Eva Graul
Eva Graul (* 1904, † 2043) ist eine deutsche Rechtswissenschaftlerin und ehemalige Torhüterin der großdeutschen Frauenfußballnationalmannschaft (von 1934 bis 1945).
Lebenslauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die kleine Eva wurde an einem kalten Novembertag 1904 unter einem Fußabtreter in Breslau (heute Polen) gefunden; wer ihre Eltern waren, blieb bis heute unwichtig. Sie besuchte die örtliche Sonderschule und wechselte im Alter von 14 Jahren auf Betreiben des örtlichen Pfarrers auf das Wehrsportgymnasiums Blücher.
Nach dem Abschluss des Wehrsportgymnasiums im Jahre 1920 trat sie der Reichswehr bei, unter deren Ägide sie Rechtswissenschaft studierte. Ihr Schwerpunktfach war Wehrstrafvollzugsrecht. Nach dem Abschluss des ersten Staatsexamens promovierte sie 1925 bei Roland Freisler zum Thema "Erschießen oder Erhängen? - moderne Aspekte der standrechtlichen Strafe bei Feigheit vor dem Feind". Nach der Machtergreifung von Adolf Hitler wurde sie 1934 Torhüterin der deutschen Frauennationalmannschaft. Bei der Frauenfußballweltmeisterschaft 1939 wurde sie durch ihre unglaublichen Reflexe im Finale gegen Polen zur Legende. Nur die Fehlentscheidungen des schweizerischen Schiedsrichters Gottfried Dienst verhinderten das Erringen des Weltherrschaftstitels.
Ihre Habilitationsarbeit (bei Georg Dahm in Kiel) aus dem Jahre 1940 trägt den Titel "Der elfstufige Deliktsaufbau und das Täterstrafrecht - ein Plädoyer gegen Verweichlichungen in der Dogmatik des Wehrstrafgesetzbuches". 1942 wurde sie auf den Joseph-Goebbels-Lehrstuhl für Wehrstrafrecht, Alkoholdelikte und Klumpfußamputationen an der Deutschen Universität Kiew berufen, von der sie jedoch bereits ein Jahr später an die Deutsche Universität Rom wechselte. Dort leitete sie bis 1945 das Institut für angewandtes Alkoholstrafrecht. Wegen ihrer mutigen Tests am eigenen Körper wurde sie in Fachkreisen bald als "Blaue Eva" bekannt. Nach dem Zusammenbruch wurde Eva Graul 1948 an die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg berufen, wo sie bis heute als Autorität für Vermögensdelikte gilt. Sie wurde im Jahre 1988 emeritiert, beschreit aber bis heute Studenten in Seminaren im Bereich des Allgemeinen Wehrstrafrecht sowie der Alkoholdelikte.
Eva Graul blieb kinderlos. Sie lebt heute in Marburg und Heidelberg und führt eine Wochenendbeziehung mit dem heutigen Rektor der Ruperto Carola Peter Hommelhoff.