Der Fall des Weströmischen Reiches
Dem Autor sind die
grammatikalischen Verfehlungen in Latein gehaltener Textpassagen völlig egal |
Dieser Artikel oder Abschnitt ist Teil des epischen uncyclopedischen Monumentalwerks Römer und Germanen, mit dessen Fertigstellung in etwa im Oktober 2128 zu rechnen ist. Aus diesem Grund trägt dieser Beitrag auch den Alternativtitel Episode XV.. |
Introductio[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
„Was auf dieser Welt besteht, ist wert, dass es zu Grunde geht“
- ~ Mephistopheles über den Untergang von Weltreichen
Das Jahr 753 a.C.n. bildete den Anfang dessen, was Schüler noch Jahrhunderte zwangsweise beschäftigen wird. Denn in unserer humanistisch geprägten Gutmenschokratie spielt der Untergang von Reichen, an die sich lange niemand mehr erinnern kann, nach wie vor die größere Rolle, als das, was (Ur)Opa eventuell damals in Russland getan haben könnte. Was die Beschäftigung mit eben jenen untergegangenen Reichen noch verlockender macht, ist die Tatsache, dass jegliche Schönfärberei schlimmstenfalls als romantische Verklärung angelastet werden kann.
Es ist also an der Zeit, ein Thema von unschätzbarer Tragweite endlich so zu betrachten, dass alle Umstände, die zum Fall des Weströmischen Reiches geführt haben, in der ihnen gebührenden sachlich-objektiven Art und Weise beleuchtet werden.
Natum Urbis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
„7-5-3-Rom schlüpft aus dem Ei“
- ~ anonymer Lateinlehrer über Rom
Wenden wir uns zuerst mal den Anfängen zu. Anfänge sind schließlich wichtig, denn ohne sie gäbe es nunmal kein Ende.
Das Jahr 753 a.C.n. Der Sage nach - die lateinische Standardschrift gab es noch nicht - gründet Romulus die Stadt Rom. Romulus und sein Zwillingsbruder Remus, Söhne des Gottes Kahless Mars und der Menschenfrau Rhea. Nach der Geburt wurden die Babies in den Tiber geworfen. Das geschah zum einen daraus, dass Mars die Vestalin Rhea nach einer Partie Nonnenhockey (bzw. dessen vorgeschichtlichen Äquivalent, bei dem statt Nonnen Priesterinnen dran glauben mussten) kurzerhand vergewaltigte und der Onkel der beiden ein Thronräuber war, der seinen Bruder abgesetzt und eingekerkert hatte. Romulus und Remus wurden indes von einer Wölfin gerettet und gesäugt.
Gerade alt genug, ein Schwert zu halten, machten sich die Zwillingsbrüder auf nach Alba Longa (Rom musste ja erst noch gegründet werden) um Alivius (ihren Onkel) umzubringen. Gesagt, getan, Onkel ermordet, anderen Onkel befreit, Mutter kennengelernt. Numitor, der befreite Onkel und rechtmäßige König des Zwergstaates Alba Longa erlaubte Romulus und Remus eine Stadt zu gründen. Schöne Sache, nur da die Doppelspitze noch nicht erfunden war, konnte nur einer von beiden König sein. Um herauszufinden, welcher Zwilling dieses ehrenvolle Amt bekleiden durfte, musste ein Gottesgericht her. Da gerade nur der Gott Bacchus Zeit hatte, gipfelte dies in einem Drinking Contest, der heutigen Wehrdienstleistenden die Tränen in die Augen getrieben hätte. Beide Brüder saßen dabei auf je einem der sieben Hügel, die später das Stadtbild Roms prägen sollten. Als sie dann der Alkoholvergiftung gefährlich nahe gekommen waren, ließ Bacchus zwei Schnapsdrosseln fliegen. Remus war so betrunken, dass er sechs Vögel sah. Romulus sah deren gleich zwölf und wurde, da er augenscheinlich mehr getrunken hatte als Remus, zum König ausgerufen. Remus erkannte das Urteil nicht an und behauptete, sein Fusel wäre gepanscht gewesen. Und um Romulus zu ärgern, sprang er als geübter Leichtathlet über die Gartenmauer, die Romulus um sein neues Anwesen gezogen hatte. Romulus wurde darob wirklich sauer und spaltete seinem Bruder kurzerhand den Schädel. So beging er nicht nur den ersten Mord der römischen Geschichte sondern erfand auch gleich den Nachbarschaftsstreit (technisch gesehen hat ihn Remus erfunden, aber der konnte keinen Protest mehr einreichen).
Romulus erfand dann mit dem Raub der Sabine auch noch die Entführung, was einige intergalaktische Headhunter auf ihn aufmerksam werden ließ. Diese waren der Meinung, ein solches Talent wäre auf dem Kaff Erde völlig unterfordert, weshalb Romulus schließlich einwilligte, gleich ein interplanetares Reich zu gründen. Dieses ist noch heute als Romulanisches Sternenimperium bekannt. Den noch etwas primitiven Menschen war sein plötzliches Verschwinden damals noch unerklärlich, weshalb sie behaupteten, die Götter hätten ihren König zu sich geholt. Götter, bzw. Gott wurden als Erklärung für undurchschaubare Zusammenhänge und Vorgänge dann so beliebt, dass sie phasenweise für nahezu jede Erklärung herhalten mussten.
Tempus regerum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
„Heute ein König“
- ~ D.Iebels über Königreiche
König Romulus war also entwichen. Ein Nachfolger musste also her.
Numa Pompilius
Numa Pompilius konnte auf Drängen seines Schwiegervaters, der Nepotismus war also auch schon erfunden worden, als neuer König in einemm unbefristeten Vertrag verpflichtet werden. Pompilius, vorher ein unbedeutender Beamter einer sehr untergeordneten Behörde, missbrauchte seine Macht dann auch gleich, um jeden Aspekt des täglichen Lebens zu reglementieren. Daher ist er heute der Schutzheilige der EU. Als erstes ordnete er den römischen Kalender neu. Das hat vermutlich einigen Unmut heraufbeschworen, denn eigentlich war das von Romulus bevorzugte Dezimalsystem wesentlich simpler als Pompilius auf zwölf basierendes System (so viele Finger hat doch niemand). Außerdem machte er sich sehr unbeliebt durch die Einführung des Zölibates und des Schlagbaums. Um dem nach und nach immer offenerem Unwillen des Volkes entgegenzuwirken, erfand er auch den Faschingsumzug, bei dem die (männliche) Priesterschaft jedes Jahr am 1. Mai die Sau rauslassen durfte. Ein Brauch, der sich in gewisser Weise bis heute gehalten hat.
Tullius Hostilius
Der Enkel der Witwe des Romulus war ein König wie aus dem Lehrbuch. In bester alleinherrscherischer Manier führte er Krieg mit allen Nachbarstadtstaaten, wofür ihn das Volk außerordentlich liebte. Die Liebe des Volkes quittierte er mit lustigen öffentlichen Vorführungen, zum Beispiel der Hinrichtung von Verrätern mittels Zerreißen. Dazu musste man den Delinquenten nur zwischen zwei Pferdewagen spannen, die man in unterschiedliche Richtung abfahren ließ. Alba Longa wurde geschliffen, denn es hatte seine Rolle für die Weltgeschichte bereits gespielt. Brauchte also keiner mehr. In den letzten Jahren seiner Amtszeit wurde er leider etwas senil, was dazu führte, dass er sich seiner Stellung als Alleinherrscher nicht mehr ganz bewusst war, und sogar dem ziemlich unbedeutenden Senat ein neues Gebäude schenkte. Er starb schließlich, als ihn der Blitz traf.
Ancius Marcius
War der erste König, der einen Volksaufstand niederschlug. Er erfand die Holzbrücke und den Seehafen. Zumindest in Rom, im zivilisierten Teil der Welt (das entsprach damals Babylon, Ägypten und Griechenland) gab es so etwas schon längst.
