Fahrtrichtungsanzeiger
"Links blinken, rechts fahren, Genossen!"
~ Franz Müntefering im Wahlkampf 2009
Der Fahrtrichtungsanzeiger (umgangssprachlich Blinker) ist eine optisch-technische Einrichtung an Verkehrsfahrzeugen. Für gewöhnlich ist je ein Licht rechts vorne, links vorne, hinten rechts und hinten links am Fahrzeug angebracht. Der Fahrer kann diese Lichter je nach Vorliebe, Geisteszustand und Intelligenz ein- und ausschalten. Eingeschaltet blinken sie in einem orangefarbenen Licht.
Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ursprünglich dienten Fahrtrichtungsanzeiger dazu, anderen Verkehrsteilnehmern anzuzeigen, in welche Richtung man abzubiegen gedenkt, bzw. dass man einen Spurwechsel vornehmen will. Im Zuge der rasanten Entwicklung des Straßenverkehrs und der Zuspitzung unserer Ellenbogengesellschaft spielt diese Verwendung inzwischen keine Rolle mehr.
In der heutigen Zeit werden Fahrtrichtungsanzeiger je nach Automobilmarke, Geschlecht und IQ des Fahrers unterschiedlich eingesetzt. Da diese verschiedene Einsatzmöglichkeiten nirgends rechtlich verbindlich niedergeschrieben sind, ist es für den gemeinen Fahranfänger lebenswichtig, sich diese möglichst rasch einzuprägen.
In der folgenden Auflistung sind die wichtigsten Verwendungen angegeben. Sie hat keinen Anspruch vollständig zu sein. Exotische Gegebenheiten sind in ihr nicht aufgeführt (z.B. auf der Autobahn mit Blinker rechts entgegenkommend).
- Beim Abbiegen oder Spurwechsel Blinker gesetzt
- Der Fahrer ist ein unsicherer Fahranfänger. Rechnen Sie damit, dass er an Stopp-Schildern anhält, und dass er mit der zulässigen Höchstgeschwindigkeit vor Ihnen herschleichen wird; selbst in verkehrsberuhigten Bereichen und vor Kindergärten.
- Beim Abbiegen oder Spurwechsel Blinker nicht gesetzt
- Routinierter Verkehrsteilnehmer, der erkannt hat, dass er im Augenblick die wichtigste Person auf der Straße ist. Es reicht aus, wenn alle anderen Verkehrsteilnehmer auf ihn Rücksicht nehmen damit nichts passiert.
- Aus der untergeordneten Nebenstraße ohne Blinker auf Einlass wartend
- Bereits am offenen Mund und fragendem Blick als Intelligenzmutant zu erkennen. Das wilde Gestikulieren beim Vorbeifahren kann ignoriert werden.
- An der Ampel ohne Blinker abgebogen und dem hupenden Hintermann zurückgehupt
- Mitbürger mit Integrationspotential aus dem nahen persischen Raum. Vorsicht, als Hintermann nicht erneut hupen. Es könnte zu gesundheitlichen Komplikationen führen.
- Warnblinker (alle vier Blinker) an
- Der Fahrer hat einen äußerst wichtigen Grund (z.B. Besuch einer Dönerbude) gerade hier zu stehen. Bitte weichen Sie unter eigener Gefahr über die Gegenfahrbahn aus bzw. wenden Sie.
- Warnblinker auf der Autobahn an
- Der Fahrer bittet den Hintermann, ihn im Falle eines Auffahrens möglichst genau zu treffen, damit er nicht lange leiden muss.
- Nur eines der vier Lichter blinkt hektisch
- Armer Student oder gleichgültige Hausfrau am Steuer. Rechnen Sie damit, dass sich – speziell bei Fiat-Modellen – Fahrzeugteile (z.B. Außenspiegel oder Hinterräder) vom Fahrzeug lösen können.
- Irgendwas blinkt, aber eben nicht der Blinker (z. B. Bremsleuchte, Leselampe ...)
- Fiat. Es gilt selbige Warnung wie oben.
- Auf der Autobahn links blinkend das Nummernschild hinter Ihrer Heckklappe versteckend
- Mercedes-Testpilot oder hektischer Geschäftsmann mit chronischem Bluthochdruck. Versuchen Sie sich zu entspannen, indem Sie einen Spurwechsel bis zur nächsten Aufhebung der Geschwindigkeitsbegrenzung vermeiden.
