulzeit kam Rollins in Kontakt mit Musik. Ian MacKaye, ein Freund bei dem man keine Feinde mehr braucht, brachte ihn mit Punkmusik in Kontakt. Nicht die Musik, sondern die Gewalt drumherum brachten ihm so viel Freude, dass er bei der Band State of Alert festes Mitglied wurde. 1981 löste sich die Band auf, weil Hank nicht nur das Publikum, sondern zunehmend auch seine Mutter und die Band schlug.
Rollins & Black Flag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im selben Jahr lernte er durch einen anderen Freund die Band Black Flag kennen. Es war Liebe auf den ersten Blick. Black Flag waren immer im Konflikt mit den Ordnungskräften, was Rollins an der Band besonders zu schätzen lernte. "Ich habe nie Musik erlebt, die so auf die Fresse ging wie die von Black Flag. Eine einzigartige Band" sagte er im Autointerview Get in the Van 1994. Während dieser Zeit war er Zweiter Manager einer Häagen-Dazs-Filiale in einem Schwarzenviertel Washingtons. Als Ausgleich zum Kontakt mit kräftezehrenden und selten pflegeleichten Kunden besuchte er die Konzerte seiner Lieblingsband sooft wie möglich. Eines Tages übermannte ihn die Manneskraft und er sprang auf die Bühne um mitzusingen. Obwohl er die Töne weder traf noch halten konnte, was beim Sänger der Band aber auch nicht der Fall war, hinterließ er bleibenden Eindruck. Beim nächsten Konzert rief ihn die Band wieder auf die Bühne und frugen ihn, ob er festes Mitglied werden wollte. Rollins brauchte nicht zu überlegen und sagte sofort zu. Seinen Job als Eisdieler hing er an den Nagel.
Er gab damit zwar sein regelmäßiges Einkommen auf, aber das waren ihm die täglichen Schlägereien mit den Pigs, zu deutsch etwa Schnittlauch oder uninformierte Uniformierte, wert. Sie gaben ihm den nötigen seelischen Halt und körperlichen Ausgleich. Er ist einer der wenigen Rockstars, die nie ein Hotelzimmer verwüstet haben. Das mag damit zusammenhängen, daß die Band stets zu arm war um sich ein Zimmer leisten zu können und stattdessen immer im Minivan gelebt hat. Um Flöhe fernzuhalten rasierten sich alle Bandmitglieder die Köpfe. Wenn sie Konzertplakate aufhingen, wurde den Anwohnern stets mulmig, weil sie nicht die feinfühligen und geistreichen Musiker sahen, sondern nur eine Bande dreckiger, stinkender, angetrunkener, muskelbepackter Skinheads. Er blieb Frontmann der Band bis 1986.
Dazwischen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Sein erstes Soloalbum veröffentlichte er 1987 unter dem Titel Hot Animal Machine. Kritiker werten dies als selbstbezogene Bezeichnung. Die Singleauskopplung Drive by Shooting, ein humoristisches Lied im Surf-Sound der Beach Boys, in dem es darum geht so vielen als irgend möglich ungezogenen Menschen während der Autofahrt eine Lektion mit der Smith & Wesson zu erteilen, nahm er unter dem Pseudonym "Henrietta Collins and the Wifebeating Childhaters" auf. Es wurde ein voller Erfolg. Der Gitarrist der Aufnahmen, Chris Haskett, wurde sein Freund und mit ihm, Bernie Wandel und Mick Green wurde die Rollins Band gegründet.
Rollins Band[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die beiden letzteren wurden ziemlich schnell rausgeschmissen, weil sie keine Freunde von Henry wurden. An ihre Stellen traten Sim Cain am Schlagzeug und der göttliche Melvin Gibbs am Bass. Ursprünglich spielte die Band Punk und Rock, doch mit den beiden neuen Musikern kamen neue Einflüsse. Insbesondere der im Funk beheimatete Gibbs steuerte einen eigenwilligen Jazzsound bei, der die Band einen zunächst merkwürdigen, bei genauerem Hinhören aber genialen Jazz-Metal-Style führte. In dieser Besetzung spielte Rollins Band zwei kongeniale Alben ein. Die Singleauskopplung der Platte Weight, "Liar", wurde wahrscheinlich weniger aufgrund der Musik als mehr des coolen, rebellischen Videos wegen auf MTV gespielt. In dem Video trägt Rollins verschiedene Kostüme, zum Beispiel das eines schlechtgelaunten Supermans, eines korrupten und verblödeten Polizisten und einer lüsternen Nonne. Auf dem Album Come in and Burn gab es so einen Erfolgshit nicht und die Band zerfiel, obwohl sie wirklich gute Musik gemacht hatte. Denn obwohl Rollins nicht singen kann, verstand er es sich mit herausragenden Musikern zu umgeben.
