Public Viewing

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Das Public-Viewing (Lautsprache: papplick wiuing) oder auch „Rudelgucken“ ist eine Großveranstaltung auf öffentlichen Plätzen, die besonders bei Fußballereignissen wie EM oder WM beliebt ist. Menschen verschiedenster Nationalität treffen sich an einem Ort, um zusammen Fußballspiele vor einer großen Leinwand anzusehen. Das Public Viewing entwickelte sich erst in diesem Jahrzehnt und bietet neben übermäßigem Alkoholkonsum oft kollektive Glücksgefühle, ist jedoch absolut nichts für Menschen mit Herzbeschwerden oder Platzangst.

vor dem Public Viewing[edit | edit source]

Eine Hürde vor dem Public Viewing-Besuch sind kräftige muskulöse Riesen vom Sicherheitsdienst. Viele von ihnen sind tätowiert und strahlen durch ihre Anwesenheit bereits jede Menge Sicherheit aus. Getreu dem Motto: „Ey, du kommscht hier net rein !“ sortieren sie am Eingang die Spreu vom Weizen. Gewaltbereite Fans, schon vor dem Spiel Besoffene oder Leute mit Getränkeflaschen werden gar nicht erst reingelassen. Schließlich will der Veranstalter Geld mit seinen selbst angebotenen Getränken verdienen. Die Getränkepreise sind beim Public Viewing extrem happig. Bei 3 € für 0,3 Liter Bier inklusive 1 € Pfand macht der Veranstalter bei einem Deutschlandspiel ordentlich Kohle. Auch die ansässige Imbissbude verdient immer etwas mit, denn eine Miniatur-Bratwurst mit pampigen Pommes aus der Uralt-Fritteuse kostet hier gerne mal 2,50 €.

während des Public Viewing[edit | edit source]

Während der Fußballpartien ist die Stimmung meistens ausgelassen und feucht-fröhlich. Sogar die Polizei als Freund und Helfer schaut und fiebert gerne mit. Wenn Deutschland aber mal nicht spielt (was in 90 % der Fälle passiert), ist das Public Viewing-Gelände oft gähnend leer. Höchstens 20-30 Menschen verirren sich dann aufs Gelände, wovon viele sogenannte „Menschen mit Migrationshintergrund“ sind, die ihre Mannschaften anfeuern. Es bleibt meist angenehm ruhig und man hat sehr viel Platz, während bei Deutschland-Spielen einer dem anderen auf die Füße tritt. So beliebt ist Rudelgucken dann auch nicht und wen interessiert schon das Spiel Neuseeland gegen Honduras ? 60 % der „Fans“ wissen noch nicht mal wo Honduras liegt, kennen dafür jedoch die gesamte deutsche Ersatzbank auswendig.

In der Halbzeitpause werden die Fans zu Sprechgesängen animiert, was am besten mit Fußballliedern geht. Am geeignetsten sind dabei Gassenhauer mit möglichst wenig Text, die man auch mit 2,4 Promille im Blut noch mitgrölen kann. Prima laufen Ballermannhits wie z.B. “Supa Deutschland schießt ein Tor – schießt ein Tor – schießt ein Tooooor !“, „Ohne Holland fahrn wir zur WM“ oder einfach nur „Ö – ö –ö –ööööö – ööööö – ööööö !“. Gleichzeitig werden „Vuvuzelas“ oder sonstige Tröten mit 136 Dezibel geblasen, was besonders angenehm ist, wenn man gerade danebensteht und dadurch einen Hörsturz bekommt. Egal, dann kann man sich immerhin vom Arzt krankschreiben lassen und muss nicht arbeiten gehen.

Kurz vor und nach der Halbzeitpause beginnt das große Drängeln. Jeder versucht in der 15-minütigen Pause einen besseren Stehplatz zu bekommen oder sich irgendwie nach vorne zu mogeln, um eine bessere Sicht zu haben. Die Hälfte der Fans „überrollt“ derweil die völlig überlasteten Toiletten, da hunderte wenn nicht tausende Blasen gleichzeitig drücken. Es heißt statt Rudelgucken Schlange stehen vor dem lang ersehnten „Rudelpinkeln“ und schließlich „Rudel-Toilettenspülung-Drücken“. Auch beim Kampf um den besten Pipiplatz wird gedrückt und geschoben, was das Zeug hält. Die arme Toilettenfrau muss nach dem Spiel Schwerstarbeit leisten, weil männliche Fans es aufgrund des hohen Alkoholspiegels nicht geschafft haben, in die eigentlich dafür vorgesehenen Behälter zu urinieren.

nach dem Public Viewing[edit | edit source]

Die Freude ist natürlich am größten, wenn Deutschland ein Tor schießt oder gewinnt. Bei einem deutschen Treffer erbebt das Gelände, wildfremde Menschen liegen sich in den Armen, schreien, schwenken Fahnen, jubeln und bestellen sich gleich noch ein Bier für 4 €. Ist das Spiel vorbei, ziehen alle mit Autocorsos durch die Stadt und hupen wie verrückt, außer Deutschland verliert unerwartet und natürlich völlig unverdient. Dann bleibt es kollektiv still und traurige Menschen gehen mit Tränen in den Augen nach Hause. In beiden Fällen verlassen die Zuschauer das Public Viewing-Gelände fluchtartig; zurück bleiben nur leere Getränkebecher und viel Abfall. Der ganze Unrat muss am nächsten Morgen von der städtischen Müllabfuhr beseitigt werden, was aber gesellschaftlich gerecht abläuft, denn jeder Bürger bezahlt die Säuberung ja durch seine Steuern.


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