Lucius Tarquinius Priscus
Ein Halbgrieche mit Integrationspotential. Damals war man in dieser Beziehung noch nicht so verbohrt wie heute, also wählte man den sehr kultivierten Ausländer zum König. So viel Toleranz findet man heute nur noch im Vatikan, wo ja auch mit schöner Regelmäßigkeit Ausländer auf den Thron gewählt werden. Ein freundlicher Zeitgenosse, der das Prinzip der Eingemeindung unter stahlverstärkter Argumentation einführte. Erfinder der Kanalisation und des Public Viewings.
Servius Tullius
Priscus hatte Tullius und seine Mutter nach Rom verschleppt, nachdem er ihren Vater/Ehemann in einem weiteren Scharmützel mit den Sabinern kaltgemacht hatte. Tullius war allerdings solch ein Schwiegermutterliebling, dass Priscus Eheweib unbedingt seine Schwiegermutter sein wollte und ihn zu diesem Zweck mit ihrer Ältesten verheiratete. Als er später König wurde - eine List des Schwiegermonsters - trug er in unnachahmlicher Weise zur Geschichte bei, indem er das Klassenwesen einführte. Allerdings nicht als Oberschicht, Mittelschicht und Unterschicht, wie wir es heute kennen, sondern in fünf Schichten: Adel-Pöbel-Proleten-Pack und Sklaven. Wohlgemerkt, die Männer. Frauen rangierten zumeist auf einer Stufe mit den Sklaven. Eine Idee, die von einigen Kulturkreisen ziemlich begeistert aufgenommen worden ist.
Martinius Lucius Tarquinius Suberbus
Vielleicht der rechtschaffenste aller römischen Monarchen der vorrepublikanischen Zeit. Er war vermutlich der erste - und für lange Zeit einzige Monarch Roms - der Standesgemäß durch einen Mord an die Macht kam. Seine Frau, die Tochter des Servius Tullius, ließ ihren Vater meucheln und überfuhr die Leiche öffentlich mit ihrem Wagen, um einen Unfall vorzutäuschen. Da das CSI noch nicht gegründet worden war, die Straßenverkehrsordnung noch sehr zu wünschen übrig ließ und der Tatbestand an sich noch nicht im Strafgesetzbuch stand, blieb keine andere Möglichkeit, als die Sache auf sich beruhen zu lassen und den Gatten der Übeltäterin König sein zu lassen. Suberbus war ein vorbildlicher Herrscher, der alle Qualitäten eines brutalen Autokraten an den Tag legte, insbesondere, was die Umschichtung von Vermögen und die Ausdünnung der politischen Opposition anging. Leider war die Deeskalation noch nicht erfunden, so dass ein wütender Pöbel diese Zierde der römischen Monarchie letztlich aus der Stadt jagte und die Republik einführte.
Res publica libera romana[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
„Der Adel hat gegenüber dem Bürgertum den Vorteil, dass er, egal ob er angreift oder verteidigt, aus einer erhöhten Position heraus agiert“
- ~ Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg zu Johanna von Wechtheim Schnargel-Dieffenbroich über das einfache Volk
Das Volk und seine Führung
Der wütende Mob, bestehend aus allen 5 Bevölkerungsschichten (inklusive Frauen), hatte also seinen rechtmäßigen Monarchen aus der Stadt gejagt. Eine neue Staatsform musste her. Da der Pöbel bekanntlich zu blöd ist, einen Staat zu lenken, mussten sich wieder die Eliten, die ja von Geburt an bessere Menschen sind, dafür aufopferungsvoll hergeben. Also schuf man eine Aristokratie mit gewissen demokratischen Grundzügen. Allerdings nur so demokratisch, dass der Schein, ein jeder könnte alles erreichen, gewahrt blieb, jedoch nur die adeligsten Adeligen in die höchsten Ämter und Würden gelangen konnte. Um Zankereien zwischen den Adelshäusern vorzubeugen, durfte ein Amt auch nur für ein Jahr bekleidet werden und zwischen zwei Ämtern wurde der ehemalige Amtsinhaber in Kur geschickt. Für jeweils zwei Jahre. Der Pöbel bekam also jedes Jahr die Gelegenheit zur politischen Partizipation und fühlte sich dadurch enorm mit der Führungselite verbunden. Das drückte sich dann auch im Motto des Staates aus: SPQR - SENATUS POPULUSQUE ROMANUS, was übersetzt soviel wie Römer für die alten Ärsche bedeutet. Zur Erklärung: alte Ärsche ist eine liebevolle Umschreibung des Volkes für seine Senatoren (von senex = alt, alter Mann, und populus = das Ärschlein) gewesen. Aufgrund der elend langen Senatssitzungen auf unbequemen Steintribühnen nahmen deren Hinterteile enorme Ausmaße an. Da die Ämterlaufbahn in Rom ziemlich viele Jahre in Anspruch nahm, waren Senatoren also zumeist alte Männer, die sich ihren Arsch breit gesessen hatten.
Die höchsten und somit breitärschigsten Amtsinhaber waren die beiden Konsuln. Da diese ebenfalls vom Volk gewählt wurden, konnte man davon ausgehen, dass in den meisten Fällen sich durchaus konträre politische Vorstellungen gegenüberstanden, und so schauten diese beiden sich gegenseitig auf die Finger. Somit wurde die Doppelspitze in der politischen Führung erfunden. In gewisser Weise stellt diese eine Art Vorläufer der großen Koalition im Kleinen dar.
Rom fängt an, jemand zu sein
Die Republik war also zunächst mal eine tolle Sache. Irgendwo hatte jeder irgendwie Rechte, die auch noch auf zwölf großen Steintafeln verewigt wurden, Rom blühte auf, machte sich nach und nach Italien untertan und begann dann die Expansion ins Ausland. Zunächst mal nach Westen. Das gefiel den Römern sehr. Jeglicher Widerstand wurde unter Legionärssandalen niedergetrampelt, aber, man war ja großmütig, wer besiegt war, wurde anschließend ins Reich eingegliedert und durfte an den Errungenschaften der römischen Zivilisation teilhaben. Wenn zumeist auch als Sklave.
Rom und die Katharger
246 a.C.n. war es dann so weit. Der erste richtige Krieg mit einer anderen Großmacht stand ins Haus. Kathargo. Der erste punische Krieg. Rom gewann mit mehr Glück als Verstand die alles entscheidende Seeschlacht und führte danach - erstmalig in der Geschichte - die Reparationszahlung ein. Soweit so gut, doch die Punier waren schlechte Verlierer und zettelten etwa 30 Jahre später den zweiten punischen Krieg an. Hannibal, ein brillanter Stratege und Tierfreund hatte vor, von Spanien aus über die Alpen hinweg in Italien einzufallen. Dabei setzte er auf die neue karthagische Panzerwaffe. Da es allerdings noch keine Panzer gab, griff er auf Elefanten zurück. Nun, um es kurz zu halten, zunächst sah es ganz gut für ihn aus, er durchquerte Hispanien, Gallien ohne dass ihn die Kelten (ansässig in Gallien) oder ernsthaft hätten aufhalten können. Doch dann machte er den entscheidenden Fehler, der schon so manchen Feldherren den wohlverdienten Endsieg gekostet hat: er unterschätzte den Einfluss des Wetters auf die Weltgeschichte. Bei der Überquerung der Alpen erfror die Hälfte seiner Truppen und auch die Elefanten wurden arg in Mitleidenschaft gezogen. Nichtsdestotrotz erreichte er mit einer immer noch ansehnlichen Streitmacht die Poebene. In einer ganzen Reihe Schlachten konnte Hannibal die Römer zwar wieder und wieder das Fürchten lehren, doch hatte er noch einen Fehler gemacht: die italischen Stämme, die nur wenige Jahrzehnte zuvor keine Römer gewesen waren, hatten schlichtweg keinen Bock mitzuspielen. Zumindest nicht auf seiner Seite. Und auch, wenn er die Römer ein ums andere Mal verdrosch, sie standen immer wieder auf. Bei näherer Betrachtung konnte er den Römern sogar die bis dato schlimmste Niederlage ihrer noch relativ kurzen Geschichte beibringen. Das war in Cannae, einem der großen Depots für militärische Verbrauchsgüter. Er hatte allerdings nicht darauf geachtet, um welche Art Verbrauchsgüter es sich dabei handelte und geriet so in den Besitz mehrerer tausend Hektoliter italienischen Bieres was letztendlich bei seinen Truppen für langanhaltende Ausfallerscheinungen sorgte. Am schlimmsten wirkte sich dies auf die Reiterei aus, die dauerhafte cerebrale Disfunktionen davontrug und in der Schlacht von Zama (202 a.C.n.) schließlich irrtümlich auf der römischen Seite antrat. Damit war Hannibal geschlagen, Kathargo keine Weltmacht mehr und an der Qualität italienischen Bieres hat sich bis heute nichts geändert.
