Nordic Walking
Nordic Walking (dt. Nordisches Gehen, vulg. Idioten-Mikado) ist eine Trendsportart, die in den letzten Jahren immer mehr Anhänger gefunden hat. Sie soll wie jede Sportart auch der Schlüssel zu einem gesunden Körper und geistigem Wohlbefinden sein - ohne sich jedoch anstrengen zu müssen (MENS SANA IN CAMPARI SODA!)
Vorsicht! Wenn Sie von einem Nordic Walker im Park überholt werden, können Sie Ihre Selbstachtung verlieren.
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Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nordic Walking wurde, so die Legende, von skandinavischen Skilangläufern erfunden, die in den zahlreichen schneelosen Sommermonaten Skandinaviens eine Betätigung benötigten, um ihre im Winter mühsam antrainierten Fähigkeiten nicht gänzlich zu verlieren. Findig, wie sie waren, ließen sie einfach ihre Skier weg, zogen sich statt Neopren-Sportanzügen leuchtende, ballonseidene Jogginanzüge an und stapften mit ihren zwei Skistöcken im Schneckentempo durch Wälder und Parks. Als im darauffolgenden Winter die Sportler jedoch merkten, dass sie trotz oder gerade wegen ihrer Betätigung nicht wettkampffähig waren, stellten sie das Nordic Walking umgehend wieder ein. Zu spät, wie sich zeigte: Längst hatten sich derart viele Nachahmer gefunden, dass die Skistockindustrie ein explosionsartiges Wachstum vermelden konnte.
Der Nordic Walker[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Nordic Walker, im Volksmund als Stockente oder aber auch schlicht als Vollidiot bezeichnet, ist häufig ein missverstandenes Individuum.
Er zeichnet sich prinzipiell durch eine völlige Unsportlichkeit aus und ist auch eigentlich zu faul, etwas daran zu ändern. Er ist jedoch finanziell relativ gut gestellt und uneigenständig genug, um Trends frühzeitig zu erkennen und nachzuahmen. Bedingt durch die chronische Unsportlichkeit sind potenzielle Nordic Walker an ihrem nicht geringen Körperumfang zu erkennen, mit dem sie selbst jedoch unzufrieden sind. Einige haben sogar einen solch voluminösen Körperumfang, dass sie mit den gottgegebenen zwei Beinen nicht mehr auskommen und zusätzliche benötigen, um beim Laufen nicht von der Schwerkraft überrascht zu werden.
Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Für diese Menschen hat die Trendsportindustrie nun die ideale Lösung parat: Sport, der das Gewissen beruhigt, aber trotzdem nicht zum Abnehmen führt und somit die Kunden dauerhaft bei der Stange hält. Als Mindestausstattung gelten zwei aus Plastik oder irgendeinem anderen leicht kaputtbarem Material gefertigte Stöcke, die dem Halten des Gleichgewichts dienen sollen. Kritiker behaupten, dass die Nordicwalkingstöcke völlig übertrieben hochwertig sind (Carbon, Titan, etc.), wohingegen die Fitnessindustrie behauptet, sich vor der Einführung hochwertiger Materialien mit einem unbezahlbaren Verschleiß desselben konfrontiert gesehen zu haben (kein Wunder, bei Idealmaßen der Originalbeine von 90/60/90 pro Bein). Sozial höher gestellte Walker zeigen ihre Überlegenheit auch gerne durch bunte Sportklamotten, Verpflegungsgürtel, Pulsmesser und ähnliche Ausrüstungsgegenstände, die keinen praktischen Nutzen beim Walken besitzen, aber dafür wenigstens auffällig (lies: scheiße) aussehen.
Fakultative Ausrüstungsgegenstände
- Verpflegungsgürtel: Aufgrund der unmenschlichen körperlichen Anstrengungen ist die Unterzuckerung der größte Feind des Walkers. Um während des Laufens nicht einen kläglichen Tod zu sterben, kann man im Verpflegungsgürtel, der von Aussehen und Coolheits-Grad einer Gürteltasche nicht unähnlich ist, diverse Schokoriegel deponieren.
- Pulsmesser: Ein Pulsmesser soll sicher stellen, dass man sich bloß nicht überanstrengt oder Gefahr läuft, in einen kalorienverbrennenden Pulsbereich zu gelangen.
