Aphorismus

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„Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich.“

~ Peter Gauweiler über Aphorismen


Ein Aphorismus ist ein kurzer Sinnspruch, der auf den ersten Blick atemberaubend schön und einleuchtend erscheint, dessen innewohnende Blödheit sich jedoch erst nach längerem Nachdenken erschließt.

Grundgedanke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Grundgedanke hinter jedem Aphorismus ist der, es gäbe einfache Wahrheiten bzw. alle großen und bedeutenden Erkenntnisse seien im Grunde ganz einfach. Der Aphoristiker beschäftigt sich daher nur kurz mit der Analyse einer Aussage, dafür um so länger damit, wie sich eine Aussage möglichst kurz und elegant in wohlgesetzte Worte und eine ansprechende Sprachmelodie kleiden lässt.

Ähnlich wie ein Hollywood-Filmstudio aufwendige Attrappen aufstellt, um die Illusion einer ganzen Westernstadt oder eines ägyptischen Palastes zu erschaffen, macht der Aphoristiker sich die Mühe, mit seinen Sprüchen die Illusion tiefen Nachdenkens, überlegener Erkenntnis oder sogar übermenschlicher Erleuchtung zu erzeugen. Diese Technik wurde von begnadeten Schwadroneuren und Sprücheklopfern wie Jesus, Mohammed oder Heribert Faßbender perfektioniert und ist heute in fast alle Haushalte vorgedrungen.

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aphorismen werden im Zeitalter moderner Telekommunikation täglich in großen Mengen erzeugt, verbreitet und verbraucht. Jeder Internetnutzer ist heute mit dem Problem konfrontiert, sich in Diskussionsforen, Chats und sozialen Netzwerken in möglichst gutem Licht darstellen zu müssen. Zu den hierfür verwendeten Hilfsmitteln gehören neben schmeichelhaften Avataren, originellen bis geistlosen Benutzernamen und liebevoll gestalteten Benutzerseiten eben auch Signaturen, mit denen etwa Diskussionsbeiträge abgeschlossen werden, und zu einer solchen Signatur gehört zwingend ein Aphorismus.

Zielgruppe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aphorismen richten sich an Leichtgläubige und geistig Minderbemittelte. Der Vorgang lässt sich mit anderen Prozessen im menschlichen Miteinander vergleichen: ein eher geistig orientierter Mensch wird zum Beispiel angesichts eines Wasserrohrbruchs einen Klempner-Notdienst rufen, sich von diesem gestenreich eine Notreparatur mit Isolierband und Spucke verkaufen lassen und dafür eine bizarr überhöhte Rechnung präsentiert bekommen. Wenn nun derselbe Klempner vor dem Problem steht, einen guten Spruch für ein Poesiealbum, eine Hochzeitszeitung oder eine Internet-Partnervermittlung zu benötigen, wird er vom Aphoristiker seines Vertrauens das gleiche Preis-Leistungs-Verhältnis erwarten können.

Beispiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Warnung: Die folgenden Beispiele enthalten extrem viel Verblödungspotenzial in kurzer, konzentrierter Form. Lesen Sie nur weiter, wenn Sie sich Ihrer geistigen Gesundheit derzeit einigermaßen sicher sind. Nehmen Sie sich nicht zu viele Aphorismen auf einmal vor. Brechen Sie die Lektüre sofort ab, wenn Sie Benommenheit, Schwindel, Erleuchtung oder religiöse Verzückung zu verspüren beginnen.

  • Leben ist Brücken schlagen über Ströme, die vergehen (Gottfried Benn)
  • Auch aus Steinen, die in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Johann Wolfgang von Goethe)
  • Ein Mensch, der für nichts zu sterben gewillt ist, verdient nicht zu leben. (Martin Luther King - und tschüs)
  • Vollkommenheit entsteht offensichtlich nicht dann, wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat, sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann. (Antoine de Saint-Exupéry)
  • Gib einem Hungernden einen Fisch, und er wird einmal satt, lehre ihn fischen, und er wird nie wieder hungern. (Aus China - leergefischte Ozeane danken es Ihnen ...)
  • Der frühe Vogel fängt den Wurm (aus England - wehe dem, der in diesem Gleichnis den Wurm geben darf)
  • Der Weg ist das Ziel. (Konfuzius)
  • Wer den Erfolg gut behandelt, dem läuft er nach wie ein Hund. (Mark Twain)
  • Um zur Quelle zu kommen, musst du gegen den Strom schwimmen. (Stanislaw Jerzy Lec)
  • Nichts auf der Welt ist so mächtig, wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist. (Victor Hugo)
  • Zeit die wir uns nehmen, ist Zeit, die uns etwas gibt. (Ernst Ferstl)
  • Man springt nur so weit, wie man im Kopf schon ist. (Jens Weißflog oder Horst Köhler, oder Köhler über Weißflog ...)
  • Wenn du geschlagen wirst, halte die andere Wange hin. (Jesus - oder war's Vitali Klitschko?)
  • Ist Bauchreden Körpersprache? (Bruno Ziegler, Sprachpantomime)

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sprache
Stoiber.jpg

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