Heidelberg
Wer an Heidelberg denkt, denkt an all die zombiehaften Ex-Heidelberger, die es anderswohin verschlagen hat. Verschlagen ist das richtige Wort, ein verschlagener Menschenschlag, diese Ex-Heidelberger, die allesamt ihr Herz da verloren haben wo sie herkommen, und sich nun entsprechend herzlos daneben benehmen, wo immer sie auftauchen. Wär'n sie bloß in Heidelberg gelieben oder lieber gleich dahin gegangen wo der Pfeffer wächst, diese Ex-Heidelberger.
Also lieber nicht AN Heidelberg denken, sondern IN Heidelberg denken. Da bietet sich die Ruprecht Knecht Universität an. Dort gibt es Kurse im Fechten und Saufen, oder alternativ ne Metzgerlehre in der chirurgischen Uniklinik. Hier werden all die in Heidelberg verlorenen Herzen verpflanzt, die zuvor durch die Straßenreinigung sorgfältig vom sonstigen Kehricht getrennt worden sind. Attraktiver ist das Studium in der Nachbarstadt Mannheim, wo man Wirtschaft studieren kann, genau das richtige, um danach in Heidelberg ein Business zu starten, um Touristen auszunehmen wie Weihnachtsgänse. Denn die kommen reichlich nach Heidelberg, weil es angeblich so schön da ist. Aber allein das Schloss macht an vielen Ecken einen ramponierten Eindruck. Und die auf der Schlossterasse servierten Original Kurpfälzer Sushi sind garantiert eine Fälschung.
Die Heidelberger stammen vom homo heidelbergensis ab und haben ein entsprechend großes Herz. Wie man ein so großes Herz überhaupt verlieren kann bleibt dem Ortsfremden schleierhaft. Es mag daran liegen, dass der Neckar nicht mehr ganz natürlich durch die Stadt neandert. Die dadurch entstehende Entfremdung von der eigenen Heimat kommt erst beim dauerhaften Verlassen Heidelbergs zum Tragen durch Herzverlust.
Das ist aber nichts gegen den Geldverlust, den der geschröpfte Ex-Heidelberg-Tourist erleidet. Nachhause kommt er mit einer fondsgebundenen Lebensversicherungspolice, einem Gemälde, einem Haufen Batikklamotten nebst Buddha, Räucherstäbchen, Meditationsbüchern, Wellness-CDs und zu allem Überfluss selbst mitten im Sommer einem komplett und nicht zu knapp geschmückten Weihnachtsbaum.
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