Berlin-Marathon
Liebe MarathonteilnehmerInnen, bitte denken Sie auch an unsere Sponsoren und besuchen sie diese gleich hier: Sport frei, Ihr Renndirektor Mark Milde. |
Der Berlin-Marathon ist Deutschlands größte Massenverkaufsveranstaltung im Freizeitsportsektor "Fortbewegung durch Kraft mit Freude". Einmal im Jahr, so gegen Ende September, treffen sich bis zu 40.000 Kunden, um die Superlative zwischen Aufwand und Nutzen (Effizienzathletik) sowie zwischen Sinn und Zweck (teleologische Kinetik) auszureizen. Höhepunkt für viele Mitstreiter ist es bis heute, einmal in ihrem Leben, wie Napoleon im Jahre 1806, durchs Brandenburger Tor zu marschieren.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In seinem Ursprung war der Berlin-Marathon zunächst ein klassischer Volks- oder Straßenlauf, der irgendwann zum sogenannten 'City-Marathon' mutierte. Die Wortkopplung 'Berlin' Bindestrich 'Marathon' ist irreführend und wirkt auf viele Hobbyläufer abschreckend. Dabei muss niemand von Berlin bis zum griechischen Kaff Marathon bei Athen die 2.300 km laufen, sondern nur einmal im Kreis der alten Reichshauptstadt (Berlinischer Kreisel) schlappe 42,195 km.
Die Idee zu dieser eigentlich sinnvollen Körperertüchtigung hatten die Griechen bereits 490 vor unserer Zeitrechnung. Irgendein Bote namens Pheidippides soll die Strecke von Athen nach Sparta (vgl. Herodot) oder von Marathon nach Athen (vgl. Plutarch/ Lukian v. S.) gelaufen bzw. gerannt sein. Neueren Forschungen nach ist zu vermuten, dass er wohl von Athen nach Sparta, dann nach Marathon und zum Schluss wieder nach Athen lief (vgl. Theodor Mommsen). Hintergrund für diesen zermürbenden Lauf, und da sind sich alle Historiker einig, waren die noch zermürbenderen Auseinandersetzungen zwischen den Persern und Griechen. Da das griechische Telegrafenwesen seiner Zeit noch nicht existierte, musste der arme Pheidippides nicht nur einmal im Kreis laufen.
Produkte und Preise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Starterpaket - 60-100,- €: ohne dem geht gar nichts. Es ist sozusagen die SIM-Karte des BM und sollte rechtzeitig im Frühjahr, besser noch gleich nach dem letzten Marathon, erworben werden - so lange der Vorrat reicht. Enthalten sind neben viel Info- und Werbeklimbim die PIN-Nummer, die jeder Läufer im Kopf und auf der Brust tragen sollte.
- Laufchip - 31,- €: Billiger gibt's den in der Großpackung bei Netto oder Real (Pringels etc.), funktionieren meist aber bei der Zeitmessung nicht. Ohne Championchip (so die korrekte Bezeichnung) zu laufen, grenzt schon fast an Betrug. "Ditt kann ja jeda erzähl'n, dass er oder sie mitgemacht hat beim Berlin-Marathon und das Ziel mit der und der Zeit erreicht hat, ha ha ha".
- Laufausrüstung - ca. 500,-€: Wettkampfschuh, Trainingsschuhe (mind. 2 Paar), Funktionskleidung (Hemdchen, Höschen, Mützchen, Söckchen, Schweißbänder), Zeitmesser, Pulsmesser, Herzschrittmacher, Sonnenbrille, Tragetäschchen, Trinkfläschen, Talismänchen und Handy (ganz wichtig um Mutti bescheid zu geben, wenn die nächste Live-Kamera des RBB kommt).
- Ernährung & Verpflegung - ca. 300,-: "Nature's Plus, Life Light, PowerBar, PowerBar Performance C2-MAX, Recovery Drink, Coenzym 1 (N.A.D.H.), Carotinoide, ProteinPlus usw." (vgl. vitalwiki.de)??? Jede bodenständige Hausfrau ist damit etwas überfordert, wenn die Kinder mit Ende 20 immer noch bei den Eltern wohnen, anfangen Marathon zu laufen und nun ihre Ernährung umstellen.
- Anreise & Unterkunft - ca. 400,-€: Der gemeine Berliner, soweit er seit der 3. Generation dort lebt, läuft für gewöhnlich keinen Marathon, sondern höchstens mal eine runde gemächlich im Volkspark, um sich über Jogger, Walker und Touristen zu ärgern. Ergo setzt sich die angereiste Teilnehmerschaft aus 80% Bielefeldern, und 19% Dänen, 1% Kenianern und einem Äthiopier zusammen.
Superlative[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Marathon ist nicht gleich Marathon und die Strecke von 42,195 km mag für Mathematiker in Frankfurt/ Main (55-80,- €), Dresden (45,- €) oder Kiel (19,- €) immer die selbe sein, in Berlin ist sie für den ambitionierten Freizeitläufer ein Marathonevent, dass nicht nur an einem Wochenende stattfindet sondern mindestens 42,195 Wochen vorher vorbereitet werden muss. Einige Superlative an denen sich der laufende Berlin-Marathon-Teilnehmer orientiert:
- Teilnehmerzahl: 40.000 Idioten dicht an dicht, ein normales Laufen im individuellen Tempo ist da unmöglich. Natürlich könnte man die Strecke mit Google Streetview ablaufen, aber dort gibt's halt kein Millionenpublikum.
- Produktvielfalt: Einen Marathon "Laufen" kann ja jeder, ihn zu: Walken, Powerwalken, Rollstuhlfahren, Handbiken oder Inlineskaten macht sicherlich etwas mehr her. Wenn man dann noch eine günstige Altersklasse (AK 20, 25 - 90, 95) erwischt und als weiblich gemeldet ist, kann sie mit 75 Jahren bei den Powerwalkerinnen schon mal unter den ersten drei Plätzen rutschen.
- Ruhm & Ehre: Wer es bis ins Ziel schafft der wird mit allerlei hochwertigem Schnickschnack belohnt:
- - Medaille aus 100% Altmetall
- - Urkunde mit Name, Zeit, Platzierung in sechsfacher Ausführung (SMS, Mail, html, PDF, A4-Altpapier und einem Eintrag in der Berliner-Morgenpost in Arial 8 )
- - einem ERDINGER alkoholfrei
- - einer Massage (wenn man warten kann und auch dran kommt)
- - einem Siegerfoto vor dem Brandenburger Tor (ca. 40€)