Die Texte Rollins sind ausgesprochen simpel. Sie sind absolut geradlinig, "straight" wie er selbst sagt, ohne rhetorische Mittel und tieferen Sinn. Wenn man die Lieder ohne Musik, also nur den Text hören würde, müsste man sich an den Kopf fassen und würde sich zwangsweise fragen, ob der Mann noch bei Trost ist. Allerdings, wenn man gerade in einer tiefen Lebenskriese steckt, können seine Durchhalteparolen-Songs einem durchaus Auftrieb geben. Nicht nur, weil man in dem Augenblick relativ anspruchslos ist, sondern auch, weil die Musiker wirklich ziemlich gut sind. Hank schreibt über Themen, an die sich nicht viele Songschreiber trauen. Zum Beispiel, dass er als Mann als potentieller Vergewaltiger gesehen wird. Was man ihm bei seinem Aussehen aber auch vorher hätte sagen können. Oder er gibt zu, dass er ein notorischer Lügner ist. Oder singt, daß er ständig von Frauen abgewiesen wird. Und das er deswegen zur Strafe hungert. Ab und zu fängt er aber auch an zu phantasieren und singt, er wäre ein [noch] unbekannter Held. Daß er nicht singen kann, beweist er auf absolut jedem Lied. Daß er aber auch sonst keine weitere musikalische Begabung hat zeigt er auf dem Lied During a City, alternative Version auf den Come in and Burn Sessions. Sein zufallartiges Timing, seine nicht vorhandene Phrasierung, der überwältigende Mangel an Gefühl würde sich nahtlos in die Kette der DSDS-Kandidaten einreihen. Aber seine Musiker sind gut.
Nach der Traumbesetzung mit Haskett, Gibbs und Cain kamen die Musiker von Mother Superior. Und wieder besann sich Rollins seiner eigentlichen Stärke: seine wenig ausgeprägten Fähigkeiten mit großartigen Musikern drumherum zu verstärken. Derzeit sind zwei Platten mit dieser Besetzung erhältlich. Die moderne Computertechnik macht es mittlerweile möglich in eine Kiste falsch reinzusingen, es hinten aber richtig rauskommen zu lassen, weswegen diese Platten saftig und lockerleicht wie aus dem Ärmel geschüttelt kommen.
Rollins sonst[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Hank tritt mit ohne Band nur dann erfolgreich auf Bühnen auf, wenn er nicht singt. Und das macht er auch. Bereits in den Mittachtzigern versuchte er sich als Stand-Up-Comedian, aber er konnte es einfach nicht lassen sein Publikum zu schlagen. Die Macht der Gewohnheit. Nach mehreren Antiaggressionstrainings legte er diese Angewohnheiten ab und entschied sich dazu die Gewalt gegen sich selbst zu richten. Unter anderem in Form von Tätowierungen. Heute ist nur noch relativ wenig unbemalte Haut auf ihm übrig. Er hat ein Faible für nicht zusammenpassende, hässliche Muster, die aber sein Konzept von Selbstbestrafung voll umsetzen.
Diese Maßnahme hat ihm aber auch den Arsch gerettet. Denn sobald er sich zum Aufwärmen selbst schlägt, setzt sein Gehirn wie bei einem K.O. aus und der Alkoholpegel im Blut übernimmt die Kontrolle über sein Rückenmark. Das Ergebnis ist ein amerikanischer Humor, der bei Amerikanern total gut ankommt. Europäer fragen sich des Öfteren, wann genau sie während seiner Show lachen sollen, aber mit ein paar Erfrischungsgetränken kommt man voll auf seine Kosten. Seine Spoken-Word-Touren sind mittlerweile manchmal gut besucht.
Er hat sich auch als Schriftsteller versucht. Die Tatsache, dass Amerikaner häufig minderintelligent und wegen der damit verbundenen Lebensumstände verzweifelt sind und deswegen nach Idolen, die den Weg vom Tellerwäscher zum Millionär geschafft haben, Ausschau halten, hat ihn zum populären Autor gemacht. Sein Weg vom Manager zum freischaffenden Künstler ist vielen ein Vorbild. In Europa würde man das vermutlich anders sehen, aber gut. Berühmte Bücher sind zum Beispiel Pissing in the Gene Pool, Now Watch Him Die, Body Bag, Knife Street und 1000 Ways to Die.
Auch im Film ist er zu sehen. Meist als Türsteher, Schurke, Killer, Psychopath, Vergewaltiger, Sadist oder so. Sein Körper und sein Gesicht geben es her diese Rollen glaubhaft zu spielen. Solange er nicht allzu viel Text hat, ist alles bestens. Zu sehen ist er zum Beispiel in den Filmen Heat, Jackass: The Movie, Bad Boys II und The Alibi.
Ein eigenes Musiklabel hat er auch. Aber das ist nicht soo erfolgreich, da er Präsident des Unternehmens ist.
Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Uncyclopedia Feuilleton |
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