Havarie-Syndrom
Bei einem Havarie-Syndrom handelt es sich um Gefährdungen, die plötzlich auftreten und deren Auswirkungen oft unüberschaubar sind. Diese zumeist vom Menschen verursachten und daher vorhersehbaren Katastrophen führen unter anderem zum Verlust biologischer Vielfalt sowie zur Kontamination von Boden, Wasser und Luft und damit zu einer erheblichen Gesundheitsgefährdung und nicht zuletzt zur Ökosystemdegradation.
Unter dem Begriff Syndromkonzept (auch Syndromansatz) ist eine vom Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) entwickelte Methode für eine Ganzheitsbetrachtung der gegenwärtigen Krisen im System Erde zu verstehen. Unerwünschte und gefährliche Zustände im Umwelt-, Wirtschafts-, Sozial- und Kulturbereich, die als nicht-nachhaltig gelten, werden als Problembereiche strukturiert und auf Ursachen und Wirkungsmechanismen untersucht.[1] Hierunter fallen unter anderem die Dieselpest und die Planwirtschaft.
Havarie-Syndrom in der Deutschen Bucht (Mai 2015)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die damals herrschende Wetterlage mit heftigem Nordwind und die angespannte Gemütslage technischer Apparaturen trugen wesentlich dazu bei, dass sich die Unglücksfälle derart häuften.
Dieses betraf zunächst eine Containerbrücke im Bremerhavener Hafen, wobei hier die Dieselpest nicht verantwortlich gemacht werden kann, sondern das Burn-Out des Portalkrans, der aus bisher nicht bekannten Motiven hinschmiss. In der Handelsschifffahrt kam es daraufhin zu einem Frachter-Stau vor der Wesermündung, der zu einem akuten Mangel an Konsumgütern bzw. Software (Burger, Taschentücher) und Hardware (Teller) insbesondere in der Insel-Gastronomie führte. Gleichzeitig brach an Bord eines Segelbootes der bekannten Aktionsgruppe Rügenwalde die Dieselpest aus, ein weiteres Sportboot erlitt einen Ruderblattschaden, ein gut besetzter Ausflugsdampfer rammte beim Ablegen die Kaje (auch in Bremerhaven); das Ganze endete mit dem Brand eines Düngemittel-Frachters vor Helgoland und einer daraus resultierenden stinkenden Wolke, die der eiskalte Frühlingswind weit in die norddeutsche Tiefebene trug.
Dieselpest[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Verbreitung und Infektion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bereits seit 1895 sind Mikroorganismen bekannt, die in der Lage sind, sich in Kohlenwasserstoffen zu vermehren. Erste Probleme mit kontaminierten Kraftstoffen wurden schon in der Antike beobachtet.
Die Verunreinigungen können innerhalb der gesamten Nahrungskette von der Raffinerie über die Zwischenlager bis hin zum Schiffstank auftreten. Der Befall der Schmier- und Dieselöltanks mit den fiesen Kleinstlebewesen kann bei jeder Tankfüllung und -belüftung erfolgen.
Bestimmte Bakterien [u.a. Pseudomonis aerginosa, Hormocenta rosinae und Ypsilanti sinistra (ehemals Candidata tristesa)], Hefen und Schimmelpilze bilden gemeinsam einen zähflüssigen Bioschlamm.[2] Mit dem gesetzlich vorgeschriebenen Zusatz von Biodiesel kommt es zu einem vermehrten Wachstum der kleinen Biester. Da sie als Veganer Pflanzenöl besonders lecker finden, scheiden sie deshalb extra viel an schleimigen Rückständen aus.
Eines der bekanntesten Opfer ist die Bremer Hansekogge aus dem Mittelalter, die nach Jahrhunderten völlig vom Schlamm überzogen aufgefunden wurde und deren klägliche Reste jetzt dem unbarmherzigen Blick tumber Touristen ausgesetzt sind.
Folgen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Stoffwechselprodukte der Organismen zerstören das Material von Tankwänden und Rohren. Sie fördern die Korrosion und der entstehende Schleim sowie Sherry und Nussmischungen verstopfen Filterelemente, Diesel- und Ölleitungen, Wasserabscheider, den Cockpitabfluss sowie Einspritzpumpen.
Auf einem Segelboot führt ein daraus resultierender Ansaugstutzenverstopfungsschaden im schlimmsten Fall dazu, dass man gezwungen ist, segeln zu müssen.
