Thomas de Maizière
Dieser Artikel oder Abschnitt behandelt den wirklich wahren Thomas de Maizière. Den unvermeidlichen Kalauer Thomas die Misere haben wir auch noch, aber für die Uncyclopedia ist der eigentlich zu schlecht. |
Thomas de Maizière, Spitzname Zweite Allgemeine Verunsicherung, ist ein deutscher Politiker (CDU) und Inhaber häufig wechselnder Ministersessel. Sein besonderes Einfühlungsvermögen und sein unvergleichliches Talent, immer genau den richtigen Ton zu treffen, machen ihn zur Lichtgestalt der deutschen Politik in schweren Zeiten.
Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wie alle Typen mit merkwürdigen französischen Namen stammt de Maizière aus einer einfachen Hugenottenfamilie, die angeblich religiös verfolgt wurde, in Wirklichkeit aber nur wegen der wirtschaftlichen Not und des schlechten Essens aus Frankreich nach Deutschland einwanderte, um sich hier in der sozialen Hängematte zu räkeln. Den Familiennamen de Malzbière änderte die Sippe zur Tarnung und wegen der leichteren Verständlichkeit in de Maizière.
Der gutmütige, einfach gestrickte Thomas geriet schon als Schüler in die Finger der CDU. Nebenher verdiente er sich ein ordentliches Taschengeld beim Karikaturisten Loriot, für dessen lebensnahe Cartoonfiguren er oft Modell stand, ebenso wie für andere Comiczeichner und das MAD-Magazin.
Aufgrund seines offenen Wesens und seines großen Interesses für Menschen entschied er sich für ein Jurastudium.
Seilschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nachdem de Maizière alle Einzelheiten des deutschen Rechtswesens verinnerlicht hatte, geriet er in die Fänge einer amerikanischen Verbrecherorganisation namens Atlantik-Brücke, die ihm die ganzen Flausen mit Recht und Gerechtigkeit wieder austrieb und ihn komplett neu einnordete. Er lernte, wo es in der Welt wirklich langgeht und wo man sich besser seine Freunde suchen sollte. Das empfängliche Hirn des jungen, aufstrebenden Politikaspiranten sog diese Informationen gierig auf. Er beschloss, die Welt zu erobern, aber nur, um sie an seiner Güte und seiner einfühlsamen Natur teilhaben zu lassen.
Gegen Ende der 1980er Jahre fand ein Familienrat der vielköpfigen de-Maizière-Sippe statt, an dem nicht nur Thomas teilnahm, sondern auch sein Vetter Lothar aus dem Ossiland. Man traf sich in einer Autobahnraststätte an der Transitstrecke Hannover-Berlin und fasste den Beschluss, in beiden deutschen Staaten die Macht zu ergreifen: Lothar sollte die DDR übernehmen und Thomas Westdeutschland. Zu diesem Zweck adoptierten die beiden eine unbekannte ostdeutsche Atomwissenschaftlerin namens Angela Merkel, die ihnen eine Superwaffe bauen sollte.
Lothar ging nun rasch ans Werk, zwang Erich Honecker mit Merkels Geheimwaffe zum Rücktritt und wurde selbst Chef der DDR. Die Karriere von Vetter Thomas ging zäher voran. Das lag auf der einen Seite an seiner Gutmütigkeit und seinem naiven Charme, dem man die Drohung mit einer Superwaffe so gar nicht abkaufen wollte. Zudem wurde die BRD damals von einem untoten Schwabbelmonster namens Helmut Kohl beherrscht, das gegen alle bekannten Superwaffen immun war. Kohl assimilierte nicht nur alle politischen Gegner und Freunde, sondern auch die ganze DDR und damit auch deren Regierung.
Das war ein Rückschlag für die Ambitionen der de Maizières auf die Weltherrschaft. Lothar war praktisch kaltgestellt. Thomas spielte nun auf Zeit und darauf, dass Angela Merkel, die irgendwo in den Nebenhöhlen von Kohls moderigem Regierungsorganismus untergekommen war, den kaum noch lebensfähigen Rest desselben über kurz oder lang zersetzen würde. Das klappte auch, dauerte aber seine Zeit.
