Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andern zu

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Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andern zu ist ein anachronistischer Imperativ, der früher das Zusammenleben von Menschen in Gesellschaften regeln sollte, im Zuge der Industrialisierung und Individualisierung der Menschheit aber zunehmend an Bedeutung verlor, da er die ungehemmte Ausbreitung des menschlichen Egos behinderte und das Recht des Stärkeren untergrub.

Bedeutung des Imperativs in der Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Besonders in der kapitalistischen Marktwirtschaft wurde dieser Leitsatz schon sehr früh ausgehebelt, da er die Expansion und Rationalisierung internationaler Großkonzerne behinderte.

Beispiel Deutsche Bank[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Leser stelle sich vor, der Aufsichtsratsvorsitzende der Deutschen Bank Josef Panzerschrank würde sein Handeln nach dieser albernen Prämisse ausrichten. Aus Sorge um seinen eigenen Arbeitsplatz, der eines Tages bei einer feindlichen Übernahme seiner Bank durch einen internationalen Großkonzern obsolet werden würde, wäre der Konzernlenker total gehemmt bei der Rationalisierung seiner Bank. Ständig würde er an die Schicksale der 6000 zu entlassenden Arbeitnehmer denken und letztendlich würde er die Effizienzprofis von McKinsey aus dem Hause jagen und die Gehälter seiner Mitarbeiter sogar noch erhöhen. Der Gewinn seiner Bank würde bei lächerlichen 2,5 Milliarden Euro vor Steuern stagnieren und seine eigenen Karriereaussichten würden durch dieses gutmenschliche Verhalten negativ beeinflußt.

Bedeutung des Imperativs in der Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Weltpolitik war dieser Leitsatz schon immer ziemlich unpopulär, da der in ihm lebende Aufklärungsgedanke den Imperialismus und Expansionsdrang vieler Völker behindert und die Großmachtsphantasien vieler Diktatoren und Feldherren unmöglich macht.

Beispiel Guantanamo und Abu Ghraib[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch die Befolgung des Leitsatzes Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andern zu wären die amerikanischen Kreuzritter in ihrem Kampf gegen den islamischen Terror total gehemmt. Sie müssten viel mehr Aufwand bei ihren Gefangenenbefragungen betreiben, denn grausame Folterungen würden nicht mehr zu erpressten Geständnissen und Denuziationen führen. Man könnte die Gefangenen auch nicht mehr in Tierkäfigen einsperren und müsste ihnen ausreichend Nahrung und eine menschenwürdige Behandlung zukommen lassen. Kampfbomber dürften auch keine Hochzeitsgesellschaften im Irak mehr in die Strobosphäre sprengen und amerikanische Soldaten müssten bei ihrer Kriegsführung die Genfer Konventionen beachten. Der Terrorkampf würde dadurch essentiell behindert und die Kriegskosten ins Unermessliche steigen.

Bedeutung des Imperativs im gesellschaftlichen Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt heute noch vereinzelt altmodische Individuen, die versuchen, ihr tägliches Handeln nach diesem Leitsatz auszurichten und diesen sogar weiterzudenken in Was du willst, was man dir tu, das tue auch für Andere. Doch berechtigterweise befreit sich die moderne Ellenbogengesellschaft immer mehr von dieser die persönliche Entfaltung einschränkenden Prämisse und setzt an deren Stelle das Recht des Stärkeren, Reicheren und Schöneren. Das tägliche Leben des Menschen würde durch die Befolgung des Imperativs viel mehr Einfühlungsvermögen und Mitgefühl erfordern. Die Menschen müssten sich gegenseitig helfen und zuhören, der Aggressionsabbau auf Kosten Anderer wäre nicht mehr möglich und überflüssige moralische Werte wie Solidarität und Bescheidenheit würden das öffentliche Leben lahm legen. Die Schere zwischen Arm und Reich würde zusammenklappen und allen Menschen würde es aufgrund ihrer gegenseitigen Unterstützung wirtschaftlich ausreichend gut gehen. Weiterhin wäre die Ausgrenzung Andersdenkender nicht mehr möglich und die Gesellschaft müsste sich mit unendlich vielen Meinungen und Einstellungen auseinandersetzen, was zu einer bedrohlichen Aushöhlung der Leitkultur führen würde.
Die konsequente Ausführung des Leitsatzes Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andern zu würde aber auch zur Auflösung des Rechtswesens führen und Millionen Juristen und Polizisten in die Arbeitslosigkeit treiben, da kein Krimineller mehr bereit wäre, sich auf Kosten Anderer zu bereichern oder zum persönlichen Lustgewinn oder sonstigen niederen Beweggründen Kinder zu schänden und Menschen zu töten. Es gäbe keine Kapitalverbrechen mehr und die Waffenindustrie würde am Boden liegen. Die katastrophalen Auswirkungen einer solchen moralischen Kehrtwende wären nicht abzusehen und würden eine große Bedrohung für das intakte gesellschaftliche Weltgefüge darstellen.

Bedeutung des Imperativs im Umgang mit Tieren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nicht auszudenken, welche Folgen die Anwendung des Imperativs auf den Umgang mit Tieren hätte. Tiere dürften nicht mehr mit Chemikalien gemästet, mit Bolzenschussgeräten getötet und dann verspeist werden. Legebatterien müssten ausreichend Platz und sogar Auslauf für die kasernierten Hühner bieten und das Abschlachten von Robben und Nerzen würde unterbunden werden, woraufhin viele betuchte Damen im Winter frierend ihren Glühwein in St. Moritz schlürfen müssten. Es gäbe keine bedrohten Arten mehr und der Mensch müsste einen Großteil des von ihm eroberten Lebensraumes an die Natur zurückgeben.

Warum die Welt mit dem Imperativ untergehen würde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Segensreich hat sich die Nichtanwendung in Bezug auf manche moderne Lebensformen erwiesen. Man stelle sich vor, ein Masochist, der auf extreme Nippeltrimmung inklusive Wachs und Nadeldurchbohrung abfährt, würde dies ungefragt bei seinen Mitmenschen anfangen. Oder ein Vergewaltiger würde vor Gericht erklären, er fände es toll, im Stadtpark von einer fremden Person zum Spontansex eingeladen zu werden


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06.2007
Gut