- Stirnlampe: Bei einbrechender Nacht ist das Tragen von Stirnlampen Pflicht. Dass Walker auch schon in Bergwerksstollen gesichtet wurden, ist ein unbestätigtes Gerücht.
Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nordic Walker sind in den Wäldern und bewaldeten Gebieten Mitteleuropas anzutreffen. Sie sind häufig in Gruppen anzutreffen, einzeln machen sie sich nur selten zum Affen.
Ernährung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Auch außerhalb der sportaktiven Zeiten muss ein Nordic Walker ausreichend Kalorien zu sich zu nehmen, um seinen Tagesbedarf an Energie deutlich zu übersteigen. Zum Frühstück nimmt man daher gerne zwei kalorienarme Donuts mit kalorienarmer Schokoladenfüllung und kalorienarmen Zuckerüberzug zu sich, danach trinkt er einen kalorienarmen Erdbeerbananenmilchshake.
Zum Mittag isst man ein kalorienarmes Sparmenü (XL, mit extra Käse), bestehend aus kalorienarmen Big Mäc™ mit kalorienarmen Pommes Frites (+kalorienarmer Sour Cream) und dazu eine kalorienarme Cola mit Zucker.
Zum Abendessen nimmt der Sportler ein kalorienarmes Stück Fleisch mit kalorienarmer Buttersauce zu sich und trinkt dazu passend zwei bis sechs kalorienarme Biere. Als Mitternachtssnack gönnt man sich eine Hand voll kalorienreduzierte Chips.
Während des Sports kommt der bereits erwähnte Verpflegungsgürtel zum Einsatz.
Physiognomie (Durchschnittswerte)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Stöcke: 2 (auch bei den männlichen Vertretern dieser Sportart wurde bis jetzt noch nicht der naturgegebenene dritte Stock gesichtet. Man munkelt, dass er nicht vorhanden ist)
- Geschlecht: weiblich bis männlich
- Größe: 1,61 m
- Gesäßumfang: 2,09 m
- Kleidung: leuchtende Jogginganzüge in XXL
- Gesichtsausdruck: angestrengt, kurz vor dem Sterben, dem des Stuhlgangs nicht unähnlich
Die 5 goldenen Grundsätze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jeder Walker befolgt die sog. 5 goldenen Grundsätze, die er beim Einstieg in die „Sportart“ pater-noster-artig auswendig lernt und jeden Abend vor dem Schlafen gehen aufsagt:
- Wegelagerung
- Adipositas
- Lebensvernichtung
- Kracherzeugung
- Egomanie (I wie Ignoranz bei Walking)
- Nervtötung
Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Walker vs. Jogger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Da Jogging, wie jede andere körperliche Betätigung auch, die Gelenke beansprucht und tatsächlich Kalorien verbrennt, wird es von den Walkern grundsätzlich abgelehnt. Die ablehnende Haltung wird dadurch verstärkt, dass Walker und Jogger sich einen Lebensraum teilen. Nicht selten kommt es vor, dass eine Gruppe von fünf übergewichtigen Hausfrauen den Waldweg in seiner kompletten Breite beansprucht (auch dann, wenn sie hintereinander gehen) und jedweden Überholversuch eines Joggers durch geschickte Manöver verhindert. Wissenschaftliche Thesen legen nahe, dass Walker einen grundsätzlichen Neid gegenüber den durchtrainierten und fitten Joggern hegen. Daher zögern Walker auch nicht, ihre Stöcke gegen unliebsame Zeitgenossen einzusetzen und ihnen schwere Verletzungen zuzufügen (Augen ausstechen, Waden anpieksen). Spontanes Auslachen hat sich in diesem Konflikt zwar als berechtigt, aber wenig förderlich erwiesen.
Umweltprobleme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Nordic Walker zerstören massiv die Umwelt, da sie mit ihren zwei Stöcken unbewusst Kleintiere aufpicken (z.B. Frösche, Fische, Schlangen). Des Weiteren trampeln die meist in großen Herden auftretenden Nordic Walker breite Schneisen in Waldböden und Wiesen, womit sie auch manch seltene Kräuter und Blumen zerstören und eine reibungslose Krötenwanderung verhindern. Auch mit ihrer Spur aus unverrottbaren Schokoriegel-Verpackungen verschmutzen sie die Umwelt und stören nachhaltig das ökologische Gleichgewicht.