- Auf einer abknickenden Vorfahrtsstraße geradeaus fahren und Blinker gesetzt bzw. der Vorfahrtstraße ohne Blinker folgen
- Der Verkehrsteilnehmer ist davon überzeugt Ahnung zu haben ohne tatsächlich welche zu haben. Sollten Sie versuchen wollen, mit ihm darüber zu diskutieren, haben Sie mit pavianartigem Gekreische die größte Aussicht auf Erfolg.
Fakten und Fiktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Es gibt viele Gründe, warum manche Verkehrsteilnehmer den Blinker benutzen, andere aber noch nie einen Fingerabdruck auf den entsprechenden Schalter hinterlassen haben. Das Für-und-Wider zur Benutzung des Fahrtrichtungsanzeiger ist mannigfaltig. Viele Begründungen sind eindeutig eingebildet; einige sind jedoch einwandfrei bewiesen.
- Eine weit verbreitete Vermutung ist, dass Blinken bei Männern Impotenz und bei Frauen Cellulitis fördert. Es ist noch kein stichhaltiger Beweis gefunden worden, der diese Vermutung bestätigt; allerdings auch noch keiner, der sie widerlegt (siehe auch Elektrosmog).
- Hingegen Fakt ist, dass stark motorisierte Fahrzeuge bayrischer Automobilhersteller ohne funktionsfähige Fahrtrichtungsanzeiger ausgeliefert werden. Sie sind auch nicht als Sonderzubehör erhältlich. Diese können nur in exklusiven Tuning-Shops für teuer Geld nachgerüstet werden.
- Ein weites Forschungsfeld bietet die Relation der Häufigkeit des Blinkereinsatzes mit den Maßen der primären Geschlechtsmerkmale der männlichen Verkehrsteilnehmer. Weder empirische Auswertungen noch Feldversuche konnten bisher eindeutig die Relation bestimmen. Obwohl es die Betroffenen natürlich leugnen, wird im Allgemeinen davon ausgegangen, dass sie einseitig proportional ist, d.h. je weniger häufig desto kürzer.
- Ebenfalls gilt als gesichert, dass an Ampel mit mehr als einer Richtungsmöglichkeit die Absicht an den Hintermann und Gegenverkehr auf spirituelle Art mitgeteilt wird. Durch übernatürliche Gedankenwellen können Abbiegende ihre Absicht mitteilen ohne den Blinkerhebel umlegen zu müssen. Allerdings vergessen sie dabei, dass sowohl sie als auch die empfangenden Verkehrsteilnehmer in ihren Fahrzeugen in einem Faradayschen Käfig sitzen. Diese Gedankenwellen werden also in den meisten Fällen blockiert.
- Ins Reich der Legenden gehört die Vermutung, dass man an einer abknickenden Vorfahrtsstraße mit den Fahrtrichtungsanzeiger die beabsichtigte Richtung anzeigen will. Es gibt mehr Begründungen, den Blinker hier zu setzen oder nicht zu setzen als es abknickende Vorfahrtstraßen in Deutschland gibt. Einige Verkehrsteilnehmer nutzen den Blinker z. B. um mitzuteilen, dass man von der abknickenden Vorfahrtstraße Kenntnis genommen hat. Andere nutzen ihn, um ihren Kilometerstand mitzuteilen: wenn sie blinken ist er gerade, beim Nichtblinken ungerade.
- Medizinisch bewiesen ist dagegen, dass bei vielen Menschen das schrille und disharmonische Blinkgeräusch im Fahrzeuginnenraum zu Ohrenschmerzen, Herzrasen, epileptischen Anfällen und Hautverbrennungen dritten Grades führt. Deswegen sollte man bei diesen Menschen nachsichtig sein, sollten sie den Blinker nicht benutzen.
Resümee[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Fahrtrichtungsanzeiger ist ebenso wie die Nebelscheinwerfer ein nettes Gimmick an den Fahrzeugen. Man sollte sich zu der Verwendung nicht allzu viele Gedanken machen. Dies hat auch der Gesetzgeber erkannt, da er dem Ablesen der Uhrzeit vom Handy mehr Aufmerksamkeit schenkt, als einem Massenunfall auf der Autobahn wegen unangekündigtem Spurwechsel.