Hoyzer
Hoyzer ist allgemeinsprachlich ein Synonym für eine ehrlose, betrügerische Person, die in herausgehobener Position das Vertrauen der Mitmenschen selbst für kleinste Vorteile ausnutzt.
Dieser zweifelhafte Ruf wurde in generationenlanger Kleinarbeit erworben.
Die erste bekannte Erwähnung in der Weltliteratur ist die in Hoyzers Ilias. Dort wird beschrieben wie den Trojanern ein hohles Holzpferd als Geschenk angedreht wird. Nichtsahnend bringen sie den geschenkten Holzgaul in ihre Mauern, ohne ihm vorher ins Maul geschaut zu haben und werden dann aufs bitterste überrumpelt.
Als legendärer Stammvater derer von Hoyzer gilt jedoch der im Nibelungenlied erwähnte Hoyzer von Tronje, der dem arglosen Siegfried in einem unbeobachteten Moment einen Speer in den Rücken rammt.
Heinrich von Kleist griff die Hoyzer-Thematik wieder auf und verarbeitete sie in seinem Klassiker Prinz Friedrich von Hoyzer. Dort begeht der Prinz von Hoyzer einen Vertrauensbruch gegenüber seinem Fürsten, kann jedoch eine Schlacht gewinnen. Heinrich von Kleist gelingt es in einmaliger Weise, das Spannungsfeld zwischen Vertrauensbruch und Pragmatismus in aller Breite auszuwalzen.
Zum zweifelhaften Ruhm derer von Hoyzer hat auch die von Hein Hoyzer in Hamburg gegründete Hoyzer Reederei beigetragen. Die Schiffe dieser Reederei waren allesamt in einem verrotteten Zustand und galten allgemein als Seelenverkäufer. Volkstümlich geworden ist dies durch das Hamburger Lied "Ick häv mol'n Hoyzer Veermaster seh'n, die Masten so schepp as de Spieler sin Bein.".
In der Gegenwart haben sich die Hoyzers neue Betätigungsfelder gesucht, so zum Beispiel den Fussball. Früher galten Schiedsrichter einmal als Unparteiische dank Robert Hoyzer wurde dieser Irrtum widerlegt.
Gerüchten zufolge, erwägt der Deutsche Fussballbund, Hoyzer zu rehabilitieren und für die kommende Fussballweltmeisterschaft als Schiedsrichter einzusetzen damit die deutsche Mannschaft wenigstens die Aussicht auf einen Platz im Mittelfeld hat.