Paralympische Spiele
Die Paralympischen Spiele, auch Paralympics oder Behindilympia, sind die Olympischen Spiele für körperlich Behinderte. Zum ersten Mal fanden die Spiele 1948 statt, als sich genügend Kriegsversehrte zusammen fanden, um Sport zu machen.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
1948 initiierte der deutschstämmige Neurologe Sir Ludwig Guttmann die erste Olympiade der Behinderten, um sich an ihren Leid zu ergötzen und von Schaulustigen Geld zu nehmen. An den ersten Spielen nahmen ausschließlich Rollstuhlfahrer teil, was Sportarten wie Fußball, Hürdenlauf und Hochsprung sehr zäh gestaltete. Das Portfolio wurde nach und nach aufgestockt. So nahmen bereits 4 Jahre später auch Komplettamputierte und Sehbehinderte an den Spielen teil.
Seit den 1970ern sind alle Arten von Behinderungen zugelassen. Die Sportarten sind auf die jeweilige Behinderung zugeschnitten, um niemanden ein (weiteres) Handicap zu geben. So entstanden das Wettzwinkern der Querschnittsgelähmten, das Tontaubenschießen der Sehbehinderten und das Fußballspiel von Energie Cottbus.
1976 kamen auch Paralympische Winterspiele hinzu, die in Schweden ausgetragen wurden. Hier wurden Sportarten begründet wie das menschliches Eisstockschießen, das Skiweitplumsen, Curling für Dreibeinige, Biathlon für Verblödete und das Hangrollen der Eckigen am vereisten Berg. Der Demonstrationswettbewerb Eishockey der siamesischen Zwilllinge wurde aufgrund der unklaren Gemengelage nach der ersten Winterolympiade wieder abgeschafft.
Sportarten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Zwergenweitwurf ist das Pendant zum Weitsprung der Nichtbehinderten. Hier sind die Haltung und die Kleidung des kleinwüchsigen Athleten entscheidend. Vor 2004 übernahmen kanadische Holzfäller das Werfen. Seit den Paralympics in China übernimmt diese Aufgabe ein mechanisches Katapult. Die dominierende Nation in dieser Sportart ist Italien. Kritiker aber sehen hier eine Gefahr, da Italiener oft nur schwer von wirklichen Kleinwüchsigen zu unterscheiden sind.
Das Tontaubenschießen der Sehbehinderten gilt als Publikumsmagnet. Hier ist England die dominierende Macht. 2008 errangen sie die Goldmedaille mit 7 Blattschüssen und 2 Verletzten. Seit 2004 sind auch halbautomatische Waffen gestattet.
Das Tischtennis der Armlosen ist eine der rasantesten Disziplinen bei den Paralympics. Mit den speziell angefertigten Kniekellen liefern sich die Kontrahenten spannende Duelle wie das legändere Final-Match von 1984, was uns allen sicherlich noch in Erinnerung ist und keiner weiteren Erklärung bedarf.
Weitere Sportarten sind u.a.:
- 400m epileptischer Hürdenlauf
- 200m Brustschwimmen der Inkontinenten
- Marathon der Asthmatiker
- 20m Kettenrauchen der Lungenkrebspatienten
- Freistil Rappen der Stotterer
Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Unversehrte Zuschauer empfinden die paralympischen Spiele in der Regel als Belästigung, da sie sich einer gewissen Fremdscham nicht verwehren können, wenn ein wild rudernder Beinamputierter nicht vom Fleck kommt oder ein Sehbehinderter beim Hindernislauf gegen einen Holzblock brettert. Zwar gehört es in den meisten gesellschaftlichen Kreisen zum guten Ton, die Paralympics zu respektieren und sich nicht über die diversen, bemitleidenswerten Gebrechen der Aktiven zu amüsieren, doch hinter vorgehaltener Hand werden die üblichen dummen Witzchen über die tapferen Behindertensportler gemacht. Die meisten Fernsehsender übertragen die Paralympics zeitversetzt in der tiefsten Nacht, damit pontentielle Werbekunden nicht verschreckt und quotenbringende Zuschauer nicht zur paralympicsfreien Konkurrenz getrieben werden.