Die römische Republik expandierte also fröhlich weiter, führte erste Osterweiterungen durch, vereinnahmte Gallien und Hispanien und damit etwas Kultur ins Haus kam, eroberte man gleich noch Griechenland.
150 a.C.n. beschloss Rom, Kathargo endgültig den Garaus zu machen. Die Katharger waren nach ihrer letzten Niederlage zwar besiegt, aber bereits hier setzte erstmalig in der Geschichte ein Wirtschaftswunder ein, dass Kathargo in die Lage versetzte, alle Reparationen auf einmal zu bezahlen. Allerdings standen sie unter Roms Fuchtel was letztlich dazu führte, dass als Kathargo sich gegen äußere Aggresion seitens der Numider (die von dem inzwischen unter Alkoholkonsum Defizit Syndrom leidenden ehemaligen kathargischen General Massinissa regiert wurden)zur Wehr setzten, zur Intervention seitens Rom. Ende der Geschichte: Rom 3 Kathargo 0 - und diesmal machten die Römer Ernst und ließen von der Stadt nichts mehr übrig. Rom kam so zu seinen ersten afrikanischen Besitzungen.
Rom machte sich nun in den folgenden Dekaden die Welt untertan. Jedes Gebiet, das den Kopf zu weit vorstreckte, bekam selbigen abgeschlagen. Womit die Römer allerdings nicht mehr gerechnet hatten, waren Eindringlinge auf italienischem Boden.
Römer und Germanen - The first Contact
Wir befinden uns im Jahre 113 a.C.n. Rom hatte ständig interne Querelen zu bekämpfen, die Demokratie litt bereits ein wenig. Aber noch nicht so richtig. 113 a.C.n. das Jahr, das die erste Episode einer mehr als schicksalhaften Beziehung sehen sollte. Ab 113 a.C.n. kann man wirklich von Römer und Germanen sprechen. Den Kimbern und den Teutonen, zwei von unglaublicher Wanderlust geprägten Germanenstämmen wurde es in ihrer alten Heimat langweilig. Also bewegten sie sich, germanische Wanderlieder gröhlend, von ihrem Stammesgebiet im heutigen Dänemark, über das heutige Deutschland, Polen, Tschechien, Östereich, zurück über deutschen Boden bis nach Frankreich, von dort nach Spanien, zurück nach Frankreich und Deutschland und schließlich über die Schweiz nach Italien vor. Sie machten sich auch gleich bei den Römern so richtig unbeliebt in dem sie zwei römische Heere einfach überrannten (in Germanien und Frankreich), wurden aber letztlich in zwei Schlachten auf italienischem Boden besiegt. Vermutlich ist hier die Tatsache begründet, dass deutsche Mannschaften einfach nicht in Italien gewinnen können.
Wie dem auch sei, die Germanen haben bleibenden Eindruck bei den Römern hinterlassen. Die römischen Schriftsteller, allen voran dieser Schmierer Tacitus, haben fortan kein gutes Haar mehr an den Germanen gelassen.
Achtung Zeitsprung !!
Bis zum Untergang des Weströmischen Reich ist es noch ein ganzes Stück hin, dazu muss es nämlich erst einmal gegründet werden. Während wir also durch die Zeit reisen, wird die Stewardess Ihnen Erfrischungen und heiße Würstchen servieren. Äh, jedenfalls in Ihrer Phantasie. Um den Zeitsprung bis zum Ende der Republik realistischer erscheinen zu lassen, verlassen sie jetzt die Uncyclopedia und gehen in den Offlinemodus. Gehen Sie nicht von Ihrem Computer weg, nehmen Sie keinen Kontakt zu anderen Menschen auf. Das würde den temporalen Fluss durcheinander bringen. Rufen sie jetzt in ihren Systemeinstellungen den Windowsbildschirmschoner mit den Sternen, die auf Sie zufliegen auf (Sie verwenden Linux? Ist das vielleicht mein Problem?). Nach einer gefühlten Ewigkeit im Nichts des Betriebssystems schalten sie wieder Ihr Internet ein. Nein schauen Sie nicht nach Ihren Emails, die sind von sehr untergeordneter Priorität. Kommen Sie direkt zurück zum Artikel und Lesen Sie weiter.
Finis democratia romana[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
„ Ja es stimmt. Wir sind alle gleich. aber ICH bin viel gleicher als ihr anderen “
- ~ B.Obama über Demokratie
Wir befinden uns im Jahre 50 a. C. n.. Ganz Gallien ist von den Römern besetzt. Ganz Gallien – Nein. Ein kleines Kaff voller überzeugter Zivilisationsverweigerer leistet den Besatzern erfolgreich Widerstand. Aber das ist eigentlich nur von äußerst peripherem Interesse, denn dieser Artikel handelt nicht von Vercingetorix (das gallisch - keltische Pendant zu Hermann dem Cherusker. In bester gallischer Manier hat der aber kapituliert). Nein eigentlich geht es hier um den Mann, ohne den dieser Artikel überhaupt nicht zu Stande hätte kommen können. Gaius Julius Caesar. Da der aber offensichtlich schon einen Artikel hat, ist er hier selber nur eine Randfigur.
Cäsar war der erste der erkannte, dass in einem richtig großen Reich die Demokratie keine Zukunft hat. Ein Beispiel an dem sich bis heute Diktatoren wohlwollende Führer des Volkes in aller Welt orientieren. Nachdem die große Koalition aus HDU (Heidnischer Demokratischer Union) und SPR (Sozialdemokratische Partei Roms) gnadenlos zu scheitern drohte, erschlich sich der geübte Redner Cäsar die Alleinherrschaft. Auch die von ihm angewandten Mittel (Demagogie, Propaganda, ein bisschen Gewalt) waren durchaus eines modernen Staatsmannes würdig.
Das führte zwar zu einigem Unmut im römischen Senat, aber letzten Endes wurden einfach dessen Diäten und Pensionszahlungen erhöht, so dass er erstmal ruhig war. Einzig die Tatsache, dass Gaius Julius Cäsar, der große Mann im Staate sich mit einem ägyptischen Pornosternchen einließ, brachte die römische Volksseele zum überkochen. Caesar wurde von einem wütenden Pöbel auf offener Straße gelyncht. Der Anführer dieses Mordgesindels war sein eigener Adoptivsohn Brutus. Seine Flamme Cleopatra und sein Kumpel (gleichsam Cleopatras neuer Stecher) Marcus Aurelius brachten sich selbst um (Cleopatra: Giftschlange, Marcus Aurelius: Sturz ins eigene Schwert). Eine ehrenwerte Tradition, die immer dann zum Tragen kommt, wenn man feststellt, dass der Krieg den man gerade führt, nicht mehr gewonnen werden kann. Das Nachspiel von Caesars Ermordung hatte nämlich in einem Bürgerkrieg bestanden. Damit ist Caesars Beitrag dann auch abgehandelt, denn ab hier beginnt das, worum es eigentlich geht. ’’’Der Fall des weströmischen Reiches’’’.
