Nonnenhockey

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„Nach dem Spiel ist immer vor der Beichte“

~ Kardinal Lehmann, begeisterter Spieler, über Nonnenhockey


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Typische Nonnenhockey-Nonne mit Schläger

Nonnen-Hockey ist ein körperbetonter Sport, bei dem zwei Mönchschaften mit jeweils elf Spielern, den sogenannten „Brüdern“ gegeneinander antreten. Ziel ist es, die auf dem Feld befindliche Nonne nur mittels großer Schläger möglichst oft in das eigene Tor zu treiben. Der Abt ist der einzige Spieler beider Mannschaften, der die Nonne auch mit Händen anfassen darf.

Nonnenhockey zählt heute zu den unbeliebtesten und politisch am wenigsten korrekten Sportarten weltweit, ausgenommen eventuell das „Wettlynchen“ in Alabama und das im Osten Deutschlands verbreitete „Schlag den Asylanten“. Die Anzahl der in Deutschland noch aktiven Sportler wird auf höchsten ein paar tausend geschätzt. Vor allen die wegen der recht simpel strukturierten Sportler sehr einfach gehaltenen Regeln und die sehr häufigen Verletzungen (weniger bei den Spielern, mehr bei den Nonnen) machen das Spiel für Zuschauer (und weniger für Zuschauerinnen) attraktiv.

Einleitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nonnenhockey wird mit zwei Mannschaften mit elf Spielern auf einem rechteckigen Klosterhof gespielt. Ziel des Spiels ist es, mit den großen hölzernen Schlägern, in der Fachsprache „Herrgottsknüppel“ genannt, die auf dem Hof befindliche Nonne in das eigene Tor zu treiben, ohne dabei Arme, Hände oder andere Körperteile zu Hilfe zu nehmen.

Vor jedem Tor steht der Abt, der sich durch eine bunte Schärpe und lederne Handschuhe vom Rest der Spieler unterscheidet. Nur er darf die Nonne auch mit Händen anfassen. Ein Tor wird dann gezählt, wenn die Nonne vollständig über die Schwelle geprügelt wurde. Sieger ist die Mannschaft, die die meisten Tore erzielen konnte.

Regeln[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nonnenhockey-Feld. Die Linien haben keinen Sinn und dienen nur dem Schmuck.

Gespielt wird auf einem Klosterhof, dessen Form im Grunde total egal ist. Wichtig ist nur, dass der Hof an allen Seiten von hohen Mauern umgeben ist, damit die Nonne nicht ausbüchst. Gegenüberliegend befinden sich an den Spielfeldrändern zwei „Schlafsaaltore“, durch die die Nonne getrieben werden muss.

Jeder Spieler ist mit einem am Ende gebogenen und mindestens zehn Kilo schweren Schläger ausgestattet. Die Nonne hat einen ähnlich geformten, aber höchstens zwei Kilo schweren Schläger aus Pappmache der hauptsächlich zur Dekoration dient.

Das Spiel dauert 90 Minuten, aufgeteilt in zwei Hälften zu je 45 Minuten. Ist die Nonne schon vor Spielablauf bewegungsunfähig, wird sie durch eine Zweitnonne ersetzt.

Es ist verboten, andere Spieler zu schlagen, zu treten oder anderweitig anzugreifen. Wenn ein Spieler einen Gegener foult, muss er für zwei „Ave Maria“ aussetzen und seine Mannschaft muss so lange in Unterzahl weiter spielen.

Komplizierteste Regel ist die Abseits-Regel. Wird die Nonne zwischen der Mittellinie und der Torlinie dann zu Fall gebracht, wenn zwischen ihr und dem letzen verteidigenden Spieler weniger als drei Meter liegen, sich jedoch keine weiteren verteidigenden Spieler zwischen ihr und dem Tor befinden als der vorgenannte letzte Spieler, und versucht dann ein Mitglied der angreifenden Mannschaft die Nonne aufzuheben, gilt dies als Abseits. Ausnahme ist das passive Aktiv-Abseits, bei dem sich die Nonne selbst fallen lässt oder versucht, aus dem Spielfeld zu flüchten.