Prüfung auf mikrobielle Kontamination, Vermeidung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Hygiene und eine regelmäßige Entwässerung des Dieselkraftstofffilters im Rahmen der Wartung oder während der Fahrt vermindert die Verkeimung. Um Unratbildung vollständig zu verhindern, sollte der Skipper Tank möglichst immer gefüllt sein. Das Abstürzen- oder Fallenlassen von Engländern, Franzosen und Eckschweden in den Maschinenraum ist dringend zu vermeiden. Gelangen solche Teile bis unten durch auf den Schiffsboden, erleiden sie dort einen langsamen Tod durch Verrosten und werden Bestandteil der undefinierbaren Ursuppe, die bislang noch nie etwas Gutes hervorbrachte.[3]
Die Dieselpest kann durch den Zusatz spezieller Additive verhindert werden. Der umstrittene Bootskosmetikhersteller Coniyacht bietet eine Vielzahl solcher Flüssigkeiten an, denn auf diese Weise kann er am einfachsten seine zahlreichen Ladenhüter – neu etikettiert – an den Freizeitkapitän bringen.
Hilfreich ist auch eine Restabilisierung der von Unsicherheit geprägten Krängungsfaktoren, da es sonst immer schräger als gestern wird. Dies kann vor allem durch eine ausgeklügelte Verteilung der eher schwerfälligen menschlichen Biomasse auf dem jeweiligen Wasserfahrzeug erzielt werden.
Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen wurde ein Boot der Aktionsgruppe Rügenwalde von der Pestilenz heimgesucht. Hier zeigte es sich als weitsichtig geplant, dass sich die Ag auf ihren Kaperfahrten immer auf mehrere Boote verteilt, so dass eines vorausfahren, im überfüllten Inselhafen einen der heiß umkämpften Anlegeplätze entern und mit einem Handtuch am Bootssteg sichern konnte. Das andere Begleitboot übernahm derweil das Abschleppen auf der letzten Seemeile in der gefährlichen Meerenge bei Buhne H.
Soft- und Hardwaremangel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nach der Bremerhavener Havarie wurde zwecks Behebung des Schadens das Fahrwasser der Weser für die dicken Pötte gesperrt, weil die immer die große Welle machen. Das hatte gravierende Folgen für den Binnen- und Eilandmarkt und damit letztendlich für den gestrandeten Endverbraucher.
Nach erfolgreich beendetem Abschleppmanöver gelangten nämlich die Opfer der Dieselpest als hungrige Havaristen auf eine kleine Nordseeinsel. Dort suchten sie dringend einen sonnigen Platz mit gastronomischem Angebot, um an der frischen Luft zu regenerieren und sich für möglicherweise noch bevorstehende Havarien zu wappnen. Mit der Kaperung eines stabilen Holztisches vor einem Bistro erschien dieses Ziel in erreichbare Nähe zu rücken. Doch als ihnen nach entbehrungsreicher Fahrt die wohlverdiente Sättigung mit der lahmen Ausrede „Teller sind aus“ vorenthalten wurde, reagierten die sturmerprobten Segler ein wenig ungehalten, zumal sie in der Lage gewesen wären, die Nahrung auch ohne zivilisatorischen Schnickschnack zu verzehren. Erschwerend kam noch der Hinweis „Burger sind aus“ hinzu, was dem zugegebenermaßen authentischen Kellner erst recht keine Sympathiepunkte einbrachte.
Orangensaft aus Orangensaftkonzentrat war nicht „aus“, wurde aber allgemein verschmäht.
Es blieb den Havaristen daher nichts anderes übrig als Ofenkartoffeln mit Pommes (oder alternative Hafenflocken).[4]
Auf dem Festland konnte sich die Aktionsgruppe Rügenwalde nämlich nicht mehr blicken lassen, da sie sich dort schon im vergangenen Jahr auf einer Kaperfahrt unbeliebt gemacht hatte; unter anderem mit Ankerei mitten im Fahrwasser, die anderen Handelsschiffen die Zufahrt blockierte,[5] während zwischen der Miss Marple, der Ben Nemsi und der Blaumeise Sitzkissen, Heringssalat und gekühltes Bier hin und her getauscht wurden.
Um bis zum nächsten Hochwasser überleben zu können, wurden darüberhinaus einige Muscheln geangelt, womit man sich den Unmut der hiesigen Muschelfischerei und von Käpt'n Iglo zuzog. Obendrein enterte die Aktionsgruppe in Fettsiel auch noch den Grillplatz und schwatzte den Eingeborenen sogar die Grillzange ab, im Tausch gegen wertlose Plastiksäcke. Damit verscherzte sie sich endgültig die Anlegeerlaubnis an der friesischen Küste.