Aera imperatorii imperiumque non divisa est[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
„Es gibt keinen schlechten Kaiser. Nur einen undankbaren Pöbel“
- ~ Karol Woytila über seine Untertanen
Augustus
Als erster Kaiser, der diesen Titel auch wirklich trug, trat dann Augustus auf die Bühne der Weltgeschichte. Immerhin hat Augustus (eigentlich nur ein Künstlername, der Mann hieß Octavianus), es zustande gebracht, die Mörder seines Vorgängers umbringen zu lassen, bevor er dessen geistiges Erbe antrat. Ein paar Eroberungen auf dem Balkan, um die Alpen rum, in Spanien und Ägypten um die Soldaten zu beschäftigen, die die letzten hundert Jahre in der Republik kaum etwas anderes getan haben, als Bürgerkriege anzuzetteln. So richtig leiden mochte ihn aber dennoch niemand, denn auch Augustus musste auf Propaganda zurückgreifen und da seine Persönlichkeit wohl wirklich nicht sehr ausgeprägt war, versuchte er seinen Minderwertigkeitskomplex abzumildern, in dem er sich “divini Augusti“ – göttlicher Augustus nannte. Das wandelte sich später in germanisch-ironischer Verballhornung zum dummen August. Schließlich war es Augustus gewesen, der Varus in den Wald geschickt hatte. Wenn man bedenkt, dass er dafür lediglich fünfzig Jahre Regierungszeit gebraucht hat, sind das eigentlich keine besonderen Leistungen.
Tiberius
Tiberius war der Stiefsohn des Augustus. Später auch sein Adoptivsohn. Eine Unsitte, die sich unter römischen Kaisern nach und nach einbürgerte. Immerhin, Tiberius galt als Tyrann und Gewaltherrscher. Damit war er also mehr oder weniger schon ein ordentlicher Kaiser. Zweitens ist Tiberius noch erwähnenswert, da er die Göttlichkeit Augustus bestätigte. Eine Unsitte, die auch nahezu alle Kaiser nach ihm übernahmen. Tiberius ist also schon daher eine Erwähnung wert, da man ihn als Erfinder des Gottkönigtums betrachten kann. Also, nicht nur ein Vorbild für Diktatoren und Regenten aller Art, sondern auch der Begründer des modernen Wikiadministratorentums.
Das bedeutendste Ereignis zu Tiberius Regentschaftszeiten dürfte dann wohl die Passion Christi gewesen sein. Trotz der erfolgreichen Eliminierung dieses religiös-fundamentalistischen Terroristen durch Melius Gibsonius Pilatus 33 p.C.n. konnte die Verbreitung seiner gefährlichen Irrlehren nicht mehr eingedämmt werden.
Caligula
Caligula war der hoffnungsvolle Nachfolger Tiberius'. Bereits als Kind erzog ihn sein Vater zu Disziplin und Gehorsam, wozu er ihn auch bereits im Knabenalter Legionärsuniform tragen ließ (daher der Name Caligula, das (Soldaten)stiefelchen). Volk, Senat und was sonst noch so durchs Imperium lief, setzte große Hoffnungen in ihn. Und er sollte seine Fans nicht enttäuschen, denn er war der erste wahnsinnige Despot Roms. Zumindest titulieren ihn diese arroganten Geschichtsschreiber so, denn in Wirklichkeit war er ein feinsinniger und sensibler Schöngeist, der in der Umsetzung seiner Ziele und Ideale lediglich einen leichten Hang zur Exzentrik hatte. So setzte er sich zum Beispiel gegen die Diskriminierung jeglichen Lebens ein und ermöglichte es so, auch Pferden Senatoren zu werden. Die sturen Senatoren jedoch legten Incitatus, so hieß das Pferd, aber entsprechend Steine in den Weg, so dass seine politische Karriere ein schnelles Ende fand. Ebenso verabscheute Caligula jegliche Form von Gewalt. Anstatt, wie es Volk und Senat von ihm verlangten, Britannien anzugreifen, ließ er die Soldaten am Strand Muscheln sammeln. Er wollte ihnen zeigen, dass es auch ein Leben abseits von Krieg und Brutalität gibt. Leider verstarb Caligula viel zu früh, nach einer nur vierjährigen Amtszeit. Er ist heute der Schutzheilige von PETA und Amnesty International.
Claudius
Claudius war der erste Kaiser, der von Caligulas Antdiskriminierungsgesetzen profitierte. Ohne diese wäre es einem Menschen mit Behinderungen niemals möglich gewesen, auf den Thron zu steigen. Er führte dann auch die Politik Caligulas weitestgehend fort und stellte weitere Expansionunternehmungen ein. Ein wahrer Philanthrop eben.
Nero
Nero war ein weiterer Kaiser, der nichts als das Wohl seines Volkes im Sinn hatte. Eine seiner Großtaten bestand darin, die Autoren übergeistigter und/oder reiner Schundliteratur aus dem Verkehr zu ziehen, indem er für sie ein nachhaltiges Berufsverbot verhängte. Sein Sinn für Gerechtigkeit machte auch vor seiner eigenen Familie nicht halt, so musste seine Mutter die Konsequenzen dafür tragen, ihn an die Macht intrigiert zu haben (was er natürlich erst nach seiner Inthronisation erfahren hat). Nero bekämpfte auch die Terrororganisation, die sich aus den sogenannten "Jüngern" Jesu Christi, den Christen, gebildet hatte und die den Staat von innen heraus zu vernichten drohte. Es gelang ihm, deren Anführer, der unter dem Decknamen "Paulus" jahrelang aus dem Untergrund operiert hatte, festzusetzen und seiner gerechten Strafe zuzuführen. Die Christen gaben darauf hin ihre verdeckte Agitation auf und brannten Rom in einem einzigen, minutiös geplanten und von fundamentalistischem Eifer getriebenen Selbstmordattentat nieder.
Nero ging dies natürlich sehr zu Herzen, aber er ließ sich nicht unterkriegen. Er sorgte für den Wiederaufbau Roms und bewohnte stellvertretend für das ganze Volk den großzügigen Palast, der seiner Meinung nach jedem Römer zustand. Weiterhin war er um das Wohlbefinden seiner Untertanen besorgt, so dass er als leuchtendes Beispiel für die ganze Nation an den olympischen Spielen teilnahm.
Ein derart bewundernswertes Verhalten ruft natürlich Neid und Missgunst auf den Plan. Nero fiel einer Mordintrige seiner eigenen Leibstandarte zum Opfer. Seine Mörder, zerfressen von Hass, Neid und Missgunst rissen das Reich in einen Bürgerkrieg. Im Laufe des folgenden Jahres wurden nacheinander vier neue Kaiser eingesetzt und in den Kriegswirren ermordet. Die ersten drei von ihnen sind ohne Belang. Emporkömmlinge, die des Thrones nicht würdig waren. Der vierte Kaiser in diesem Jahr kam an das Format seiner Vorgänger auch nicht heran (außer Claudius vielleicht), lebte aber lange genug, ihn hier näher zu betrachten.
Vespasian
Er war der Begründer einer neuen Dynastie von Kaisern. Eigentlich fehlte ihm jede Legitimation den Purpur zu tragen, doch war das Volk den Bürgerkrieg leid und er war der einzige akzeptable Konsenskandidat. Wie gesagt, er hatte nicht wirklich Format, aber er, der sich mehr oder weniger die Macht erschlichen hatte, erschlich sich vom Senat, der ohnehin allmählich zum Laientheater verkam, noch mehr Macht. Auch war er seit Tiberius der erste Kaiser, der wieder ernsthaft Händel mit den Germanen am Rhein suchte, denn die wurden zwischenzeitlich unruhig und versuchten den Limes einzureißen. Es gelang ihnen vorerst nicht. Auch warf er den Aufstand der Volksfront von Judäa nieder. Hatten deren Gründungsmitglieder zu Tiberius Zeiten noch mit den Römern kollaboriert und bei der Eliminierung Jesu entscheidend mitgeholfen, war die weit radikalere jüngere Generation vom Vorbild der Christen in Rom aufgestachelt und zettelte einen Aufstand gegen die "westlichen imperialistischen Teufel" an. Unter Historikern ist bis heute umstritten, welche Partei als erste den Holokauz einsetzte. Fakt ist jedoch, dass der Aufstand beendet war, als ein Holokauz den Königspalast in Jerusalem traf und dadurch die gesamte Führungsebene der Volksfront von Judäa ausschaltete, die sich in diesem verschanzt hatte. Ansonsten ist Vespasian noch hoch anzurechnen, dass er sich seiner fehlenden Legitimation durchaus bewusst war. Er kompensierte dies, indem er eine ganze Reihe Prunkbauten errichten ließ, was ihn zumindest beim Pöbel gut ankommen ließ.
