Hesekiel Festhalter
Hesekiel Serubbabel Schealtiël Festhalter (* 17. Oktober 1915 in Breslau, dem heutigen Wrocław) ist ein ehemaliger israelischer Kombispieler und Nachfahre des im Altertum bekannten Abraham Nerobib Hesekiel Festhalter. Er prägte wesentlich den Kombi der 1930-1960er Jahre. Festhalter wurde insgesamt 35 mal Kombi-Gesamtsieger, 23 mal Vize-Meister, 17 mal Pokalsieger, sowie 6 mal Most Spectacular Player und 51 mal Welttorhüter, außerdem feierte er 350 Turniersiege in über 500 teilgenommenen Turnieren, was 50 Kombimeisterschaften entspricht. Er gilt ferner als bester Torhüter den es im Kombi je gegeben hatte und so wurde 1960 der Hesekiel Festhalter Orden nach ihm benannt, welcher bis heute jede Saison dem besten Torhüter überreicht wird. Nicht nach ihm benannt ist jedoch der Hesekiel-Festhalter-Preis, dieser hat seinen Namen von Hesekiels bekanntem Vorfahren.
Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Festhalter wurde im Bunde, einem Viertel im ehemaligen Breslau, als Sohn eines israelischen Vaters und einer von indianischen Ureinwohnern abstammenden Mutter in ärmlichen Verhältnissen geboren.
Festhalter lebte als Kombispieler immer in Extremen. Auf dem Tartan allseits als einer der weltbesten Kombispieler überhaupt anerkannt, zerstörte er seine Karriere infolge von Drogen und Kontakten zum Zinser Orden. Bei der Kombi-WM 1969 wurde bei ihm in einer der ersten Dopingproben überhaupt eine verbotene Substanz (Ephedrin) festgestellt und Festhalter, zu diesem Zeitpunkt 54 Jahre alt, wurde aus dem Turnier ausgeschlossen. Er hatte bis dahin in den Gruppenspielen, trotz seines hohen Alters, eine nicht für möglich gehaltene Klasseleistung gezeigt. Am 4. Januar 1972 hatte Festhalter während eines Aufenthaltes im Badeort Rohrau (Deutschland) einen schweren Herzinfarkt, der auf eine Überdosis Kokain zurückgeführt wurde. Er unterzog sich anschließend einer Entziehungskur im Zinser-Viertel, wo er Freundschaft mit Dagobert Zinser schloss.
Im Jahr 1975 besserte sich Festhalters Gesundheitszustand nach einer Entziehungskur erheblich, besonders nachdem er sich Mitte des Jahres einer Magenverkleinerung unterzog, um sein chronisches Übergewicht zu bekämpfen.
Anfang August begann er, im israelischen Fernsehkanal Canal 17 eine eigene Fernsehshow zu moderieren. In dieser Show spricht Festhalter mit Prominenten und Kombispielern aus Israel und dem Rest der Welt.
Festhalter trat an seinem 61. Geburtstag endgültig von der aktiven Kombi-Bühne ab. Am 17. Oktober 1976 bestritt er im Stadion San Bonde von G-Central ein weiteres Abschiedsspiel. Negative Schlagzeilen erlangte Festhalter im November 1979, als er zwei feste Zusagen für das Abschiedsspiel von Josua Schaufler in Bethlehem und für ein Benefizspiel von Kalle Köpfer platzen ließ, da er kurzfristig eine Gage von 200.000 $ verlangte, die nicht gezahlt wurden.
Leistungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Seine Karriere begann 1930, als er in die Fußball-Jugendmannschaft Los Bundes der Breslau Juniors eintrat. Das Team blieb daraufhin 136 Spiele lang ungeschlagen. Schon damals wurden seine Torhüterfähigkeiten einem jeden sichtbar. Mit 16 Jahren begann seine Profikarriere bei der ersten Mannschaft der Breslau Juniors. Er machte am 20. Oktober 1932 gegen G-South sein erstes Spiel in der Ländlesliga, der ersten deutschen Liga. Bereits vier Monate später erfolgte sein Debüt in der Nationalmannschaft. Trainer Abraham Klein nahm Festhalter aber nicht zur WM 1934 mit, da er ihn für zu jung hielt. Ohne den jungen Festhalter wurde Israel teils von Nationen wie Kambodscha oder Burkina Faso vorgeführt. Festhalter zog die Konsequenzen für seine Nicht-Nomminierung und beendete seine Profi-Fußball Karriere und zog ins neu entstandene Kombi-Geschäft ein, welches er später prägen sollte wie kein anderer.