Geschichte des Nonnenhockeys[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Typischer Nonnenhockey-Spieler mit Schutzbrille und Schläger

Es gibt unterschiedliche Überlieferungen über die Anfänge des Nonnenhockeys. Schon die Neandertaler sollen mittels Keulen Frauen in ihre Höhlen gescheucht haben. Ob hier aber Spielregeln vorlagen und ob sich die Frau wehren durfte ist nicht zu belegen.

Sicher ist jedoch, dass die ersten aufgezeichneten Nonnenhockeyspiele in der Anfangszeit des Klosterlebens in Europa stattfanden. Bei den jährlichen Freundschaftsbesuchen von Nonnenklöstern bei ihren männlichen Kollegen baten die Mönche die Schwestern immer wieder freundlich, doch auch die Schlafsäle zu besichtigen. Da dies Ansinnen aber regelmäßig abgelehnt wurde, entwickelten sich mit der Zeit nachdrücklichere Methoden, die Ordensfrauen auf den rechten Weg zu weisen.

Abt Johannes der Unangenehme (* 1232 in Gelsenkirchen, + 1322 ebenda) beschrieb in seiner Schrift „So übel ist es hier gar nicht“ erstmals ein Nonnenhockeyspiel mit Schlägern.

1846 verfassten Studenten des theologischen Seminars in St. Pölten die ersten Nonnenhockeyregeln, die von Sporthistorikern aber eher als „perverse Machtphantasien gestörter Pennäler“ gewertet werden. Mit den sehr detailverliebten, aber anatomisch eher übertriebenen Zeichnungen der Mitspieler und des „Sportgeräts“ erfreut sich die Schrift im klösterlichen Leben aber heute noch reger Beliebtheit.

Gesellschaftliche Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Den meisten Leuten geht Nonnenhockey völlig zu recht am Arsch vorbei. Ebenso begründet ist, dass die Spiele fast nie im Fernsehen gezeigt werden und auch sonst sich kein Schwein darum kümmert. Nonnenhockey rangiert neben Rubbel die Katz', dem Zwergenschubsen und dem Elefantenweitwurf auf Platz drei der Liste der uninteressantesten Spiele. Dennoch wurde das Nonnenhockey 1896 in die Liste der offiziellen olympischen Sportarten aufgenommen.

Nonnenhockey-Anekdoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Berühmter als die Spieler wurden im Nonnenhockey fast immer die verwendeten Nonnen. Hanna vom Weissen Weiler, eine beliebte Hockey-Nonne der sechziger Jahre, wurde bekannt mit ihren markigen Sprüchen. Nach dem Ausscheidungsspiel der „Bayern Mönche“ gegen den „FC Mönch in Gladbach“ am 11.11.1965 kommentierte sie ihre 13 Knochenbrüche, die zehn ausgeschlagenen Zähne und das schwere Schädel-Hirn-Trauma mit der Bemerkung „Nonnenhockey ist nun mal kein Fußball“. Der Spruch wurde in zahlreichen Varianten tradiert und gehört zum stehenden Sprachgebrauch in der Szene.

Varianten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bayern-Mönche sind das erfolgreichste Team bei den Ausscheidungsspielen

Ausscheidungsspiel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei einem Ausscheidungsspiel dürfen auch Ausscheidungen der Spieler verwendet werden, um die Nonne oder die Gegenmannschaft zu bewerfen. Nicht beworfen werden dürfen aber der Schiedsrichter oder Zuschauer. Zur Verwendung kommen dürfen nur vor Ort ausgeschiedene Ausscheidungen. Vorräte mitzubringen gilt als Foul und als faul.

Beach-Nonnenhockey[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beim Beach-Nonnenhockey wird der Boden mit Sand bestreut und den Spielern während des laufenden Spiels stark alkoholische Mischgetränke serviert, die kleine Papierschirme als Dekoration haben.

Tisch-Nonnenhockey[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beim Tischnonnenhockey wird die Nonne auf einem Tisch festgebunden. Das Spiel verliert dadurch deutlich an Tempo. Tore werden wegen der verwendeten schweren Eichentische eigentlich nie erzielt. Die Verletzungsgefahr für die Nonne ist allerdings immens und die unglaubliche Brutalität entschädigt die Zuschauer für die Lahmarschigkeit des Spiels.

Zitate[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eine geht noch, eine geht noch rein – Josef R, Theologe aus Bayern


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