Titus
Sohn des Vespasian. Da sein Vater bereits Kaiser gewesen war, war er nun kein Emporkömmling mehr und ansonsten fiel ihm auch alles Weitere in den Schoß. Alles was er tun musste, war das T.H.W. loszuschicken als der Vesuv ausbrach und die Opfer einer Seuche öffentlich gesund zu beten.
Domitian
Anderer Sohn des Vespasian. Regierte nach dem frühen Tod Titusens. Da er eigentlich gar nicht hätte regieren sollen, hatte er zunächst mal eine Maurerlehre gemacht. Sein Meisterstück, dass mit seinem Regierungsantritt zusammenfiel, war der Bau des Limes. Sein Nachfolger
Trajan
war ein dynamischer Draufgänger, dem keine Herausforderung zu groß war. Er trieb die Truppen zu Höchstleistungen an und eroberte Britannien. Zumindest bis zur englisch-schottischen Grenze. Der Anblick der tristen Landschaft, betrunkener Schotten und grasender Schafe hat ihm dann wohl gereicht und er stoppte dort. Wie dem auch sei, mit den Eroberungen im östlichen Raum (u. a. in Rumänien, war bei seinem Tod das Reich so groß wie nie zuvor.
Hadrian
Hadrian, Trajans Nachfolger und Adoptivsohn, kam ursprünglich aus dem Finanzsektor. Das erste, was er bei seinem Amtsantritt tat, war die Staatskasse kontrollieren und zu beschließen, von nun an als Reichsgrenze nur noch natürliche Grenzen zu verwenden. Diese kamen billiger in der Unterhaltung, als ständige Grenzstreifen (allein die Kosten für die durchgelatschten Legionärssandalen...). Schottland ließ er mittels einer Mauer, wie es sich schon bei den Germanen (siehe Domitian) bewährt hatte, vom Rest des Reiches separieren. So brauchte er weniger Truppen und die besoffenen Schotten musste auch keiner mehr sehen.
Unter seiner Herrschaft probte die judäische Volksfront (geistiger Nachfolger der Volksfront von Judäa) den Aufstand. Auch diese wurde niedergeschlagen. Die jüdische Gemeinde Judäas wurde daraufhin über die ganze damals bekannte Welt normalverteilt. Damit hatte Hadrian den Grundstein für den Nahostkonflikt gelegt, der mit der Gründung des Staates Israel 1948 p.C.n. begonnen hat (na ja, die Schuld trug er gewiss nicht alleine, um einen in gewissen Zügen neorömischen Armleuchter auch noch irgendwie unterzubringen). Auf diesen dürfte wohl ein Teil des jüdischen Selbstverständnisses fußen, nämlich (der Teil, der ziemlich selbstgerecht erscheint).
Das Reich hat also seine größte Ausdehnung überschritten. Was Trajan noch gewann, gab bereits sein Adoptivsohn Hadrian wieder her. Irgendwie könnte man hier schon vom Anfang vom Ende sprechen. Denn ab hier ging es nur noch stetig bergab.
Hadrians Nachfolger war sein Adoptivsohn Antoninus Pius den wir aber getrost überspringen können. Ihm folgte Marc Aurel. Er ist eine Erwähnung wert, weil sich zu seiner Zeit mal wieder die Germanen regten. Genauer gesagt, hauptsächlich die Markomannen, die zwar zu Augustus/Tiberius Zeiten nicht mit den Cheruskern paktieren wollten, inzwischen aber ihr eigenes Faible fürs Völkerwandern und Römerklatschen entdeckt hatten. Sie waren in beidem nicht sonderlich erfolgreich, trotzten den noch immer übermächtigen Römern aber ein Unentschieden ab, da Marc Aurel just in dem Moment verstarb, als er Aussichten auf den Sieg hatte. Sein (leiblicher und legitimer) Sohn Commodus führte den Feldzug nicht weiter, sondern konzentrierte sich auf sein zweites Standbein als Gladiator. Da er allerdings stets maskiert auftrat, erschlug ihn der Arenachampion Russelius Crowius Narcissus während eines Meisterschaftskampfes 192 p.C.n. Narcissus, schwerhörig vom ständigen Lärm in der Arena, hatte die Zurufe seines Trainers überhört, diesen Gegner besser leben zu lassen.
Imperatores ex legiones[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
„ Kaiser werden ist nicht schwer. Kaiser sein dagegen sehr“
- ~ Franz Beckenbauer über Kaiserwürden
Nach Commodus kamen die Soldatenkaiser, die von ihren Legionen ausgerufen wurden und anschließend erstmal die unliebsame Konkurrenz aus dem Weg räumen mussten. Für gewöhnlich riefen nämlich gleich drei oder vier Legionen gleichzeitig ihren Kommandeur zum neuen Kaiser aus, was die Sachlage zeitweise etwas unübersichtlich werden ließ. So verschliss man zuweilen vier Kaiser pro Jahr. Für gewöhnlich war ein Kaiser dann so lange im Amt, bis ihn seine eigenen Prätorianer (Die Waffen-SS des römischen Reiches) ermordeten oder ein politischer Gegner irgendwie übersehen worden war (oder die Waffen-SS besser bezahlt hatte. Diese Wirren hielten letztlich rund sechzig Jahre an, es lohnt sich kaum, die Namen der Kaiser aufzuschreiben, die in dieser Zeit an der Macht waren. Etwas Ruhe kam dann erst wieder mit Kaiser Diocletian, der das Volk durch die Einführung eines bisschens Sozialismusses beruhigte. Dazu führte er Höchstpreise für Grundnahrungsmittel und das sogenannte Tetrapack ein, bei dem die Macht mehr oder weniger gleich (der Kaiser natürlich etwas gleicher als alle anderen)verteilt wurde.
Da nach Diocletian sich an der Gesamtsituation nicht mehr viel geändert hat, machen wir nochmals einen Zeitsprung. Leiten Sie die gleiche Prozedur ein, wie beim ersten Mal.
Natum imperii romani vestris[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
„Wir sind ein Volk!“
- ~ Weströmer über das geteilte Reich
- „Wir auch!“
- ~ Oströmer über das geteilte Reich
Wir befinden uns im Jahre 395 p. C. n. Rom ging es nicht mehr so richtig gut. Die römischen Legionen, die einst Angst und Schrecken unter ihren Gegnern in Europa, Afrika und Kleinasien verbreitet hatten bestanden nicht mehr aus Römern, sondern fast vollständig aus Germanen. Wenn sie dieses einmal nachempfinden wollen, besuchen sie mal ein "deutsches" Bordell oder einen "deutschen" Schlachthof. In ersterem werden Sie feststellen, dass Deutsche nur unter der Kundschaft anzutreffen sind, in letzterem könnten Sie immerhin noch ein paar deutsche Führungskräfte antreffen. Ein Zustand, der in dieser Zeit die römische Armee ziemlich gut beschrieb.
Rom selbst hatte schon lange das Schicksal jeder großen Metropole der Weltgeschichte ereilt. Ein stinkender Moloch, Ghettos, die ständig deeskaliert werden mussten, Verfall, Sozialneid, korrupte Bonzen. Der Kaisersitz war zwischenzeitlich von Rom nach Trier verlegt worden. Auch ein römischer Staatsmann wusste billiges Benzin für seine spritfressende Staatskarosse zu schätzen. Außerdem waren die Sitten im germanischen Teil des römischen Reiches weniger streng, aufgrund des immer noch bestehenden Defizites an Kultur der Umgang der Menschen untereinander wesentlich unverkrampfter und das Bier schmeckte einfach besser. Aufgrund von Problemen mit der Nachbarschaft wurde der Kaisersitz später allerdings wieder nach Süden verlagert. Um genau zu sein, nach Ravenna.