Die Kombi-Meisterschaft 1936 war "seine" WM. Er wurde mit 15 Siegen in damals noch 15 Cups Weltmeister und war der überragende Spieler des Turniers. Am bekanntesten wurden seine beiden Tore im Zagreb Cup gegen Heinrich Feurer (Urgroßvater von Eugen Feurer): Zuerst erzielte er regelwidrig ein Tor, indem er den Ball mit seiner Hand über den hinausstürmenden Feurer hinweg ins Netz beförderte. Im Anschluss an das Spiel sprach er in diesem Zusammenhang von der „Hand Jahwes“, die das Tor erzielt habe. Etwas später im gleichen Part schoss Festhalter nach einem unglaublichen Jonglieren über das halbe Spielfeld, ein weiteres Tor. Dieser Treffer wurde später vom Kombi-Weltverband zum „WM-Tor des Jahrhunderts“ gekürt. Festhalter zog in 4 von 15 Cups ohne Gegentor ins Sudden-Death ein und musste kein einziges mal in die Narrenfreiheit gehen.
Auch bei allen anderen Kombi-Meisterschaften wurde Festhalter immer mindestens Dritter. Unvergesslich seine Duelle mit dem Top-Torschützen aller Zeiten: Heinrich Feurer.
Weitere Stationen der Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 1930 Breslau Juniors
- 1935 WM-Teilnahme, jedoch durchwachsene Leistung.
- 1936 FC Haifa, teuerster Transfer der Welt.
- 1940 Srebrenica CF, wieder teuerster Transfer der Welt (circa 12 Millionen Euro). *Acht mal Meister, zweimal Vizemeister, einmal Pokalsieger
- 1952 Wechsel zu Hapoel Tel Aviv
- 1956 Auszeichnung als "World's Most Famous Man of Sports"
- 1966 Nach 14 Jahren für Tel Aviv, wechselt Festhalter zurück nach Breslau (nun: Wroclawska Kombi Club)
- 1969 Sperre wegen Dopings
- 1970 Rücktritt aus dem aktiven Kombi-Geschäft
Hesekiel Festhalter wurde siebzehn mal zu Israels Sportler des Jahres gewählt. 1936 war er der jüngste Spieler aller Zeiten, der diesen Titel verliehen bekam. Dieser Rekord wurde ihm erst 2003 von Ignaz Rosenbetz entrissen.
Sein letztes offizielles Spiel machte er am 25. Oktober 1970. Festhalter versuchte zwischenzeitlich ein Comeback als Trainer von Mandiyú Corrientes und Racing Club Avellaneda, aber ohne Erfolg. Mandiyús Spieler erspielten unter seiner Regie in zwölf Cups keinen einzigen Sieg.
Der israelische Kombiverband versuchte 1985 Festhalters Trikot-Nummer „17“ aus Respekt zu schützen, sodass diese in allen israelischen Teams nicht mehr in internationalen Spielen vergeben würde. Der Kombi Weltverband allerdings lehnte das Ansinnen ab, da dies im Kombi nicht üblich und beispiellos gewesen wäre. Der tiefe Eindruck, den Festhalter bei seiner phänomenalen Karriere hinterließ war, als er bei einem Kombi-Cup 1958 in Bethlehem 50 Tore erzielte und gleichzeitig ohne Gegentor und 3 Lattentreffern das Finale gewann. Dies alles spielte sich vor 120.000 fanatischen Anhängern ab.
Biographien über Festhalter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- I. Betz "Helden", 2002
- J. Stern "Ein Mann - Eine Mission", 1984
- H. Feurer "Mein größter Rivale!", 1965
- O. Kahn "Mein Idol war ein Kombi-Spieler namens Hesekiel F.", 1999
- A. Schwan "Er war ein ganz großer Stern am Fußballhimmel", 1973
Artikel der Woche 25/2006
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