Politische Ämter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In der Zwischenzeit machte Thomas de Maizière eine Tournee durch verschiedene Ministerämter in verschiedenen neuen Bundesländern. Seine wahre Berufung fand er schon bald im Amt des Innenministers, und dies zunächst in Sachsen. Innenminister sein fand er schon fast so gut wie Weltherrschaft. Seine erste Bewährungsprobe bestand er im Zusammenhang mit dem sogenannten Sachsensumpf, einem speziell sächsischen politischen Biotop. Diesen Sumpf einfach auszutrocknen erschien de Maizière als vermeidbarer Umweltfrevel; der Sumpf wurde daher sorgsam eingehegt und ist dank guter Pflege noch heute eine Touristenattraktion im ostdeutschen Freistaat.
Im Jahr 2005 hatte Angela Merkel nicht nur Helmut Kohl, sondern auch dessen Nachfolger Gerhard Schröder durch Gedankenkontrolle und Strahlenwaffen außer Betrieb gesetzt und übernahm Deutschland nun selbst. Sie erinnerte sich an den sanftmütigen Möchtegern-Weltherrscher de Maizière und holte ihn als Minister ohne besondere Fähigkeiten in ihr Küchenkabinett. Hiervon war er leicht zu überzeugen, als sie ihm erläuterte, dass die Weltherrschaft zu den Aufgaben dieses Ressorts gehört.
Das stimmte zwar nicht ganz, aber immerhin gehörte zu seinen Aufgaben damals die Steuerung der deutschen Geheimdienste. Thomas de Maizière ließ sich daher bei Gelegenheit die deutschen Geheimdienste zeigen. Diese Besichtigung soll einen ungeheuren Lachanfall bei ihm ausgelöst haben, der größere Renovierungsarbeiten in Pullach notwendig machte. Er verkaufte den inkompetenten BND bald darauf an Freunde aus den USA. Den MAD allerdings behielt er, vermutlich aus alter Verbundenheit zur Comic-Szene.
2009 durfte er endlich seinen Traumberuf annehmen und Bundesinnenminister werden. Damit wurde er Teil der legendären schwarz-gelben Regierungsjunta mit Showgrößen wie Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg, Philipp Rösler, Guido Westerwelle, Franz Josef Jung oder Ronald Pofalla. Das sogenannte Goldene Zeitalter der Satire begann. Die Minister spielten sich gegenseitig lustige Streiche: zum Beispiel schaffte Guttenberg heimlich die Bundeswehr ab und hängte das nun wertlose Verteidigungsministerium anschließend seinem Ministerkollegen Thomas de Maizière an.
Damit war er nun plötzlich kein Innenminister mehr und musste stattdessen für ein paar übriggebliebene Soldatenhäuflein in Afghanistan Tarnanzüge stricken. Zum Glück wurde Merkels Komikertruppe 2013 wieder aufgelöst und er durfte an seinen Chefsessel im Innenministerium zurückkehren.
Der Rhetoriker de Maizière[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Laufe seiner Karriere hat sich de Maizière nicht nur sein menschliches Antlitz bewahrt, sondern auch bemerkenswerte Fähigkeiten als Redner und Formulierkünstler angeeignet, die es ihm ermöglichen, seine Mitmenschen auch mit unangenehmen Wahrheiten zu konfrontieren, ohne ihre Gefühle zu verletzen.
Im Zusammenhang mit dem Sachsensumpf beispielweise schuf er den Begriff Erkenntnisdichte, und damit einen sehr kompakten Ausdruck dafür, ob und inwieweit es sich lohnt, die Öffentlichkeit oder Mandatsträger über Ermittlungsergebnisse in politischen Korruptionsfällen zu unterrichten. Die Messung der Erkenntnisdichte gehört inzwischen zu den Standardprozeduren in der Ermittlungsarbeit.
Auch das Internet ist immer wieder Gegenstand seiner philosophischen Betrachtungen. Er brachte es fertig, in ein und demselben Satz das Internet zu dämonisieren und gleichzeitig vor der Dämonisierung des Internets zu warnen. Mit dem Hinweis, dass im Internet die gleichen Gesetze gelten wie in der reellen Welt, machte er deutlich, dass das Internet nicht zur reellen Welt gehört, sondern ein reines Fantasieprodukt ist.