Um das auch noch zu erwähnen, inzwischen hatte man aufgehört die Christen umzubringen und das Christentum als Religion anerkannt. Damit war es später aus mit den Gottkönigen, was aber recht praktisch war, so musste man nicht mehr alle paar Jahre Dutzende neue Tempel bauen, wenn wieder ein Kaiser gestorben worden und von seinem Nachfolger apotheotisiert wurde. Historiker wollen herausgefunden haben, dass die schleichende Christianisierung Roms auf das Brennen im Kreuz Kaiser Konstantins zurückging. Eine genaue Erklärung bleiben sie uns dabei schuldig, aber irgendwie hat es mit Pall Mall Zigaretten zu tun, denn in der Historikererklärung kommt deren Slogan (In hoc signo vinces) zum Tragen.
Aber genug der Nebensächlichkeiten. Kommen wir nun zum Verantwortlichen der finalen Reichsteilung.
Kaiser Theodosius I
Erstmal ein paar Fakten zu seinem Wirken, die vielleicht helfen, seine späteren Ideen zu verstehen.
- Er wurde in Spanien geboren. Dort fordern seit Menschengedenken die Basken die Reichsteilung.
- Als junger Offizier kämpfte er in Germanien und Britannien. Dort widersetzten sich Einheimische der Teilung in zivilisierte Welt und Wildnis.
- Nach der Hinrichtung seines Vaters zog er zunächst mal eine klare Trennlinie zwischen sich und seiner militärischen Karriere
- Nach der Schlacht Adrianopel (Terwingen (die Vorfahren der Goten), Alanen und Greutungen vs Römer)wurde er zum Kaiser erhoben. Danach trennte er sich 380 p.C.n. von dem Gedanken, die - mittlerweile nannten sie sich Goten - könnten wirklich besiegt werden und erlaubte ihnen erstmals, sich auf römischen Gebiet anzusiedeln. Allerdings noch streng getrennt von den Römern.
- Während seiner Regierungszeit legte er den Grundstein für spätere Glaubensspaltungen, indem er die katholische Kirche zur allein selig machenden Kirche erhob und sich damit deutlich von den immer noch vorkommenenden römischen Heiden distanzierte.
- Bereits zu Theodosius Regentschaftszeiten war das Reich (wir erinnern uns) von den sog. Tetrarchen regiert worden. Ein Kaiser und drei Unterkaiser. Diese hatten sich bereits so weit über ihre gebietliche Aufteilung geeinigt, dass bereits eine Ost- und eine Westregierung bestanden.
- Nachdem alle anderen Mitregenten tot waren und er Alleinherrscher, musste wohl sein Entschluss zur größten Teilung der Geschichte gekommen sein. Also teilte er das Römische Reich zwischen seinen beiden Söhnen in eine Osthälfte und eine Westhälfte.
Es ist hierbei nur völlig unverständlich, wieso er auf eine solide Mauer zur gesamtstaatlichen Diversifikation verzichtet hat. Die Römer waren in dieser Zeit anerkannte Experten der Bauingenieurskunst und hatten zu dieser Zeit viel Erfahrung mit dem Mauerbau (Limes, Hadrianswall). Weiterhin ist völlig unverständlich, wieso sich beide Reichsteile in Freundschaft verbunden blieben. Das ging sogar so weit, dass wenn mal wieder der Kaiser einer Reichshälfte gestorben worden war, die andere Seite den neuen Kaiser anerkennen musste. Ein Missstand den heutige geteilte Länder zum Glück überwunden haben.
Während nun im Westen Flavius Honorius Kaiser war, regierte im Osten Arcadius. Da Ostrom allerdings nicht Westrom ist, konzentrieren wir uns mal auf die linke Seite der imaginären Mauer. Honorius war also Kaiser. Dummerweise war er noch ein Kind. Deshalb hatte er einen Vormund. Einen Halbvandalen namens Stilicho. Wenn sie nun glauben, dass ein Vandale der heutigen Zeit etwas mit den Vandalen der damaligen Zeit gemeinsam hat - dann haben Sie Recht. Die Vandalen sind nachweislich die Erfinder des nach ihnen benannten Vandalismus. Dies bewiesen sie eindrucksvoll als sie Rom (die Stadt, nicht das Reich) - während der Amtszeit Honorius - niederbrannten. Honorius selber dürfte das nicht sonderlich gekratzt haben, denn er saß ja in sicherer Entfernung in Ravenna. In Rom saß zwar immer noch der Senat, aber ein paar lästige Senatoren weniger sollten einem ordentlichen Kaiser bestenfalls zur Freude gereichen. Stilicho war also ein halber Germane. Das ist eine schöne Überleitung, denn
Germanes in ludem involvent[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
„Grand, zu Tisch, Hand, Schneider schwarz angesagt“
- ~ germanischer Skatbruder über sein Lieblingsspiel (ludum)
Diese, getrieben von der Völkerwanderung (initialisiert von den Hunnen) durchbrachen die schöne römische Mauer am Rhein von Osten nach Westen. Dazu wurde es bei den Germanen auch immer beliebter, eigene Reiche zu gründen, - zumeist innerhalb römischer Provinzen. Eine Folge der römischen Zuwanderungspolitik, die das Integrationspotential germanischer Migranten völlig überschätzt hat. Man sagte sich im Weströmischen Reich, „wenn sie ja mal da sind, dann können sie auch die Drecksarbeit für uns machen“. Die Germanen erklärten bei ihrer Einwanderung also erst mal ihre besten Absichten, schummelten beim Einbürgerungstest und zeigten dann, nun ja, wie soll man sagen, eben ihre sehr germanische Seite.
War das Loch erst mal in der Mauer, ließ es sich nicht mehr stopfen. Ironischerweise erkannten diese Beuterömer zwar noch die Oberhoheit des römischen Herrschers an, kümmerten sich aber sonst nicht großartig um die ganze Geschichte. Sie machten sich fürs erste in Gallien und Spanien breit. Was Frankreich, also Gallien, angeht, scheint die Geschichte ebenfalls einen Hang zur Wiederholung zu haben. Die beiden wichtigsten beteiligten Völkerschaften hierbei waren:
Goten
Die Goten indessen völkerwanderten mordend, plündernd, schändend und brandschatzend bis nach Italien. Wie es sich für germanische/deutsche Mannschaften auf italienischem Boden gehört, unterlagen sie aber letzten Endes mit einem klaren 1:0. Der Spielführer der italienischen Mannschaft, Stilicho, konnte den Heimvorteil klar ausnutzen. In Folge dessen, legte Honorius kaiserliche Qualitäten an den Tag und ließ ihn ermorden. Ungefähr zeitgleich meuterten die Truppen in Britannien, riefen Gegenkaiser (so ähnlich wie Gegenpapst) aus und setzten sich nach Gallien ab. Das gab den Angelsachsen Gelegenheit nach Britannien einzumarschieren und sich später von den Normannen unterjochen zu lassen.
Vandalen
Die Vandalen wüteten derweil in Spanien, wo sie - auf römische Bettelbriefe hin - von den Westgoten unter Alarich I geschlagen wurden. Sie, also die Westgoten, unterstützten die Römer im Kampf gegen die Vandalen und Sueben auch in Italien, was sie aber nicht davon abhielt auch mal Rom zu brandschatzen. Wie gesagt, der Kaisersitz war schon lange Ravenna und vor Ravenna schon lange Augusta Trevorum, also wirklich schon lange nicht mehr Rom selbst. Damit kam es auf die Stadt Rom schon nicht mehr an. Das hat sich dann auch nicht mehr sonderlich geändert.
Ansonsten waren noch Alanen und Sueben mit von der Partie. Diese beteiligten sich zumeist an den Zügen der Goten und Vandalen.
Es ist jetzt das Jahr 423 nach Christus. Honorius ist tot. Der nächste Kaiser hieß Johannes.
Seine einzigen nennenswerten Leistungen bestanden darin, sich selbst zum Kaiser zu ernennen und sich 425 p.C.n. besiegen und umbringen zu lassen.
An seine Stelle trat
Valentinian III
Er war der letzte Haudrauf unter den weströmischen Kaisern, weshalb seine Mutter die Regierungsgeschäfte weitgehend führte. Sie selbst wurde von zwei ihrer Feldherren unterstützt, die jedoch - untypisch für Feldherren - fielen. Danach sagte ein weiterer Feldherr namens Aetius an, was Sache war. Dieser fiel jedoch im Jahre 454 p.C.n. - eher typisch für damalige Feldherren - einem Meuchelmord zum Opfer. Sein Kaiser musste die festgelegte Quote an politischen Morden erfüllen. Valentinian III beendete seine Herrschaft dann 455 p.C.n. standesgemäß, indem er alle seine Ämter und Privilegien durch einen Akt des Königsmordes aufgab.