Ruderblattschaden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bei einem Ruderblattschaden ist Leinenzwang zwingend erforderlich, wenn das betroffene Boot nicht auch noch im Watt feststeckt. Ungünstig ist es besonders dann, wenn Leinen gerade aus sind.
Versagen des Bugstrahlruders[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Um wissbegierigen Touristen anschaulich zu vermitteln, was genau es mit einer Havarie auf sich hat, hat sich Ende Mai 2015 ein Bremerhavener Touristik-Veranstalter etwas Besonderes einfallen lassen. Geplant war nicht nur, auf der Dicke-Pötte-Tour mit einem Ausflugsschiff die aktuelle Havarie am Containerterminal an der Außenkaje anzusteuern. Im Sinne der heute im Trend liegenden Erlebnistrips durften die Fahrgäste erstmalig live daran teilnehmen, wie sich das anfühlt, wenn bei einem Schiff die Manövrierfähigkeit beeinträchtigt ist und es daher mit ordentlich Schwung gegen die Kaimauer knallt. Da bei der Demonstration der Schiffsbug doch ein wenig gelitten hatte, wurde der Versicherung mitgeteilt, dass das Bugstrahlruder (das ist so etwas wie ein Bootshaken für dicke Pötte, mit dem sich das Schiff von Hindernissen wegdrücken lässt) ausgefallen sei.
Havarie durch Brandschaden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Feuer an Bord von Handelsschiffen entsteht entweder durch Selbstentzündung riskanter Fracht oder entbrennt bei heftigen Diskussionen zwischen Kapitän und Mannschaft, da man dort selten die gleiche Sprache spricht. Diese Ursachen werden jedoch in der Regel vertuscht, der Einfachheit halber wird die Schuld meistens dem Smutje zugeschoben, der angeblich den Herd angelassen hat. Nach Brandschaden wird der Havarist in den nächsten Hafen geschleppt und der Smutje, falls noch am Leben, vor der dortigen Seemannsmission ausgesetzt.
In schweren, aussichtslosen Fällen (wenn sich kein Hafen erbarmt, den schäbigen Rest aufzunehmen) wird dem havarierten Schiff das Letzte Geleit durch den Schlepper Hafenruh zum gleichnamigen Schiffsfriedhof zuteil.
Persönliche Havarien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Unangenehm für das einzelne Crewmitglied ist der persönliche Schiffbruch, wenn die saubere Wäsche zur Neige geht. Da werden zum Beispiel die eigentlich weißen Unterhosen langsam grün, in dem sie Moos ansetzen, zumeist aufgrund begünstigender klimatischer Bedingungen. Die auf diese oder andere Weise[6][7] mutierten Dessous werden auch Abtörner genannt (nicht nur unter Seeleuten).
Vortäuschung einer Havarie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Vereinzelt kommt es zu absichtlich herbeigeführten Havarien, wenn nämlich einzelne Crewmitglieder Fluchtpläne hegen und die allgemeine Verwirrung nutzen, um unauffällig in Richtung Ärmelkanal abzubiegen und nach Amerika abzuhauen, während sie dem der Rest der Mannschaft glauben machen, sie wollten nur kurz bei Coniyacht neue Ruderblätter besorgen. Von wegen „Kiel oben und immer gute Fahrt"...
Pikante Einzelheiten und schmutzige Details[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ So (oder so ähnlich) wird es in Wikipedia beschrieben.
- ↑ So (oder so ähnlich) wird es in Wikipedia beschrieben.
- ↑ Es wird vermutet, dass in der wabernden Brühe der Gefräßige Plapperkäfer von Traal nach seiner interstellaren Evakuierung Unterschlupf gefunden hat. Deshalb sollte man sich im Maschinenraum nur mit einem Handtuch aufhalten oder zumindest Jod-S-11-Sprechperlen dabei haben, um das Alien auf Abstand zu halten.
- ↑ Vor der Rückkehr ins Boot setzte sich allerdings ein Crewmitglied ab und ließ sich heimlich zwei(!) Extrawürste braten.
- ↑ wie schon vor zwei Jahren bei der großen Wurst- und Pharmaschinken-Blockade (siehe auch Fender-Aufzuchtstation)
- ↑ Durch Zufuhr reichlich getorften Whiskys, der eigentlich aus dem Bauchnabel getrunken werden soll, was bei schwerer See aber immer voll daneben geht.
- ↑ Aufgrund einer Havarie vor Erreichen der Bordtoilette oder unmittelbar nach deren Benutzung, wenn vor Abpumpen der Hinterlassenschaften heftiger Wellengang einsetzt.
Artikel der Woche 24/2015
|
Artikel des Monats Juni 2015
|