Im Zusammenhang mit den Geheimdiensten, insbesondere der eng befreundeten NSA, fallen de Maizières rhetorische Kabinettstückchen immer besonders kunstvoll aus. Er machte der deutschen Bevölkerung eindrucksvoll klar, dass die Totalüberwachung durch amerikanische Geheimdienste gar nicht stattfindet, im übrigen aber nur zu ihrem eigenen Nutzen und Frommen geschieht, und dass Schwerverbrecher wie Edward Snowden, die leicht abweichende Ansichten vertreten, zu ihrem eigenen Besten liebevoll in ein Gefängnis unseres wichtigsten Sicherheitspartners überführt werden sollten. Gern stellt er der NSA daher auch seine eigenen Telekommunikationseinrichtungen zum Abhören zur Verfügung.
Das Anliegen der Vorratsdatenspeicherung hat der Minister seinen Bürgern inzwischen ebenfalls nähergebracht. Nach dem Anschlag auf Charlie Hebdo konnte er den letzten Zweifler von der Notwendigkeit dieser Maßnahme überzeugen. Frankreich, das bereits über die Vorratsdatenspeicherung verfügt, hat dadurch ein traumhaftes Maß an Sicherheit erreicht, während Länder ohne Vorratsdatenspeicherung wie Deutschland permanent von Terror erschüttert werden.
Im Umgang mit Flüchtlingen zeigt sich der Minister einfühlsam und mitmenschlich. In einer vielbeachteten Rede pries er die deutschen Aufbauleistungen in Afghanistan, die dazu geführt haben, dass in diesem Land nunmehr paradiesische Zustände herrschen. Daraufhin entschlossen sich nicht nur viele Afghanen zur Rückkehr, sondern auch Syrer und Eritreer lenkten ihre Fluchtbewegung oft nicht mehr nach Europa, sondern an den heißersehnten Hindukusch.
Fußballfreunden schließlich bereitet er gern einen spannenden Abend, indem er sie nicht nur bis zum letzten Moment darüber im Unklaren lässt, ob eine Partie nun angepfiffen wird oder nicht, sondern hinterher auch den Mantel des Schweigens über die Gründe für seine Entscheidung hüllt. Dieser Mantel wird dann wiederum kurz etwas angehoben und es wird verraten, dass man nicht alles verraten könne, aber doch soviel, dass die Wahrheit den Bürger irgendwie ins Grübeln bringen könnte. Diesen filigranen Umgang mit Fakten beherrscht de Maizière wie kein Zweiter, und für seine vielbeachteten Pressekonferenzen werden in Zukunft selbst wohl Stadien angemietet werden müssen, um die Nachfrage nach dieser besonderen Form der Unterhaltung zu befriedigen.
Ausblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ob de Maizière seine Ambitionen auf die Weltherrschaft noch verfolgt, ist schwer zu sagen. Seine Sympathiewerte sind inzwischen an denen von Angela Merkel vorbeigezogen, was entweder auf die konsequent schlechte Menschenkenntnis der deutschen Wahlbevölkerung oder auf eine besonders enge Zusammenarbeit der NSA mit deutschen Umfrageinstituten schließen lässt. Seine sehr zahlreiche Verwandtschaft könnte die Messergebnisse ebenfalls verfälschen.
Ein Bundeskanzler de Maizière ist daher nicht auszuschließen, insbesondere für den Fall, dass Ursula von der Leyen bei Angela Merkels Abgang gerade wieder schwanger sein sollte. Immerhin dürfte de Maizière wegen seiner besonderen Bürgernähe auch für besorgte Bürger eine wählbare Alternative sein.
Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Goldene Zahnspange der Zahntechniker-Innung Mittelsachsen, 2005
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Neumànn, Alfred de: Ein Leben ohne Lücke? Bekenntnisse eines MAD-Mitarbeiters, Köln 2012, ISBN 0-0970-0508-6
Artikel der Woche 47/2015
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Artikel des Monats November 2015
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