Valentinian des III'ns und Aetius besondere Verdienste waren:
- Africa an die Vandalen verloren 439 p.C.n. (etwa Marrokko bis Ägypten, die Geschichte wird sich wiederholen werden)
- Hunnen und Ostgoten auf den Katalaunischen Feldern platt gemacht 451 p.C.n.
- Burgunderreich mittels hunnischer Hilfstruppen platt gemacht ?? p.C.n.
- Verträge mit Westgoten, Sueben, Franken und Burgundern , die erst römisches Territorium eroberten und sich dann vertraglich verpflichteten, den Kaiser als Oberhoheit anzuerkennen und die Landstriche, die sie nun beherrschten in seinem Namen
auszubeuten und zu brandschatzenzum Wohle des Volkes zu regieren, abgeschlossen. Col. KurtzGeneral Marcelinus ein eigenes Reich in Dalmatien gründen lassen.
Tempus imperatorii umbrii[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
„ Sein oder nicht sein, das hier die Frage“
- ~ Hamlet von Dänemark über Schattenmonarchien
Nach Valentinian III. traten die so genannten Schattenkaiser ins Licht. Verwegene Gestalten, die das Reströmische Westreich - nur noch ein Schatten seiner selbst - regierten, wobei ständig der Schatten desjenigen auf sie fiel, dem die Armee gehorchte. Die erste dieser traurigen Gestalten war Petronius Maximus. Er zögerte mit dem Umzug nach Ravenna und stellte dadurch einen Rekord im Kurzregieren auf. Nach ca. 4 Wochen endete seine Amtszeit, denn die Vandalen plünderten gerade mal wieder Rom und hatten dabei eine Menge zu morden. Der einzige Eindruck, den Petronius Maximus damit in der Geschichte hinterlassen haben dürfte, dürfte der Abdruck im römischen Straßenstaub sein, der sich bildete, als hordenweise Vandalen über seine Leiche trampelten. Aber der ist dann inzwischen auch vom Winde verweht.
Der nächste Versuch ging an Eparchius Avitus. Es lohnt bereits nicht mehr, die Namen der Kaiser fett zu schreiben, denn der eigentliche Boss im Reich war der Gote Ricimer. Aufgrund der völligen Nichtigkeit der Kaiser zu seinen Lebzeiten, widmen wir uns lieber ihm, denn erstens ist der viel interessanter und zweitens lassen sich so mühelos drei weitere Kaiser im Schnelldurchlauf erschlagen.
Ricimer
war der Sohn einer westgotischen Prinzessin und eines Suebenprinzen. Er diente sich in der weströmischen Armee hoch. Als V3 und Aetius Geschichte waren, war außer ihm keiner mehr da, der noch ein Heer hätte führen können. Also ließ man ihn mal machen, denn irgendwer musste die Vandalen aus Italien vertreiben. Da mit den verweichlichten Italienern ohnehin kein Blumentopf mehr zu gewinnen war, rekrutierte Ricimer für sein Heer ausschließlich germanische Fachkräfte. Geiserich und seine Vandalen waren offenbar keine sonderlich große Herausforderung, denn Ricimer schlug sie zu Wasser, zu Lande, nur in der Luft nicht. Das musste aufgrund der Nichtexistenz der Luftwaffe vertagt werden. Diese Siege machten ihn zu so einer Art Shooting Star im Reströmischen Reich, denn vorher hat niemand auch nur einen Dreck auf den Barbaren gegeben. Jetzt hatte er Fans und Freunde in Kunst, Kultur und Politik. Da der Senat Ricimer jetzt wesentlich lieber mochte als den halbgallischen Kaiser Avitus, schickte er seinen neuen Helden auch gleich los, um Avitus zu entthronen. Diesen griff er sich schließlich bei Piacencia, was Avitus den Kopf kostete. Diesmal nicht durch Meuchelmord, sondern durch ein ordentliches Standgericht vor dem Senat. Dann ernannte er nacheinander Majorian, Libius Severus, Anthemius und Olybrius zu Kaisern. Der Senat mochte ihn zwar, Ostrom schickte Blumen und Pralinen, aber ein Germane, der dazu auch noch das falsche Gesangsbuch hatte, auf dem Thron, das ging dann doch zu weit. Eine weitere Parallele zu modernen Zeiten, oder würde irgendjemand Cem Özdemir zum Bundeskanzler wählen ?! zum Glück wahrscheinlich eher nicht. Wie dem auch sei, alle Kaiser, die Ricimer einsetzte, brachte er auch, mehr oder weniger eigenhändig, mehr oder weniger offen, um, sobald sie versuchten aus seinem Schatten herauszutreten. Die letzte Amtshandlung seinerseits bestand darin, Rom anzugreifen (Anthemius residierte dort. Ungewöhnlich für einen Kaiser der Endzeit, aber es ging nur um einen Höflichkeitsbesuch beim Onkel des Schwagers seiner Cousine). Dies endete wieder mal mit Morden, Schänden, Plündern und Brandschatzen. Dann raffte ihn ein Fieber dahin.
Olybrius war also noch von Ricimers Gnaden Kaiser geworden, wurde krank und starb. Sein Nachfolger wurde Glycerius. Auch das von eines Germanen Gnaden, denn der Burgunderkönig Gundobad bestach den oströmischen Kaiser, eben diesen Glycolius zu ernennen. Der neue Kaiser ließ sich von den Westgoten, die im Anschluss daran komplett auf römische Kaiser pfiffen, die Provence abnehmen. Immerhin ein Achtungserfolg für ihn bestand darin, Frieden mit den Vandalen zu schließen ohne ihnen Land abtreten zu müssen. Das war auch sein Glück, denn es war eh fast nichts mehr übrig, was man noch hätte abtreten können. Seine Amtszeit ging ohne große Umstände in die von Julius Nepos, Ricimers Nachfolger, über, der kurzerhand beschloss Kaiser anstelle des Kaisers zu sein. Glycerius blieb am Leben wurde aber Bischof. Nepos blieb im Amt bis 475 p.C.n. als sein Heermeister das gleiche Spiel durchzog. Nepos wurde zwar nicht Bischof, übernahm aber Dalamtien von Colonell Kurtz. Dort ließ ihn Bischof Glycerius vergiften. Er hatte noch seine Mordquote abzuarbeiten.
Orestes selbst war nicht so dämlich Kaiser anstelle des Kaisers werden zu wollen. Er ließ seinen Sohn auf den Thron. Obgleich alle Welt den kleinen Romulus liebevoll kleiner Schandfleck nannte, muss sein Vater ihn wirklich gehasst haben, sonst hätte er ihn nicht auf einen Thron gesetzt, gegen den der elektrische Stuhl wie eine lebensrettende Sofortmaßnahme wirkt.
Tempus post imperatores imperii romanii vestris[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
„...und wenn alles in Scherben fällt, doch heute gehört uns Italien und morgen die ganze Welt...“
- ~ aus einem gotischen Volkslied über das Ausland
Odoaker
Allerdings hatte Orestes hier die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Anstatt des Filius musste er selbst dran glauben. Dies beruhte auf der Tatsache, dass Gott vergibt. Barbaren offensichtlich nicht. Orestes Heermeister war ein hunnisch-skirischer (noch ein Germanenstamm, ein ziemlich bedeutungsloser allerdings) Adliger.
Orestes hatte Odoakers Vater noch gekannt und mit diesem schon Streit gehabt. Der Ofen war dann endgültig aus als, Orestes die Einwanderung aus dem germanischen Raum begrenzen wollte, da die Germanen sich nicht an die römische Leitkultur halten wollten. Also brachte Odoaker kurzerhand Orestes um und schickte Romulus in Rente. Odoaker, ein sehr praktisch veranlagter Mensch, ließ den oströmischen Kaiser wissen, dass Westrom keinen Kaiser mehr brauche. Da hatte er Recht, denn außer Italien und einem Stück Jugoslawien war nichts mehr übrig. In Dalmatien, einem Stück des Stücks von Jugoslawien herrschte immer noch Julius Nepos. Odoaker wars gleich und so kümmerte er sich um die weitere Germanisierung Italiens, indem er noch ein paar Völkerschaften einwandern ließ. Das waren Skiren, Heruler, Thüringer und andere Stämme, die bis dato noch niemanden interessiert hatten. Bei näherer Betrachtung sind ja auch nur die Thüringer übrig geblieben, doch deren Wanderleidenschaft hat sich bis heute nicht gelegt. Ostrom nahm das erstmal so hin. Odoaker verwaltete nun Italien. Ostrom wäre das eigentlich egal gewesen, denn der Ostteil des Reiches war nach wie vor ziemlich unversehrt, jedoch hatte Odoaker sich nicht an die Regeln gehalten. Ist ein Kaiser abgesetzt muss er auch irgendwie ermordet werden. Da Odoaker keinen Kaiser einsetzen wollte, war auch niemand mehr da, den man ermorden konnte (auch wenn man sie nur absetzt; irgendjemand wird sie schon ermorden), um dann einen neuen Kaiser einzusetzen. Ein Missstand, den der oströmische Kaiser Kaiser Zenon also unbedingt beseitigen musste. Damit schlug die Stunde des Theoderich. Widmen wir Theoderich den nächsten größeren Abschnitt, denn in der Endzeit des Weströmischen Reiches ist er ja durchaus eine schicksalsträchtige Gestalt.
Theoderich der Große
Theoderich verbrachte den Großteil seiner Jugend als Geisel am Oströmischen Hof. Das lässt wiedermal zwei Schlüsse zu: Erstens war sein Vater Thiudimir, König der Ostgoten, zu geizig ihn auszulösen und zweitens scheint er eines der ersten Opfer des Stockholm-Syndromes gewesen zu sein, denn er solidarisierte sich soweit mit seinen Entführern, dass er in der oströmischen Armee diente und dabei am Ende Heermeister wurde. Damit müsste das Stockholm-Syndrom eigentlich Konstantinopelsyndrom heißen, aber da hat die Wissenschaft mal wieder geschlampt. Trotz seiner fortgeschrittenen Romanisierung war Theoderich nach dem (natürlichen) Tod seines Vaters König der Ostgoten.
Ostrom, immer noch viel zu borniert, um sich an den Barbaren im Westen des Reiches die Finger schmutzig machen zu wollen, schickte den Heermeister Theoderich mit einer Streitmacht los, um die Skiren, die sich mittlerweile in Norditalien breitmachten los um sie von dort zu vertreiben. Das hatte zwei Gründe, denn erstens sahen die richtigen Römer allmählich nicht mehr durch, wie viele Germanenstämme mittlerweile in Italien hausten, zweitens konnte Theoderich so mit seinen eigenen Leuten nach Italien völkerwandern. Das verminderte im Endeffekt zwar nicht die Germanenpopulation in Italien, aber bei den Goten wusste man wenigstens in etwa, was man von ihnen zu halten hatte.
Theoderich war insgesamt 5 Jahre - damit schreiben wir jetzt 488 p.C.n. - mit feldziehen gegen Odoaker beschäftigt. Der blieb aber kurzerhand in Ravenna sitzen und ließ Theoderich nicht rein. Nachdem Theoderich zwei Jahre lang vor den Toren rumgelungert hatte, stimmte er zu, Odoaker in Ruhe zu lassen, wenn er etwas zu Essen bekäme. Zwei Jahre vor einer Festung zu randalieren macht ziemlichen Hunger, vor allem, wenn man bereits nach kurzer Zeit alle Vorräte der Gegend geplündert hatte. Odoaker war einverstanden, hatte aber nicht mit eingerechnet, dass Theoderich weit römischer dachte als er selbst. Während des versprochenen Mahles, rammte Theoderich also Odoaker kurzerhand das Käsemesser in die Eingeweide. Da Theoderich durch die Ermordung Odoakers automatisch zum Regenten Italiens aufstieg (und eines Stückens von Jugoslawien), war man auch in Ostrom zufrieden und hetzte Theoderich erst mal keinen Nachfolger auf den Hals. Immerhin war durch ihn für Jahre Ruhe in Italien. Den Italienern selbst war es mittlerweile auch egal, sie hatten sich an ihre neuen Nachbarn gewöhnt.
Und wenn gelegentlich mal der Geruch von in Butter gebratenen Schweinen, statt in Olivenöl gebratener Otternasen über den Gartenzaun wehte, nun das war immer noch besser als das Haus geplündert und gebrandschatzt zu kriegen, Frau und Tochter geschändet zu sehen oder als Hausherr gemordet im Vorgarten zu liegen.
Der gotische König gebot damit praktisch über mehr Land, als die letzten weströmischen Kaiser, denn das Ostgotenreich beherrschte er ja auch noch. Theoderich fuhr etwa 525 p.C.n. in Walhalla ein, wonach Italien von Ostrom erobert wurde. Dummerweise haben die byzantinischen Legionen es dadurch geschafft, dessen Bankrott herbeizuführen. Aber immerhin, Rom - Keimzelle dessen was jetzt eigentlich hätte imperiulum Ravennam heißen müssen - war wieder römisch (bei näherer Betrachtung byzantinisch, denn einen weströmischen Kaiser setzte auch jetzt niemand mehr ein). 586 p.C.n. hatte man die Völkerwanderung, die Rom (also dem Reich als ganzem) so viel Unbill verursacht hat, beinahe überstanden, doch fielen kurz vor dem Schlusspfiff die Langobarden (noch mehr Germanen) in Italien ein. Damit war der Fall des Weströmischen Reiches abgeschlossen. Als nächstes kommt nun das finstere Mittelalter. Das ist die Zeit, die uns die Sehenswürdigkeiten unserer Zeit beschert hat: Die Ruinen der untergegangenen weströmischen Zivilisation.
Comentares[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
„ Ach halt dochs Maul“
- ~ Gerhard Schröder über Kommentare und Kritik
Ein sehr penibler Geist könnte jetzt zwei Punkte kritisieren:
Erstens: Technisch gesehen, begann der Fall des Weströmischen Reiches mit dem Raub der schönen Helena. Der führte zum Untergang Trojas. Das war der Startpunkt der Aenaeis, die in der Gründung Alba Longas gipfelte, von wo aus Rom gegründet wurde. Sie sehen, der Autor weiß es und hat es hier nachgereicht.
Zweitens: Die deutschen Kaiser von etwa 800 p.C.n bis 1806 p.C.n. haben sich mehr oder weniger in der Nachfolge des W.R.R. gesehen. Hiermit ebenfalls nachgereicht. Insofern dürfen Sie den Untergang des Weströmischen Reiches also auch gerne nach 1806 p.C.n. verlegen, der Kaiser des HRR selbiges für erloschen erklärte (Präventivmaßnahme, sonst wäre es Napoleon Bonaparte geworden, nachdem dieser Europa erobert hatte).
Sollten Sie Kaiser Theodosius II vermissen, den gab es auch. Aus lizenzrechtlichen Gründen aber nur in Ostrom.
Wenn Sie diesen Artikel besonders klugscheißerisch angehen möchten, könnten Sie darauf hinweisen, dass die germanischen Stämme, die hier auftreten meistens ein Zusammenschluss mehrerer Stämme gewesen sind. Wenn Sie das allerdings wissen, wieso haben Sie dann nicht schon längst darüber geschrieben??
Origines[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
„ Ja, das wal ganz alleine meine Idee“
- ~ Mao Tze Tung über Stalinismus
- Heesters, J : Memoiren - meine Jugendjahre. Kalk & Staub, Altenahr, ISBN 2-8344-2101-9
- Kieler, N.B. : Arminius . Uncyclopedia, ISBN 6-8341-3612-6
- der Gallier, A & O: Die spinnen die Römer. Äh - Happa Verlag, Lutetia, ISBN 5-8187-0355-0
Artikel der Woche 26/2009
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